Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
erlosch.
    »Irgendwie mag ich Blut«, sagte Peggy. »Das von White war ganz lecker.«
    »Schön für dich. Nun mal im Ernst. Vielleicht willst du ja hier draußen mitten in der Wüste verrecken, aber du hast kein Recht, Donny da mit reinzuziehen.«
    »Er bleibt auch.«
    Cat sah den Jungen an. »Du willst doch nicht hier bleiben, oder?«
    »Ich muss«, antwortete er mit zitternder Stimme. »Ich muss tun, was Peggy sagt.«
    »Nicht, wenn es nicht gut für dich ist«, sagte Cat zu ihm. »Und hier zu bleiben wäre gar nicht gut.«
    »Vielleicht gefällt es ihm hier«, vermutete ich.
    Donny sah mich mit gerunzelter Stirn an, als wäre er entweder verwirrt oder wütend.
    »Ich meine, du bist sofort wieder hier hergerannt, direkt nachdem du White entkommen warst. Du musst diese Mine wirklich lieben.«
    »Hier kann man sich gut verstecken«, sagte er.
    »Du musst dich nicht länger verstecken«, sagte Cat zu ihm. »White ist tot.«
    »Er ist weggerannt, um sich vor euch zu verstecken«, behauptete Peggy.
    »Damit ihr ihn nicht auch umbringt, so wie ihr mich umgebracht hattet.«
    »Wir haben dich nicht umgebracht«, bemerkte ich.
    »Das sah für Donny aber ganz danach aus. Darum ist er weggelaufen.«
    Cat sah dem Jungen in die Augen und sagte: »Das war ein verständlicher Fehler. Es sah auch für uns ganz so aus, als wäre sie tot. Aber wir haben ihr das nicht angetan.« Cat wechselte das Feuerzeug in die andere Hand, ohne dass die Flamme dabei ausging. Ich ließ meins noch aus. »Sie wurde so schwer verletzt, als White unseren Wagen gerammt hat.«
    »Ich weiß«, sagte er. Er warf Peggy einen kurzen Blick zu. Sie starrte finster zurück.
    Er blickte schüchtern zu Cat hinüber und murmelte: »Ich sollte besser hier bleiben«, dann senkte er den Blick.
    »Nein«, erwiderte Cat. »Das solltest du nicht. Das werden wir nicht zulassen.«
    »Hört ihr mir nicht zu?«, fragte Peggy. »Niemand geht irgendwohin.«
    »Wir schon«, wiederholte auch ich mich.
    »Und Donny kommt mit uns«, fügte Cat hinzu.
    »Den Teufel wird er tun.«
    »Nur weil du seine Schwester bist, hast du nicht das Recht…«
    »Sie ist nicht meine Schwester!«, stieß Donny hervor.
    Peggy kreischte laut auf und warf sich mir entgegen, das Messer hoch über ihren Kopf erhoben.
    Cats Feuerzeug ging aus.
    In der plötzlichen Dunkelheit hatte ich weiter das Bild der auf mich zustürzenden Peggy vor Augen, wie eine Irre in einem Film. Ich wusste, wo sie war und wo das Messer war.
    Vielleicht.
    In der vollkommenen Dunkelheit hätte ich ihr wahrscheinlich ausweichen können.
    Aber ich wollte gar nicht ausweichen, ich wollte sie aufhalten. Hätte ich den Arm mit dem Messer zur Seite gerissen, hätte ich Cat damit treffen können.
    Also blieb ich stehen und hob meinen linken Arm, um Peggys Schlag abzublocken.
    Mein Arm wurde getroffen. Aber nicht vom Messer. Ich spürte einen Schlag, aber keinen Schnitt.
    Als ich fühlte, wie der Aufschlag meinen Arm leicht verdrehte, ließ ich die rechte Hand, in der ich Whites Jagdmesser hielt, nach vorn schnellen.
    Aber ich drehte die Klinge zur Seite und schlug mit dem Handballen zu. Ich traf auf nackte Haut. Peggy keuchte: »Oooompf!«
    Das Licht kehrte zurück.
    In dem flackernden Glühen sah ich, wie die gezackte Klinge von Peggys Messer über meinen Unterarm gezogen wurde, während mein Schlag sie rückwärts taumeln ließ. Sie knickte in der Hüfte zusammen, ich hatte sie wohl in den Magen getroffen. Ihr rechter Fuß trat auf eine der Dosen, die wegrutschte.
    Mit der Hacke des linken Fußes zertrampelte sie die Tüte mit den verbliebenen Kartoffelchips. Bevor sie auf den Rücken fallen konnte, warf sie sich herum. Ihre linke Schulter schlug gegen die Wand der Mine, von der sie abprallte. Sie fiel auf die andere Seite, knallte mit der Brust zuerst auf den Boden und blieb keuchend liegen.
    Ich eilte auf ihren ausgestreckten Körper zu und wollte ihr das Messer aus der Hand nehmen, aber Donny war schneller als ich. Er stand bereits über ihr, hockte sich dann hin und griff nach ihrem rechten Arm. Er öffnete einzeln ihre Finger, die das Messer noch immer umklammerten. Dann stand er mit seiner Beute auf und trat einen Schritt zur Seite.
    »Warum gibst du mir das nicht?«, schlug ich vor. Mit gerunzelter Stirn schüttelte er den Kopf.
    »Nein. Aber Cat kann es haben.«

Kapitel 53
    Donny klemmte sich das Messer zwischen die Zähne. Dann zog er sich mit beiden Händen das Top am Körper herunter, bis es über seine Hüften glitt und

Weitere Kostenlose Bücher