Vampirjaeger
das Laken gesickert war. Mit einem feuchten Lappen würde man sie leicht beseitigen können…
Ich dachte kurz darüber nach, sie gleich selbst wegzuwischen. Aber Cat hatte wahrscheinlich eine eigene Weise, wie sie solche Dinge handhabte. Das hatten die meisten Frauen. Sie nehmen es einem übel, wenn man versucht zu helfen und dann den falschen Lappen nimmt oder so etwas.
Also setzte ich mich auf eine Ecke des Bettes, um auf sie zu warten.
Elliot war noch immer nicht zu Staub zerfallen. Er würde es aller Voraussicht nach auch nicht mehr tun.
Ich versuchte, ihn nicht anzusehen, aber irgendetwas zog meine Blicke immer wieder in seine Richtung.
Er war mit einem Zähnefletschen gestorben, mit zurückgezogenen Lippen. Ich fühlte mich an Katzen erinnert; wenn man tote Katzen auf der Straße findet, sehen sie meist genauso aus.
Aber noch niemand hatte je eine Katze mit Stahlfängen gesehen.
Genau genommen hatte ich auch noch nie von Vampiren mit Stahlfängen gehört. Ich war der Ansicht, dass Elliot ein durchgeknallter Irrer mit einer Vorliebe für Blut war, ein Möchtegern-Vampir. Und vielleicht Zahnarzt. Diese Fänge waren eine Maßanfertigung. Vielleicht hatte er sie selbst gemacht – um besser zubeißen zu können, mein Liebes.
Meine Augen glitten hinunter zu seinem Penis.
Um besser ficken zu können…
Ich hatte plötzlich das Bedürfnis, ihn zu bedecken; also stand ich auf, rückte mein Handtuch zurecht und hielt nach seinem Cape Ausschau. Es lag noch immer auf dem Teppich zwischen dem Bett und dem Schrank.
Es schien aus schwarzem Satin zu sein, wie das Bettlaken. Es war nicht gefüttert. Als ich es aufhob, kräuselte und bauschte es sich. Dennoch schien das Cape dicker zu sein als Cats Morgenmantel. Ich konnte das Licht durch den Stoff sehen, aber nur schwach.
»Probier es«, sagte Cat in meinem Rücken. Ich drehte mich um. Sie stand in der Tür, lächelte und hatte den Kopf schräg gelegt.
»Ich bin kein Capeträger«, entgegnete ich.
Bis auf die Mokassins war sie noch immer nackt und unternahm keinen Versuch, sich zu bedecken. Sie hatte eine Schere, eine Rolle Klebeband und ein aufgewickeltes Seil mitgebracht.
Das Blut musste sie sich abgewaschen haben.
Aber sie hatte die frischen Wunden nicht bandagiert. Ich konnte ein Paar roter Löcher an der Wölbung ihres Venushügels erkennen. Die winzigen Öffnungen lagen etwa drei Zentimeter auseinander. Sie mussten von Elliots oberen Fängen stammen. Sie hatte wahrscheinlich auch noch zwei Löcher weiter unten, die meinen Blicken verborgen blieben.
Mein Handtuch begann, sich zu erheben. Das Cape würde mich nicht retten, es hing an meiner Seite herunter. Also drehte ich Cat so lässig wie möglich den Rücken zu und sagte: »Ich dachte, ich werfe es über ihn.«
»Warum?«
»Weil er nackt ist.«
»Warum sollten wir ein schönes Cape ruinieren? Es könnte nächstes Halloween noch nützlich sein. Außerdem wollte ich ihn in den Matratzenschoner einwickeln.«
»Ah. Okay.«
»Wir werden ihn ordentlich zusammenkleben, damit das Blut drin bleibt.«
»Hört sich gut an«, sagte ich.
Ich legte das Cape beiseite und beugte mich dann über das Bett. Cat ging auf die andere Seite. Gemeinsam begannen wir, den Matratzenschoner abzuziehen.
Ich warf ihr weiterhin verstohlene Blicke zu. Nicht nur, weil es mich erregte, sie nackt zu sehen, sondern auch, weil wir in der Nähe der Lampen waren. Zum ersten Mal konnte ich die alten Bissspuren auf ihren Schultern, Oberarmen und Brüsten sehen, Wie auch die auf ihrem Rücken, waren die meisten schon dabei zu verblassen.
Ich war erschrocken. Es waren so viele.
Besonders auf ihren Brüsten.
Ich war verdammt froh, dass wir den Kerl getötet hatten. Ich wünschte nur, wir hätten es schon vor einem Jahr getan.
Der Knoten um meine Hüften hielt nicht, und das Handtuch fiel herunter, während wir den Matratzenschoner entfernten. Ich ließ es auf dem Boden liegen. Es würde ja doch nicht halten. Und ich trug Shorts, wohingegen Cat immer noch nackt war.
Wir hoben den Schoner vom Bett und breiteten ihn auf dem Teppich über Elliots Kopf aus. »Ich nehme seine Füße«, sagte Cat.
Ich nickte. Während ich auf die Plastikplane trat und hinter Elliots Kopf auf die Knie ging, stellte Cat sich ans andere Ende. Auch sie hockte sich hin. Dann griff sie mit beiden Händen nach seinen Fußgelenken. Sie legte seine Beine zusammen, stand auf und hob sie ein Stück an.
»Alles bereit?«, fragte ich.
»Bereit«, antwortete
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