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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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hättest du den Sicherungsring aus einer Handgranate gezogen?«
    Sie lächelte. »Wahrscheinlich ein Blindgänger.«
    »Mir kommt es eher so vor, als hättest du die Artillerie angewiesen, unsere eigenen Stellungen zu bombardieren, weil die Lage aussichtslos war.«
    »Selbstmörderisch?«
    »Ein wenig schon, aber vor allem verdammt tapfer. Du wusstest nicht, wer am Ende der Dumme sein wird, aber du warst bereit, das Risiko einzugehen. Damit dein eigener Trupp eine winzige Chance hatte, die Sache zu überleben.«
    »Und den Feind aufzuhalten«, fügte Cat hinzu. »Ich bin einfach nur froh, dass wir noch jede Menge Zeit haben, den Angriff wieder abzublasen.«
    Ich wollte eigentlich gar nicht wieder aufhören Cat anzusehen, zwang mich aber, meinen Blick von ihr abzuwenden und beäugte stattdessen die Schatten um uns herum. Sie waren schon recht lang geworden.
    Wie am späten Nachmittag.
    »Wir haben wahrscheinlich noch ein paar Stunden, bis die Sonne untergeht«, sagte ich.
    »Warum denkst du das?«
    »Wegen der Schatten.«
    »Wegen der Schatten? Aha. Welche Zeit zeigt die Schattenuhr denn an, Häuptling Großer Angsthase?«
    »Drei oder vier Uhr.«
    »Ich muss dich wohl noch mal in die Schule der Natur schicken – zwecks Nachhilfe.«
    »Hä?«
    »Erinnerst du dich, dass ich White die Hände gefesselt habe, nachdem er vom Wohnwagen gefallen war?«
    »Sicher.«
    »Erinnerst du dich auch daran, dass er zwei Armbanduhren trug?«
    Ich erinnerte mich vage daran, dass vor einer Ewigkeit mal davon die Rede gewesen war. Aber ich hatte nie wirklich darauf geachtet oder sie überhaupt jemals bemerkt.
    »Ich erinnere mich dunkel«, antwortete ich also.
    »Nun, eine war weg. Ich weiß nicht, was damit passiert ist. Ist ja auch egal. Er hatte jedenfalls eine um und ich habe drauf gesehen. Es war exakt fünf Minuten nach vier.«
    »Fünf nach vier?«
    »Yip.«
    »So spät? Das kann nicht stimmen.«
    »Ich war auch überrascht«, sagte Cat. »Wir müssen stundenlang auf dem Felsen gewesen sein.«
    »Aber fünf Stunden?«
    »In etwa. Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man Spaß hat.«
    »Und wenn man schläft«, fiel mir ein.
    »Ja. Wir müssen viel länger geschlafen haben als wir dachten.«
    »Wenn die Uhr fünf nach vier anzeigte, als du ihn gefesselt hast…« Nickend sagte Cat: »Dann muss es jetzt fünf sein.«
    »Wenigstens. Vielleicht sogar halb sechs.« Mir wurde schon wieder ganz flau im Magen. »Aber wir müssten bis halb neun oder neun Zeit haben, bis die Sonne untergeht. Das wären noch drei Stunden. Reichlich Zeit.«
    »Ich habe eine technische Frage an dich, Sammy.«
    »Schieß los.«
    »Erheben sich die Vampire, wenn es dunkel ist, oder sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwindet?«
    »Wenn es dunkel ist?«
    »Du hörst dich nicht sehr überzeugt an.«
    »Bin ich auch nicht.«
    »Das ist ein ziemlicher Unterschied, weißt du.«
    »Ich schätze, da hast du Recht.«
    »Ich bin kein Meteorologe, aber es ist mir schon oft aufgefallen, dass es erst richtig dunkel wird, wenn die Sonne schon eine Zeitlang untergegangen ist. Vielleicht eine oder anderthalb Stunden später. Wenn sich die Vampire also bei Sonnenuntergang erheben, dann haben wir nur bis etwa sieben oder halb acht oder so.«
    »Natürlich«, sagte ich, »wissen wir beide, dass sie sich überhaupt nicht erheben, weil es gar keine Vampire gibt. Elliot ist tot und er wird auch tot bleiben.«
    »Sicher. Das wissen wir beide.«
    »Wir sollten uns auf den Weg machen«, schlug ich vor.
    »Je früher desto besser.«
    »Müssen wir vorher noch Peggy und Donny finden?«
    »Wir müssen es nicht, aber ich glaube, wir sollten es zumindest versuchen. Ich habe sie schließlich da mit hineingezogen.«
    »Du kannst aber nichts dafür, dass sie vor uns weggelaufen sind.«
    »Nein, aber wir schulden es ihnen trotzdem. Sie haben sich für uns um White gekümmert.«
    »Du hast dich um White gekümmert.«
    »Ich habe ihn mit einem Stein getroffen, okay, aber Donny hat ihn vom Dach gestoßen. Wenn er sich auf dem Wohnwagen hätte halten können, wer weiß , wie die Sache ausgegangen wäre. Und Peggy hat ihn erledigt. Dafür schulden wir ihr eine Menge.«
    »Sie ist vor allem eine unerträgliche Nervensäge.«
    »Aber eine Nervensäge, die uns möglicherweise das Leben gerettet hat, indem sie White getötet hat. Ohne sie hätte er uns vielleicht früher oder später erledigt.«
    »Ich schätze, es kann nicht schaden, eine Weile nach ihnen zu suchen«, gab ich nach. »Zur Hölle, so

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