Vampirjaeger
Mal gelingen würde.
Aber wenn die kleine Schlampe sie überrascht…
»Du solltest im Schatten warten!«
»Schon in Ordnung«, rief ich. »Ich brauche ein wenig Bewegung.«
Cat lächelte. Die Zähne blitzten weiß in ihrem bronzefarbenen Gesicht.
»Spürst du die Hitze nicht?«, fragte sie.
»Und ob. Überall.«
»Du bist doch verrückt. Du hattest es so schön schattig.«
»Ich traue ihr nicht«, sagte ich und nickte in Peggys Richtung. Die starrte mich an.
»Da sind wir schon zwei«, gab Cat zurück.
»Ich hatte Angst, sie könnte Dummheiten machen.«
»Du hast dein schattiges Plätzchen verlassen, um mich vor ihr zu retten?«
»Könnte man so sagen.«
»Das ist süß«, stellte sie fest.
»Was nicht heißen soll, dass du gerettet werden müsstest.«
»Genau. Ich bin schließlich ein zäher Knochen.«
»Und ein trickreicher noch dazu.«
Etwa einen Meter von ihr entfernt blieb ich stehen. Sie nicht. Sie kam direkt auf mich zu, legte die Arme um mich und küsste mich auf den Mund. Wir waren beide erhitzt, völlig verschwitzt und glitschig.
In Cats Umarmung konnte ich Peggy nicht sehen.
Ich gab mir Mühe Peggy auszublenden und mich völlig auf Cat zu konzentrieren. Auf die Überraschung und Freude, dass sie mich so umarmte und hier mitten in der Einöde so unerwartet und feurig küsste. Darauf, wie gut sie sich anfühlte, und wie ich ihren Herzschlag und den feuchten Druck ihres nackten Busens spüren konnte.
Aber ich durfte Peggy nicht aus meinem Verstand verdrängen. Ich musste wachsam bleiben, um Cat und mich vor ihr zu beschützen.
Also drehte ich Cat, bis ich über ihre Schulter sehen und das Mädchen im Auge behalten konnte.
Sie starrte uns mit seltsamer Intensität an.
Zuerst kam mir der Ausdruck in ihren Augen nur eigenartig vor. Dann begann ich, mich davor zu gruseln.
Ich konnte nicht erkennen, ob es Hass oder Lust war, was sich da in ihren Augen spiegelte. Vielleicht nichts davon. Vielleicht beides.
Kapitel 49
Was ist mit dem Wohnwagen passiert?«, fragte Cat, während wir zu dritt darauf zugingen.
»Er ist gegen einen Felsen geprallt«, sagte ich. »Überall ist Kühlflüssigkeit. Der Kühler muss ein Leck haben oder so was. Und der Motor springt nicht mehr an.«
»Toll«, sagte Cat.
»Wie sollen wir denn jetzt hier wegkommen?«, fragte Peggy.
»Das wäre ein Kinderspiel, wenn wir eine Zeitmaschine hätten«, sagte Cat und funkelte sie an. »Wir müssten nur zehn Minuten zurückgehen und dir den Hals umdrehen.«
»Wirklich witzig.«
»Was zur Hölle hattest du denn eigentlich vor?«, fragte Cat.
»Ich wollte nur rüberfahren und nach Donny suchen.«
»Ohne uns«, stellte Cat fest.
»Ich wollte noch mal anhalten.«
»Ja, das sah ganz danach aus.«
»Weil ihr mir Angst gemacht habt, als ihr so auf mich zu gerannt seid. Ich wollte gerade anhalten, aber ihr musstet ja hinter mir herjagen. Es ist nicht meine Schuld, dass der Wohnwagen kaputt ist. Ich bin absolut vernünftig gefahren, bis du mich rausgezerrt hast und ich hingefallen bin.«
»Du hast alles vermasselt«, sagte Cat.
»Das habe ich nicht. Es war nicht meine Schuld.«
»Und ob es deine Schuld war!«, mischte ich mich ein.
»Aber du steckst in der gleichen Scheiße wie wir«, sagte Cat zu ihr. »Also genieße es.«
Als wir den Wohnwagen erreichten, stieg kein Rauch mehr auf und es zischte auch nicht mehr. Überall auf dem Boden war diese rötliche Flüssigkeit.
Wir umkreisten langsam den Wohnwagen und starrten ihn an, als sei das Ding ein seltenes und wunderbares Tier, das einem Wilderer in die Falle gegangen war.
Cat stieg ein und drehte den Zündschlüssel. Nichts.
Kopfschüttelnd hüpfte sie wieder heraus. »Ich schätze, damit fahren wir nirgendwo mehr hin.«
»Was sollen wir jetzt machen?«, fragte Peggy.
»Laufen«, antwortete Cat.
Und das taten wir. Während wir uns in Richtung der Ruinen bewegten, forderte sie Peggy auf: »Ruf deinen Bruder! Hol ihn her!«
»DONNNNNYYYYY!«, schrie sie. »Hey! Ich bin's! Komm raus, komm raus, wo du auch bist!«
Er kam nicht.
»Warum kommt er nicht raus?«, fragte Cat sie.
»Woher soll ich das wissen?«
»Du bist seine Schwester«, sagte ich.
»Na und? Das bedeutet gar nichts.«
»Das beutetet meiner Schwester aber 'ne Menge.«
»Schön für sie.«
»Versuch' es noch mal«, bat Cat.
»Das bringt doch nichts.«
»Und warum nicht?«
»Wenn er rauskommen wollte, dann wäre er längst hier.«
»Vielleicht will er sich einfach nur vor allem verstecken«,
Weitere Kostenlose Bücher