Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
bestellt ist«, sagte Cat, »hat das Ding wahrscheinlich platte Reifen oder keinen Motor mehr.«
    »Aber nur, wenn wir wirklich Glück haben!«
    »Stimmt. Das Ding könnte auch in die Luft fliegen, während wir es inspizieren.«
    »So weit verlassen kann uns das Glück gar nicht haben«, sagte ich zu ihr.
    »Wir sind immerhin noch gesund und munter.«
    »Bis jetzt zumindest. Aber wir sind auch noch nicht aus dem Schneider, wie man so schön sagt.«
    Während wir uns der Hütte näherten, kamen zunächst eine Chromstoßstange und dann der Kühlergrill ins Blickfeld. Die Scheinwerfer waren zersplittert.
    »Das sieht nicht gut aus«, sagte Cat. Es hatte vorn kein Nummernschild.
    Ich erkannte, dass es ein Ford-Pickup war. Ein sehr alter, vermutlich aus den Fünfzigern.
    Beide Vorderreifen waren platt. Die Windschutzscheibe war eingeschlagen.
    »Sieht nicht so aus, als würden wir damit irgendwohin kommen«, sagte ich.
    »Elliots Fluch schlägt wieder zu«, verkündete Cat. »Ich wusste, dass wir nicht mit einem Wagen von diesem Ort wegkommen. Sie zertrümmern nicht dein Auto und deinen Wohnwagen und geben dir dann einen perfekt erhaltenen Pickup als Ausgleich.«
    »Sieht ganz danach aus. Wer immer sie auch sein mögen.«
    »Wenn ich wüsste, wer sie sind, dann würde ich ihnen erst mal ein paar Takte erzählen.«
    »Ihnen sagen, was du von ihnen hältst.«
    »Ihnen den Marsch blasen.«
    Wir schlenderten ohne besondere Eile zum Pickup und warfen einen Blick hinein. Die Sitze waren zerrissen und hatten keine Füllung mehr. Das Lenkrad war fort. Eine Seite war von Kugellöchern verschiedenster Größen durchlöchert. Der rechte Hinterreifen fehlte völlig und der linke war platt.
    Auf der Ladefläche des Pickups fanden wir eine umgedrehte Schubkarre und einen Steppenläufer. Der Steppenläufer, eine braune Kugel aus getrockneten Zweigen, die in etwa die Größe eines Wasserballs hatte, musste vom Wind umhergewirbelt und schließlich hier liegengelassen worden sein.
    »Zu schade, dass es hier so gar nichts Nützliches gibt«, sagte ich.
    »Wie ein Mobiltelefon?«, fragte Cat und starrte auf den Steppenläufer.
    »Ich wusste sowieso nicht, wen wir anrufen sollten.«
    »Den Automobilclub? Vielleicht könnten die meinen Wagen abschleppen.«
    »Das wäre eine Idee. Aber wir müssten zuerst die Leichen verstecken.«
    »Nur leider haben wir kein Telefon«, sagte Cat. Sie beugte sich vor, bis sie an die Seitenabdeckung des Pickups heranreichte, griff mit beiden Händen hinein und hob den Steppenläufer heraus.
    »Was machst du?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich lasse ihn frei«, sagte sie, »er sah so gefangen aus.«
    »Das ist nur totes Holz.«
    »Das weiß ich. Und glaube nicht, dass ich mir deswegen nicht blöd vorkomme.« Mit breitem Lächeln setzte sie ihn auf den Boden und ließ los. Der Steppenläufer rollte fort, vom leichten Wind angestubst. Sie winkte ihm nach und sagte: »Mach's gut, kleiner Freund.«
    »Die Hitze macht dir wohl zu schaffen, was?«, sagte ich.
    »Nein. Nicht die Hitze.« Sie kam zu mir und lehnte sich gegen mich. Sie legte mir eine Hand auf den Rücken und lehnte ihre Stirn leicht gegen meinen Hals.
    »Ich habe etwas Dummes gemacht, Sammy«, sagte sie.
    »Aber ich bin mir sicher, dass dir der Steppenläufer sehr dankbar ist.«
    »Das meine ich nicht.«
    Mit war bereits klar geworden, dass es nicht darum ging. Ich wusste nicht, was sie mir sagen wollte, aber ihrem Auftreten nach musste es etwas Ernstes sein. Ich stellte fest, dass ich Angst hatte, es zu hören. Ich streichelte ihr sanft über den Rücken und wartete.
    »Du weißt noch, wie wir in dem schmalen Durchgang angehalten und Elliot ausgeladen haben?«
    »Ja.«
    Ich fühlte ein kaltes Kribbeln im Magen.
    »Du weiß noch, wie du zurück in den Wagen gestiegen bist und ich noch hinten geblieben bin, um nach dem Hammer zu suchen?«
    »Ja.«
    »Ich habe noch etwas anderes gemacht. Ich habe etwas gemacht, bevor ich nach dem Hammer gesucht habe.«
    »Hast du?« Alles in mir fühlte sich so kalt und verdreht an, dass ich mich am liebsten vorgebeugt und mit beiden Händen meinen Magen umklammert hätte.
    Aber ich stand einfach nur so da und strich weiter über Cats Rücken.
    »Ich habe den Pflock aus Elliot rausgezogen.«

Kapitel 50
    Ich fühlte mich, als sei eben die Falltür des Galgens unter mir aufgegangen. Ich fiel voller Panik in die Tiefe. Doch auf dem Weg nach unten erkannte ich, dass ich mir die Schlinge nur eingebildet hatte.
    »Ich wollte

Weitere Kostenlose Bücher