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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sagte ich.
    »Richtig. Die Mordwaffe. Gib sie mir, ich wickle sie in das Handtuch ein.«
    »Einen Moment.« Ich legte den Hammer im Badezimmer ins Waschbecken und wusch das Blut ab. Dann brachte ich ihn zurück zu Cat. Sie wickelte ihn in das Handtuch ein und stopfte sich das Bündel unter den Arm.
    »Was ist mit der Schere? Und dem Klebeband?«, fragte sie. »Sollten wir das auch mitnehmen?«
    »Vielleicht lassen wir es hier, bis wir aufbrechen. Nur für alle Fälle.«
    Dann stiegen wir nach unten. Wie besprochen, gingen wir nicht zur Vordertüre, sondern in den hinteren Teil des Hauses. Die Küche war dunkel. Wir ließen sie so. Ich wartete drinnen, während Cat den Wagen holte.
    Mit ausgeschalteten Scheinwerfern fuhr sie langsam die Auffahrt hoch und hielt direkt vor der Hintertür an. Als sie den Motor ausschaltete, ging ich mit ihrer Tasche hinaus.
    Dieser Teil der Auffahrt machte einen dunklen und abgelegenen Eindruck. Wir waren ein Stück von der Straße entfernt. Der schmale Weg lag zwischen Cats Haus auf der einen und einem zwei Meter hohen Rotholzzaun auf der anderen Seite. Büsche ragten über den Zaun. Ich konnte das Haus des Nachbarn dahinter nicht sehen.
    Cat war immer noch nicht aus dem Wagen gestiegen. Darin war es dunkel.
    Neugierig spähte ich durch die Heckscheibe. Sie schien sich in ihrem Sitz gedreht zu haben; beide Arme waren erhoben und ihre Hände fummelten am Deckenlicht herum.
    Als sie kurz darauf die Tür öffnete, blieb es dunkel im Wagen.
    Cat, die Meisterverbrecherin.
    Sie kam zum Heck des Wagens.
    Anstatt ihre Tasche in den Kofferraum zu werfen, nahm sie meine heraus, bevor wir den Waschlappen und den in das Handtuch gewickelten Hammer verstauten. Die beiden Taschen wanderten zusammen mit dem Seil auf den Rücksitz.
    »Die Schaufel!«, erinnerte ich sie.
    »Hier entlang.«
    Ich folgte ihr an der Vorderseite des Wagens vorbei die Auffahrt entlang zur Garage. Sie hielt die Taschenlampe in der Hand, schaltete sie aber nicht ein. Der Mond schien hell und hier hinten gab es nur wenige Bäume, die Schatten werfen konnten.
    Die Garagentür schien keinen automatischen Öffner zu haben. Sie war nicht verschlossen, also ging ich an Cat vorbei und rollte das Tor nach oben.
    Drinnen schaltete sie die Lampe an. Auf der linken Seite sah ich Werkzeuge, die an Nägeln an der Wand hingen. Der Strahl schwenkte einen Moment lang hin und her, dann stoppte er auf einem Spaten.
    Ich ging zur Wand, nahm den Spaten, zögerte kurz und ergriff auch eine lange, schwere Spitzhacke, die direkt daneben hing. »Die könnte nützlich sein«, flüsterte ich.
    »Noch etwas?«, fragte Cat.
    »Ich weiß nicht. Ich habe noch keine Erfahrungen mit so was.« In der Nähe konnte ich noch einige Sägen und eine Axt sehen.
    Damals, in den alten Zeiten – im echten Leben, nicht in den Filmen – hatten die Bauern den Vampiren die Köpfe abgehackt. Ich hatte für einen Aufsatz in der Schule darüber gelesen. Ich erinnerte mich noch, dass man Knoblauch in den Mund des Vampirs stopfen, seinen Kopf abschlagen und ihn an einer Kreuzung vergraben musste.
    Das war definitiv nichts für mich.
    Die Schaufel in der einen, die Spitzhacke in der anderen Hand entschied ich:
    »Das sollte reichen.«
    Cat schlug nicht vor, auch die Axt oder eine der Sägen mitzunehmen. Offensichtlich hatte sie ihr Wissen über Vampire aus anderen Quellen als ich meines. Sie wusste von den Spiegeln, aber nicht von den Enthauptungen.
    Sie schloss das Garagentor.
    Ich folgte ihr die Auffahrt entlang und fühlte mich schuldig, weil ich nichts gesagt hatte. Als hätte ich sie angelogen. Aber wenn ich ihr etwas von abgeschlagenen Köpfen erzählt hätte, wäre wahrscheinlich auch die Axt in den Kofferraum gewandert. Früher oder später wäre ich gezwungen gewesen, Elliots Kopf abzuhacken. Da fühlte ich mich doch lieber schuldig.
    Ich verstaute die Schaufel und die Spitzhacke im Fußraum vor dem Rücksitz des Wagens. Cat legte die Taschenlampe auf den Sitz. Wir schlossen die Hintertür; den Kofferraum ließen wir offen und gingen ins Haus, um Elliot zu holen.
    Wir fanden ihn so, wie wir ihn verlassen hatten: Auf dem Schlafzimmerboden, eingewickelt in weißes Plastik und silbernes Klebeband.
    Cat packte seine Beine und ich hob seinen Rücken vom Boden. Ich stand da, über ihn gebeugt – sein Kopf ruhte an meinen Knien – und wollte durch den Matratzenschoner hindurch seine Oberarme ergreifen. Jedes Mal aber, wenn ich versuchte, ihn hochzuheben, rutschte ich ab

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