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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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kauerte Cat über Elliots Körper. Sie hatte sich immer noch nichts angezogen, lediglich ein Paar Ledermokassins trug sie an den Füßen. Ich ging zu ihr; mein Blick blieb an ihrem Rücken hängen und wanderte tiefer, zu ihrem Hintern. Die Haut glänzte. Sie sah weich und makellos aus, abgesehen von den Bissspuren.
    Keine davon schien frisch zu sein. Die meisten waren kaum zu erkennen – winzige Punkte, die einen Hauch dunkler waren als das umliegende Gewebe. Ein Paar hier, ein Paar dort. Doppelpunkte in immer gleicher Entfernung. Und meist ein passendes Paar einige Zentimeter darunter. Ich hätte die meisten davon wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wenn das Licht der Lampen nicht so hell gewesen wäre.
    Sie sah mich über ihre Schulter an, lächelte und sagte: »Du bist wieder da.«
    »Willst du auch unter die Dusche?«, fragte ich. »Später. Das hier wird auch 'ne schmutzige Angelegenheit.« Sie widmete sich erneut ihrer Arbeit.
    »Willst du ein paar Bandagen?«, fragte ich.
    »Ich glaube, Elliot hat keine Verwendung mehr dafür.«
    »Für dich.«
    »Ah. Danke. Nicht jetzt.«
    »Blutest du nicht?«
    »Doch, aber nicht besonders stark. Er hat mich nicht so gebissen wie dich. Er hat nie versucht, mich zu töten… nur mein Blut gesaugt und… du weißt schon, seinen Spaß gehabt.«
    Ich konnte nicht erkennen, was Cat tat, bis ich um Elliots Füße herum trat, und sie von vorn sah.
    Sie hatte eine Bratenpipette in seinen Mund gesteckt.
    Eine von diesen großen, hohlen Plastikröhren mit einem Gummiball an einem Ende. Es war eigentlich ein Küchenutensil. Man benutzte es, um das Fett aus der Pfanne aufzusaugen und über den Truthahn zu träufeln… Ich hatte aber auch von Frauen gehört, die sich damit selbst befruchtet hatten.
    Diese hier saugte gerade das Blut aus Elliots Mund.
    »Was machst du?«, fragte ich.
    »Siehst du?« Sie zog die Röhre aus seinem Mund, schwang sie über ein großes Trinkglas in ihrer linken Hand und drückte den gelben Gummiball. Das Blut spritzte heraus. Als es nur noch tröpfelte, war das Glas bereits halb voll.
    »Willst du das trinken?«, fragte ich.
    »Ich will nur nicht, dass es sich in der ganzen Wohnung verteilt, wenn wir ihn bewegen. Es wird auch so schon eine riesige Sauerei.« Sie hielt den Gummiball weiter gedrückt und machte sich daran, die Röhre erneut einzusetzen.
    Mit einem schlürfenden Geräusch füllte die Pipette sich wieder mit Blut. Dann ertönte ein Rasseln, als sei jemand mit einem Strohhalm am Boden seines Milchshake-Bechers angelangt.
    Cat leerte das Röhrchen aus. Dann zog sie das Glas zwischen ihren Knien hervor und schwenkte es ein paar Mal hin und her, bevor sie es mir reichte.
    »Hier«, sagte sie. »Würdest du das für mich ausgießen?«
    Ich nickte und nahm ihr das Glas aus der Hand. Ihre Finger hatten blutige Streifen darauf hinterlassen. »Wo?«, fragte ich.
    »Ganz egal. Im Waschbecken, in der Toilette, der Wanne…« Sie zuckte mit den Achseln.
    »Okay«, entgegnete ich.
    »Kannst du die auch nehmen?« Sie reichte mir die Pipette. Ich hatte noch immer den Behälter mit den Bandagen in einer Hand, also stellte ich die Pipette aufrecht in das Glas voller Blut. »Du brauchst das Zeug nur abzuspülen«, sagte sie zu mir. »Ich kann es später in die Spülmaschine stellen.«
    »Bin gleich wieder da.« Im Badezimmer stellte ich die Bandagendose an ihren Platz zurück, nahm die Bratenpipette aus dem Glas und goss das Blut ins Waschbecken. Dann spülte ich Glas und Pipette mit heißem Wasser aus, bis beides sauber aussah. Ich ließ sie im Waschbecken stehen und ging zurück ins Schlafzimmer.
    Cat war auf dem Weg nach draußen. Sie hielt in der Tür an und drehte sich halb um, das schwarze Bettlaken zusammengeknüllt vor dem Bauch. »Bin sofort wieder da«, sagte sie. »Ich will das hier nur schnell in die Wäsche schmeißen.«
    »Okay«, erwiderte ich. Sie ging.
    Ich war allein im Zimmer und überlegte, ob ich mir etwas anziehen sollte. Aber das schien keine gute Idee zu sein. Ich würde mir komisch vorkommen , vollständig bekleidet, während Cat nichts außer ihren Mokassins trug.
    Außerdem schien uns noch weitere blutige Arbeit bevorzustehen.
    So beließ ich es bei Handtuch und Shorts und ging zum Bett. Es war mit einem Matratzenschoner aus weißem Plastik bedeckt, Gute Idee, wenn man regelmäßig Besuch von einem Kerl wie Elliot bekam. Der Bezug sah noch sehr sauber aus. Ich konnte nur wenige kleine Flecken entdecken, dort, wo Blut von heute Nacht durch

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