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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Elliot hatte offensichtlich darauf geachtet, sich nur an Stellen zu verköstigen, die normalerweise von der Kleidung verdeckt wurden. Durchtriebener Bastard.
    Während Cat noch einmal zum Schrank ging, rollte ich Elliot auf die Seite und wischte einige letzte kleine Flecken weg.
    Cat holte ein Paar hohe Laufschuhe hervor und drehte sich um. Die Schuhe waren aus braunem Leder.
    »Das war's dann wohl mit farbenfroh«, stellte ich amüsiert fest.
    »Dafür kann man sie leicht sauber machen. Ein feuchter Lappen genügt…« Ich warf meinen Lappen in die Luft und fing ihn wieder auf.
    »Genau. Nehmen wir ihn mit. Man kann nie wissen.«
    »Ich bin fast fertig«, ließ ich sie wissen. »Ich will nur eben den Lappen noch mal auswaschen.«
    »Nur zu.« Sie bückte sich, um die Schuhe zuzubinden.
    Ich ging ins Badezimmer und reinigte – wieder einmal – den Lappen.
    »Das nehmen wir auch mit«, sagte sie, als ich wieder herauskam, und hob mein Handtuch vom Boden auf. »Wir sollten überhaupt noch ein paar Dinge zusammenpacken«, fügte sie hinzu. Sie schwang sich das Handtuch über die rechte Schulter und ging auf Elliot zu.
    Ich folgte ihr.
    Sie hielt neben dem Körper inne, stemmte die Hände in die Hüften und blickte finster auf ihn hinunter. »Wir werden wohl eine Schaufel brauchen. Und ich habe das Seil mit nach oben gebracht. Könnte nützlich sein. Was noch?«
    Sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Ich schätze, das hängt davon ab, wo wir ihn hinbringen wollen.«
    »Irgendwelche Vorschläge?«, fragte sie.
    »Für den Anfang raus aus L.A.«
    Sie lächelte. »Zu schade, dass wir ihn nicht zurück nach Transsylvanien schicken können, wo er hingehört.«
    »Ich glaube, wir sollten lieber nicht versuchen, ihn irgendwo hinzuschicken.«
    »Sollen wir ihm ein Flugticket besorgen?«
    »Klasse Idee.« Ich grinste. »Mein Vorschlag wäre, ihn in die Berge oder die Wüste zu fahren…«
    »In einen anderen Staat«, fügte Cat hinzu.
    »Hört sich gut an. Vielleicht nach Arizona oder Nevada. Die sind nicht so weit weg und in beiden Staaten gibt es viele nette, abgelegene Orte.«
    »Wir werden die ganze Nacht über fahren müssen«, erinnerte mich Cat. »Bist du dazu in der Lage?«
    »Ich hoffe es.«
    »Willst du dich noch kurz hinlegen, bevor wir aufbrechen?« Sie nickte in Richtung des Bettes.
    Würde ich im gleichen Raum einschlafen können, in dem Elliot lag? Oder im gleichem Raum, in dem sich auch Cat befand?
    Eher nicht.
    »Nicht nötig«, antwortete ich. »Wir sollten ihn hier rausschaffen – und so viele Meilen wie möglich fahren, bevor der Tag anbricht.«
    Ich sah auf die Uhr am Kopfende des Bettes.
    1:33 Uhr.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit bis Sonnenaufgang«, stellte ich fest.
    »Ist Sonnenaufgang unsere Deadline?«, fragte sie.
    »Wir sollten ihn auf jeden Fall im Dunkeln vergraben.«
    »Auf jeden Tag folgt eine neue Nacht.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Ich werde ein paar Sachen einpacken«, sagte sie. »Die für ein Paar Tage reichen.« Ich gab mir Mühe, nicht wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen und sagte: »Meine Sachen sind ja bereits in deinem Wagen.«

Kapitel 8
    Cat begann, eine Tasche für unsere Reise zu packen.
    Ich ging zum Schrank und holte meine Sachen heraus. Während ich mich anzog, fragte ich: »Was ist mit deinem Teppich?«
    »Der bleibt hier.«
    »Sollten wir nicht versuchen, ihn sauber zu machen, bevor wir gehen?«
    Wir blickten beide auf den blutigen Sumpf neben Elliots eingewickeltem Körper.
    Cat schüttelte den Kopf. »Ich schätze, da ist nichts mehr zu machen.«
    »So lassen können wir ihn aber auch nicht«, wand ich ein.
    »Sicher können wir das. Ich erwarte niemanden. Wenn wir zurückkommen, rufe ich die Teppichreiniger und lasse das Ding auswechseln.«
    »Sie werden das Blut sehen.«
    »Dann sage ich ihnen, dass mein Hund explodiert ist.« Ich musste lachen. »Du hast einen Hund?«
    »Nicht mehr. Du erinnerst dich an meinen Hund Poppy? Er hatte ein kleines Gasproblem und machte Bumm.«
    »Du denkst, sie werden das glauben?«
    »Das sind Teppichreiniger, keine Bullen. Sie werden nicht einmal danach fragen, wo das Blut herkommt. Und wenn sie es doch tun, dann werden sie einen Teufel von dem verstehen, was ich ihnen sage, sie sprechen ja kaum Englisch. Sie werden einfach grinsen und nicken. Das machen sie immer. Grinsen und nicken und sagen, ›Sähr guht, sähr guht‹.«
    »Hoffentlich hast du Recht«, erwiderte ich und schloss meine Gürtelschnalle.
    »Ich habe Recht.

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