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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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fühlte den zarten Druck direkt über meinem Gürtel.
    Mit jedem Schritt wurde das Licht von draußen schwächer.
    Genau wie die Hitze. Die Luft um unsere Körper herum erinnerte zunehmend weniger an einen Hochofen.
    Wir waren noch nicht sehr weit gekommen, als aus dem Grau endgültig ein Schwarz wurde. Rabenschwarz.
    Ich sah überhaupt nichts mehr.
    Aber die Luft war beinahe kühl. Es fühlte sich großartig an.
    »Kannst du sehen, wo du hingehst?«, flüsterte Cat.
    »Machst du Witze?«
    »Hast du noch dein Feuerzeug?«
    »Ich dachte, wir wollten uns anschleichen.«
    »Ich würde lieber auf das Überraschungsmoment verzichten, als auf eine Schlange zu treten oder in eine Grube zu fallen.«
    »Ich wäre vor dir dran«, bemerkte ich.
    »Noch schlimmer.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, also sagte ich gar nichts. Ich zog das Feuerzeug aus meiner Tasche und entzündete es. Die kleine Flamme tauchte den Tunnel in ein zittriges, gelbliches Glühen. Sie beleuchtete den recht glatten, felsigen Boden der Mine, die rauen Wände und die Decke, die aussahen , als wären sie mit einem Meißel oder einem Presslufthammer aus dem Fels geschlagen worden.
    Vor uns war nichts zu sehen, außer noch mehr Tunnel. Und auch davon nicht viel – vielleicht zehn Meter, dann wurde das Glühen unserer winzigen Flamme von der Dunkelheit verschluckt.
    Es gab keinen Hinweis auf Donny oder Peggy oder Schlangen oder Gruben.
    »Sieht gut aus«, sagte ich.
    »Wo sind sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht haben wir uns geirrt und sie sind gar nicht hier drin.«
    »Willst du umkehren?«, fragte ich.
    »Noch nicht. Lass uns noch ein Stück weitergehen.« Wir gingen weiter.
    Mein brandneues Feuerzeug leuchtete hell. Aber ich fragte mich, ob ich es ausmachen sollte, um Benzin zu sparen.
    »Hast du dein Feuerzug auch noch?«, fragte ich.
    »Ja. Willst du es haben?«
    »Noch nicht.«
    »Ich habe übrigens die Streichhölzer verloren.«
    »Streichhölzer?«
    »Ja. Ich hatte doch eine Schachtel von zu Hause mitgenommen. Sie war in meiner Hemdtasche, muss aber irgendwo rausgefallen sein.«
    »Ich kann mir gar nicht erklären, wie das passieren konnte.« Sie lachte leise.
    Da wir beide Feuerzeuge hatten, sah ich keinen Grund, Benzin zu sparen und in der Dunkelheit herumzutappen. Also ließ ich es an.
    Cats Hand bewegte sich an meinem Rücken herunter. Sie fuhr unter meinen Hemdsaum. Ich spürte, wie sich ihre Finger hinter den Saum meiner Jeans hakten. Sie schien eine Faust zu machen und sich an der Rückseite meiner Jeans und an meinem Gürtel festzuhalten. Ich spürte ihre Hand an meiner nackten Haut.
    Ich spürte auch die Hitze des Feuerzeugs an meinem Daumen.
    »Ich werde mir gleich den Daumen verbrennen«, flüsterte ich.
    »Nicht doch.«
    »Ich nehme es mal in die andere Hand.«
    Die Flamme erlosch, sobald mein Finger den Gashebel losließ. Dunkelheit umgab uns. Ich nahm das Feuerzeug in die rechte Hand, entzündete es wieder und musste kurz die Augen zusammenkneifen, als die neue Flamme erschien.
    »Ich hoffe wirklich, dass hier sonst niemand ist«, flüsterte Cat.
    »Wenn hier sonst niemand ist, dann können wir auch gleich wieder umdrehen.«
    »Außer den beiden.«
    »Oh.«
    »Ich spreche von einem Fremden. Einem Eremiten oder so.«
    »Kurz: Ein minenbewohnender Psychopath?« schlug ich vor.
    »Genau. Ich hoffe, dies hier ist eine Mine ohne Psychopath.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Was denkst du, wie die Chancen stehen?«
    »Lass uns nicht mehr über unsere Chancen sprechen – das deprimiert mich nur.«
    Ich hörte ein leises Kichern und spürte, wie meine Jeans leicht nach unten gezogen wurde.
    »Hey«, protestierte ich.
    »Selber hey.«
    Und dann, dort wo der Lichtkegel gerade eben hinreichte, entdeckte ich auf dem felsigen Boden der Mine die Überreste eines Picknicks. »Da wären wir«, sagte ich. Ich ging näher heran, hielt dann an und richtete mich vorsichtig auf. Mein Kopf reichte nicht bis an die Decke.
    Cat zog ihre Hand aus meiner Jeans. Sie trat neben mich. »Oh«, flüsterte sie. Das Paket Oreo-Kekse war offen und halbleer. Hier und da lagen Pepsi - Dosen. Die Tüte mit den Kartoffelchips stand offen. Zerbröselte Chips lagen überall herum, als ob jemand damit gespielt, oder die Tüte umgeworfen hatte.
    Auch die Salami lag inmitten des Kartoffelchip-Infernos. White hätte sein Jagdmesser für die Salami nehmen können, aber er schien stattdessen die Zähne benutzt zu haben. Vielleicht war es auch Donny

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