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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Position.
    »Halte ihn einen Moment«, sagte Cat. »Ich sehe nach, ob die Luft rein ist.« Während ich mich damit abmühte, Elliot am Umfallen zu hindern, lehnte sie sich aus dem Fenster und sah in Richtung Straße. Die Rückseite ihrer abgeschnittenen Jeans war ausgeblichen und es befand sich nicht viel Farbe darauf. Sie hatte ein Paar alte Bissspuren direkt unter ihrer rechten Pobacke.
    Als ich die roten Punkte sah und wusste, dass Elliots Mund dort gewesen war und er seine Fänge in sie versenkt hatte, erinnerte ich mich an die anderen Stellen, an denen er seine Zähne in Cat geschlagen hatte.
    Es schien plötzlich keine dumme Idee mehr zu sein, ihn aus dem Fenster zu werfen.
    Cat drehte sich um. »Sieht gut aus.«
    »Vielleicht sollten wir vorher das Licht ausmachen«, schlug ich vor.
    »Gute Idee.«
    Ich versuchte weiterhin, Elliot in aufrechter Position zu halten, während Cat umhereilte und die Lampen ausschaltete. Dann löschte sie auch die Kerzen, bis auf zwei, die in einem hohen Kerzenhalter am Fußende des Bettes standen. »Die lasse ich an«, sagte sie zu mir. »Wir brauchen ja zumindest ein wenig Licht.«
    »Das ist gut«, erwiderte ich. Das Zimmer war fast dunkel und es gefiel mir, wie Cat im Kerzenschimmer aussah.
    Sie kam zu mir herüber. »Wenn du ihn noch ein wenig näher ans Fenster bringen könntest, dann übernehme ich und stoße ihn hinaus.«
    »Fein.«
    Ich legte meine Arme um seine Brust, direkt unter den hervorstehenden Pflock. Dann machte ich einen seitlichen Schritt in Richtung Fenster und schwang ihn mit seine Füße schleiften über den Boden.
    Cat tauchte plötzlich zwischen Elliot und dem Fenster auf.
    »Sei vorsichtig«, bat ich.
    Sie griff zu, packte Elliot an der Schulter und zog ihn nach unten. Er knickte in der Hüfte ein.
    Wir taumelten alle drei zum Fenster.
    »Cat!«
    Mit einem wilden Ächzen riss sie ihn mir aus den Armen und wirbelte ihn herum. Sie sprang aus dem Weg. Elliot flog geradezu in Richtung Fenster.
    Seine Beine schlugen in Leistenhöhe gegen den Sims, aber die Fliehkraft war auf unserer Seite. Der obere Teil seines Körpers tauchte durch die Öffnung , seine Beine folgten. Das Weiß seiner Plastikumhüllung verschwand. Ich blieb, wo ich war.
    Cat stand rechtzeitig am Fenster, um ihn landen zu sehen.
    Ich hörte ihn landen.
    Das Geräusch erinnerte an einen Altkleidersack, der auf Beton traf – und der mit Fleisch anstatt Anzügen gefüllt war… und vielleicht einer Kokosnuss anstelle von Schuhen.
    Cat sah mich an und grinste.
    »Das hat ja reibungslos geklappt«, freute sie sich.

Kapitel 10
    Unten in der Auffahrt wartete ich neben Elliots Leiche, während Cat den Wagen im Rückwärtsgang näher heranfuhr. Sie tat es leise und mit ausgeschalteten Scheinwerfern. Aber es gab nichts, was sie gegen die Rückfahrleuchten tun konnte.
    Ich behielt die Straße im Auge.
    Und erwartete, dass jeden Moment ein Auto vorbeifuhr.
    Oder ein Nachbar vorbeischlenderte, der mit seinem Hund spazieren ging. Irgendjemand, der einen Blick auf das große, unordentliche Paket zu meinen Füßen erhaschen konnte und Böses vermuten würde. Denn das Bündel hatte die Form eines Menschen. Und außerdem stach die Spitze des Pflocks heraus. Und die weiße Plastikabdeckung war blutig.
    Ober in Cats Schlafzimmer hatte ich mich bemüht, Elliot gut einzupacken und das Blut abzuwischen. Aber die Verpackung hatte einen Riss bekommen, als er auf dem Beton aufgeschlagen war. Nicht sehr groß, aber es reichte.
    Er leckte.
    Und er wurde einige Augenblicke lang hell erleuchtet, als sich Cats Wagen näherte. Zusätzlich zu den Rückfahrleuchten gingen nun auch noch die Bremsleuchten an, flammend rot.
    Ich stellte mir vor, was ich der Polizei erzählen würde.
    Nein, Officer, wissen Sie, es mag zwar für sie so aussehen, aber eigentlich haben wir diesen Kerl gar nicht ermordet. Er ist nämlich ein Vampir, müssen sie wissen.
    Es wurde wieder dunkel.
    Während Cat ausstieg und sich näherte, beobachtete ich weiterhin die Straße. Sie öffnete den Kofferraum. »Legen wir ihn hinein«, flüsterte sie.
    Wir versuchten gar nicht erst, ihn jeder an einem Ende hochzuheben. Diese Methode hatte oben schon nicht funktioniert. Stattdessen kauerten wir uns beide über seinen Kopf und hoben ihn in eine sitzende Position.
    »Warum ist er so glitschig?«, flüsterte Cat.
    »Er hat ein Loch bekommen.«
    »Du meinst, das ist Blut?«
    »Was sollte es sonst sein.«
    »Großartig«, murmelte sie. »Rein mit ihm.« Wir senkten

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