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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schlug Cat vor.
    »Ich kenne dieses Gefühl. Besonders, wenn es mal wieder knüppeldicke kam. Dann willst du dir einfach nur noch eine dunkle Ecke suchen und niemals wieder hervorkommen.«
    »Wenn er hier ist, werden wir ihn finden«, sagte ich.
    »Er muss hier sein«, sagte Cat. Sie hielt nur wenige Meter vor der uns am nächsten gelegenen Hütte an und rief: »Donny! Wo bist du? Wir sind deine Freunde! Niemand wird dir wehtun! Donnnyyyyy! Willst du nicht von hier verschwinden ?«
    »Wir nämlich schon!«, schrie ich.
    »Wir werden aber nicht ohne dich gehen. Donny. Bitte! Komm raus.«
    Wir warteten, aber er antwortete nicht und kam auch nicht raus.
    Cat sah mir in die Augen und schüttelte den Kopf. Dann drehte sie sich zu Peggy um.
    »Sieh mich nicht so an«, sagte Peggy. »Das ist nicht meine Schuld.«
    »Das hat auch niemand gesagt.«
    »Du siehst mich an.«
    »Weißt du irgendetwas?«, fragte Cat.
    »Nein!«
    Zu mir gewandt sagte Cat: »Dann wollen wir mal sehen, was wir so finden.« Ich nickte.
    Wir blieben zusammen und gingen auf die nächstgelegene Hütte zu. Die Fenster waren vernagelt, aber die Tür hing lose in den Angeln. Die Holzwände und das Blechdach waren von Kugeleinschlägen durchsiebt. Cat ließ die Tür aufschwingen und trat ein. Ich folgte ihr. Das Licht drang durch zahllose Löcher in den Raum und bildete staubige, helle Streifen.
    Wir schauten uns im Inneren der Hütte um. Hier hatte einst jemand gelebt.
    Aber das war schon lange her.
    Die Hütte war voll gestopft mit allerhand Müll wie leeren Bierdosen, Zigarettenschachteln, Lumpen und alten Brettern. Da waren ein von Kugeln durchsiebter Eimer, ein Sofakissen, ein Pappkarton, der nichts weiter enthielt als einen alten, verbogenen Nagel und ein umgekippter, dreibeiniger Korbstuhl.
    Donny war nicht da.
    Es sah nicht so aus, als wäre in den letzten Monaten, vielleicht sogar Jahren , irgendjemand in dieser Hütte gewesen.
    »Fällt dir was auf?«, fragte Cat.
    »Was meinst du?«
    »Keine Graffitis.«
    Sie hatte Recht. Die verwitterten Holzwände waren weder mit Sprühfarbe noch mit Kreide beschmiert worden. »Die Gangs scheinen nicht bis hier rausgekommen zu sein«, vermutete ich.
    »Leute mit Kanonen aber schon. Schau dir bloß an, wie hier alles durchlöchert ist.«
    »Das gehört zum Lokalkolorit«, sagte ich. »Hier in der Wüste gehört es zum guten Ton, alles was nach Abfall aussieht für Zielübungen heranzuziehen.«
    »Also alles«, fasste Cat zusammen.
    »Es wäre schön, wenn einige dieser Schützen jetzt auftauchen würden«, sagte ich. »In einem netten großen Jeep oder Range Rover.«
    »Sie könnten auf uns schießen.«
    »Sehen wir aus wie Abfall?«
    »Beinahe«, sagte sie und lachte.
    »Sie könnten uns mitnehmen«, sagte ich. »Das würden sie bestimmt machen.«
    »Sie würden auch die Leichen finden.«
    »Oooh. Da hast du Recht. Dann ist es wohl besser, wenn sie nicht auftauchen.«
    Wir gingen hinaus ins grelle Sonnenlicht. Ich senkte blinzelnd den Kopf, um meine Augen zu schützen, als Cat fragte: »Wo ist Peggy?«
    »Hä?«
    »Sie ist nicht hier.«
    »Sie wird schon hier irgendwo sein.«
    Wir entfernten uns von der Vorderseite der Hütte und sahen uns um. Es gab noch einige Hütten, die recht intakt zu sein schienen, aber die meisten waren nur noch Ruinen und sahen aus, als wären sie vom einem außer Rand und Band geratenen Panzer plattgewalzt worden.
    Der Wasserturm stand ganz schief, als wolle er jeden Moment umfallen und die nächste Person zerquetschen, die so unvorsichtig war, sich ihm zu nähern.
    Ich sah keine Menschenseele. Keine Peggy, keinen Donny, niemanden außer Cat, die an meiner Seite stand.
    »Genau das hat uns noch gefehlt«, stellte Cat fest. »Jetzt haben wir sie beide verloren.«
    »Vielleicht sucht sie einfach nach Donny«, sagte ich.
    »Peggy!«, rief Cat. »Wo bist du? Pegggyyyy!«
    Peggy gab keine Antwort und dachte gar nicht daran, sich zu zeigen. Cat sagte: »Scheiße.«
    »Es ist doch viel angenehmer ohne sie«, merkte ich an.
    »Stimmt. Aber ich möchte jetzt wirklich gern so schnell wie möglich von hier verschwinden. Wir haben noch einen langen Weg vor uns.«
    »Vielleicht sollten wir uns diesen Wagen oder Laster mal ansehen, den wir vom Felsen aus entdeckt haben.«
    »Es kann nicht schaden, wenn wir mal nachsehen«, stimmte mir Cat zu.
    Wir gingen zu der letzten Hütte auf der linken Seite. Wenn niemand das Fahrzeug bewegt hatte, musste es dort zu finden sein.
    »So, wie es um unser Glück

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