Vampirjaeger
und er sackte zu Boden.
Cat ließ seine Beine sinken. »Lass es mich mal versuchen«, sagte sie.
Sie hatte genauso viel Glück wie ich. Nachdem er auch ihr einige Male aus den Händen gerutscht war, sagte sie: »Es liegt am Matratzenschoner. Man kann ihn einfach nicht richtig greifen.«
»Ich weiß. Außerdem wiegt Elliot mindestens eine Tonne.«
Cat trat einen Schritt von der Leiche zurück. Sie warf der Leiche einen finsteren Blick zu und wiegte – die Hände in die Hüften gestemmt – den Kopf hin und her. Dann stellte sie fest: »Ich schätze, wir werden ihn schleifen müssen.«
»Ich könnte den ›Feuerwehrgriff‹ versuchen.«
»Und ihn dir über die Schulter werfen?«
»Probieren könnte ich es jedenfalls.«
Cat schnitt eine Grimasse. »Er ist schrecklich schwer. Ich möchte nicht, dass du dich verletzt.«
»Versuch macht klug.«
»Hauptsache, du brichst dir nichts oder fällst die Treppe runter.«
»Schauen wir einfach, ob es klappt«, schlug ich vor.
Wir hockten uns beide hin und hoben Elliot in eine sitzende Position. Dann ließ ich mich vor ihm auf die Knie sinken und beugte mich so nach unten, dass sein Bauch an meiner linken Schulter zu liegen kam.
»Okay«, sagte ich. »Laden wir ihn auf.«
Als ich einen Arm um ihn schlang, schubste Cat ihn nach vorn. Er fiel mir auf den Rücken.
Ich schrie: »AU!«
»Was?«
»SCHEISSE!«
»Was!?«
»DER PFLOCK!«
Cat zog Elliot wieder von mir runter. Als ich freikam, schlugen sein Rücken und sein Kopf hart auf den Boden.
Ich blieb auf Händen und Knien hocken.
»Du blutest«, sagte Cat.
»Das überrascht mich nicht.«
Sie kam zu mir und zog mir das Shirt hoch. »Ich glaube, es ist nicht sehr tief«, beruhigte sie mich.
Ich hob den Kopf. Etwa sechs Zentimeter von der blutigen Spitze des Pflocks ragten in Höhe von Elliots Brust aus dem Teppichschoner.
»Ich schätze, er ist nicht tiefer als sechs Zentimeter in mich eingedrungen.«
»Weitaus weniger, würde ich sagen.«
»Hoffentlich.«
»Beweg dich nicht, ich hole dir etwas.« Sie eilte aus dem Zimmer.
Ich blieb auf meinen Händen und Knien. Das Loch in meinem Rücken brannte. Es fühlte sich nicht an, als wäre es sechs Zentimeter tief, aber für meinen Geschmack war es tief genug. Blut floss heraus und breitete sich auf meinem Rücken aus. Ich fühlte, wie es mir seitlich an den Rippen herunterlief und zu Boden tropfte, wo es ein neues, rotes Muster erzeugte.
Cat kehrte zurück und kniete sich neben mich. Sie schob mein T-Shirt hoch, zog es dann über meine Schultern und den Kopf. Ich hob nacheinander die Arme vom Boden, als würde ich aus einer Hose steigen.
Cat nahm das T-Shirt. Sie knüllte es zusammen und begann, mir das Blut vom Rücken zu wischen.
»Der hat dich aber ordentlich erwischt«, sagte sie.
»Geschlagen mit meinen eigenen Waffen«, erwiderte ich.
»Tut es weh?«
Es brannte wie die Hölle.
»Ein wenig«, gab ich zu.
»Ich muss dagegen drücken, um die Blutung zu stoppen.«
»Mach das.«
Sie drückte. Ich biss die Zähne zusammen und zischte.
»Ich werde einige Minuten lang draufdrücken müssen«, sagte sie. »Vielleicht solltest du dich lieber hinlegen.«
Der Teppich unter mir sah sauber aus – abgesehen von ein paar Spritzern meines eigenen Blutes. Also legte ich mich hin, streckte mich aus und faltete die Hände unter meinem Gesicht. Cat übte weiterhin Druck auf meine Wunde aus.
»Funktioniert es?«, fragte ich.
»Ich glaube schon. Ich werde dich gleich verbinden und dann machen wir uns auf den Weg.«
»Was für eine blöde Idee«, sagte ich. »Ich habe überhaupt nicht mehr an den Pflock gedacht.«
»Vielleicht solltest du das auch nicht.«
»Was meinst du damit?«
»Elliots Rache.«
Sie machte wahrscheinlich nur Spaß, aber mir lief es kalt den Rücken hinunter.
Ich lächelte dennoch. »Wenn das alles ist, was er zustande bringt, dann werden wir es überleben.«
Cat schwieg lange Zeit. Sie kniete neben mir und drückte das T-Shirt gegen die Wunde. Schließlich sagte sie: »Ich dachte, es wäre vorbei. Wie Magie. Schlag den Pflock in Elliot und alles Böse hört schlagartig auf. Aber so einfach ist es nicht.«
«Das war bloß ein kleiner Unfall«, entgegnete ich.
»Da bin ich mir nicht sicher.«
»Ich schon.«
»Vielleicht wird er uns jetzt holen.«
»Elliot?«
»Ja.«
»Elliot hatte damit überhaupt nichts zu tun. Ich hätte einfach nur vorsichtiger sein sollen, das ist alles.«
»Ich hoffe, das ist wirklich alles«, erwiderte
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