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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Doppelbett und die beiden Nachttische standen.
    Sie teilte die Vorhänge, öffnete es, drehte sich dann um und lächelte mich an.
    »Rate mal, was darunter ist«, sagte sie.
    »Der Boden?«
    »Die Auffahrt.«
    Ich legte Elliots Beine ab, eilte zum Fenster und lehnte mich hinaus. Direkt unter mir sah ich die schmale, betonierte Auffahrt.
    Ich drehte meinen Kopf und sah weiter rechts Cats Wagen stehen.
    Das Nachbarhaus an der anderen Seite der Auffahrt hatte ein paar Fenster, die in unsere Richtung wiesen. Sie waren allesamt dunkel.
    Ich trat vom Fenster zurück und nickte. »Wenn uns niemand vom Nachbarhaus aus sieht…«
    »Die sind für drei Wochen in England.«
    »Da wohnt bestimmt niemand? Auch kein ›Haussitter‹?«
    »Ich habe die Schlüssel. Ich war erst heute Morgen dort, um Bettys Blumen zu gießen. Da ist niemand.«
    »In diesem Fall ist das Fenster eine wirklich hervorragende Idee.«
    »Ich wünschte, ich hätte daran gedacht, bevor du dir den Pflock in den Rücken gerammt hast.«
    »Ich auch«, stimmte ich ihr lachend zu.
    »Wenn wir das Fenster nehmen, müssen wir uns jedenfalls nicht mit der Treppe abquälen. Und wir müssen Elliot nicht durch das ganze Haus schleifen. Das macht die Sache viel leichter, besonders jetzt, wo du verletzt bist.«
    »Viel leichter.«
    »Wir müssen nicht einmal mehr das Fliegengitter abnehmen. Dank Elliot. Ich habe es vor einem Jahr ruiniert, als ich versuchte, ihm zu entkommen.«
    Ich starrte sie an.
    Sie zuckte mit den Achseln.
    »Du wolltest springen?«, fragte ich.
    »Ganz schön tief, was?«
    »Allerdings.«
    »Es war in der Nacht, als er Bill getötet hatte.«
    »Elliot hat Bill getötet?«
    Sie sah mir stumm in die Augen. Dann nickte sie und kaute auf ihrer Unterlippe. Nach einigen Sekunden gestand sie: »Ja, das hat er. Ich versuchte, aus dem Fenster zu springen, um ihm zu entkommen. Es war weit offen, aber ich knallte gegen das Gitter. Demolierte das Ding. Doch es bremste mich ab, sodass Elliot die Chance bekam, mich zu ergreifen und wieder hineinzuziehen.«
    »Mein Gott. Gut, dass er das gemacht hat. Du hättest dabei draufgehen können.«
    Sie sah mich nicht an und sagte leise: »Das hätte mir ganz gut in den Kram gepasst.«
    »Jesus«, murmelte ich.
    Wieder blickte sie mich direkt an. »Ich bin nicht wirklich selbstmordgefährdet. Ich wollte einfach nur raus, egal wie.« Sie versuchte sich an einem Lächeln. »Jedenfalls ist deswegen das Gitter weg. Sollen wir Elliot aus dem Fenster bugsieren?«
    Ich wollte nicht reden. Nicht jetzt, da meine Kehle wie zugeschnürt war. Also nickte ich und kehrte zu Elliots Leiche zurück, Ich hob seine Beine an und begann, vorsichtig rückwärts gehend, ihn durch das Schlafzimmer zu ziehen.
    Mein Rücken schmerzte. Auch mein Unterarm, obwohl die Bisse bei weitem nicht so schmerzten wie die Einstichstelle des Pflocks. Zumindest lenkten die Verletzungen meine Gedanken von Cat ab.
    Mit dem Rücken zum Fenster legte ich Elliots Beine ab. »Ich werde runterlaufen und das Seil holen«, schlug ich vor.
    Cat drückte meine Schulter. »Mach dir keine Umstände.«
    »Es wird nur einige…«
    »Wir brauchen das Seil nicht.«
    Ich bemerkte den Ausdruck in ihren Augen.
    »Du machst Witze«, sagte ich.
    »Ich glaube nicht.«
    Ich wiederholte mich: »Jesus.«
    Der Ausdruck in Cats Augen ähnelte einem Aufflackern des alten, schelmischen Übermuts, den ich so oft an ihr gesehen hatte, als wir Teenager waren. Aber damals hatte sich unschuldige Freude darin gespiegelt. Dieser neue Blick hatte scharfe Ecken und Kanten.
    »Wir lassen ihn einfach fallen?«, fragte ich.
    »Schnell und einfach.«
    »Und hart für ihn.«
    Der Übermut breitete sich bis zu ihrem Mund aus. »Er ist tot, Sammy.«
    »Wir können ihn nicht einfach fallen lassen.«
    »Hast du Angst, dass er bleibende Schäden davonträgt?«
    »Nun, ja. Das könnte ihn ganz schön zusammenstauchen.«
    Sie schüttelte den Kopf und lachte weich. »Wir wollen ihn begraben, nicht verkaufen. Er muss nicht in Bestzustand sein.«
    »Es ist nur… keine Art, jemanden zu behandeln.«
    »Es scheint mir die passende Art zu sein, Elliot zu behandeln.« plötzlich verschwand die Belustigung aus ihrem Gesicht. »Ich kümmere mich darum. Du kannst ja nach unten gehen.«
    Sie trat um Elliot herum, kauerte sich über seinen Kopf und begann, ihn anzuheben. Ohne ein Wort zu sagen, half ich ihr. Cat dankte mir nicht, aber sie warf mir einen erfreuten Blick zu. Gemeinsam hievten wir Elliot in eine stehende

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