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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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versicherte mir, dass mein Gesicht sauber war. Auch mein Hemd sah gut aus. Ich hatte einige Schlieren auf den Beinen meiner Jeans. Sie konnten auch als Farbkleckse durchgehen, aber ich feuchtete sie an und schrubbte mit einem Papierhandtuch daran herum, um zumindest den Großteil des Blutes herauszubekommen.
    Als wir fertig waren, untersuchten wir uns gegenseitig.
    »Blitzsauber«, lobte Cat mich.
    »Du auch.«
    »Dann können wir ja aufbrechen.«
    »Hast du vielleicht Overalls und Handschuhe, die wir mitnehmen können?«, fragte ich, eher im Spaß.
    »Keine Overalls. Aber wie wäre es mit Handschuhen und Schürzen?«
    »Keine Schürze für mich«, erwiderte ich.
    »Aber Handschuhe sind keine dumme Idee.« Sie öffnete den Schrank unter der Spüle. Nachdem sie eine oder zwei Minuten: darin herumgewühlt hatte, fand sie zwei Paar gelbe Gummihandschuhe – von der Art, wie die Leute sie manchmal trugen, um Geschirr abzuwaschen oder den Boden zu schrubben. Ein Paar befand sich noch in der durchsichtigen Plastikverpackung. »Die sind gut« , sagte sie. »Wir werden uns vielleicht nicht waschen können, wenn wir den Bastard ausgeladen haben.«
    Sie holte eine neue, frische Rolle Papiertücher aus einem anderen Schrank. Die klemmte sie sich unter den Arm. »Ich habe auch eine Packung feuchte Tücher im Wagen.« Sie hob die Augenbrauen. »Willst du nun eine Schürze?«
    Ich fand, dass sie in einer Schürze gut aussehen würde. Aber ich antwortete:
    »Wir kommen auch ohne aus. Das Blut wird wahrscheinlich sowieso getrocknet sein, wenn wir dort ankommen, wo wir hinfahren.«
    »Sonst noch was, das wir mitnehmen sollten? Letzte Chance.«
    »Wir können unterwegs Durst bekommen.«
    »Und Hunger«, fügte sie hinzu. Sie gab mir die Handschuhe und Papiertücher und ging zum Kühlschrank. »Ist Pepsi okay?«
    »Klar.«
    »Und ich habe ein paar Wasserflaschen.«
    »Das ist 'ne gute Idee.«
    »Bier?«, fragte sie.
    »Nein, danke. Es wird auch so schwer genug, wach zu bleiben.«
    »Soll ich eine Kanne Kaffee kochen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das dauert zu lange. Wir sollten uns beeilen.«
    »Dann willst du wohl nicht, dass ich uns eben Frühstück mache?«
    »Klingt verlockend. Aber wie wäre es, wenn wir das verschieben, bis wir zurück sind?«
    »Ich werde einfach ein paar Dinge einpacken.«
    In wenigen Minuten hatte Cat eine Einkaufstasche mit sechs Dosen kalter Pepsi, sechs Plastikflaschen Quellwasser, einer Packung doppelt gefüllter Oreo- Kekse, einer Tüte Kartoffelchips, einer trockenen Salami, einer Sprühdose Cheddar-Käse und einer Packung Kräcker gefüllt. Dann drehte sie sich im Kreis, überblickte die Küche und sagte: »Was noch? Was haben wir vergessen?«
    »Ein Tischtuch?«, schlug ich vor. »Teller?«
    »Klugscheißer.«
    »Messer, Gabeln und Löffel?«
    »Ein Messer! Ich brauche ein Messer für die Salami!« Sie eilte in die Ecke, zog eine Schublade auf und holte ein Steakmesser heraus. Es hatte einen Holzgriff und eine fünfzehn Zentimeter lange, gezackte Klinge. Sie warf es mit dem Griff nach oben in die Tasche. »Vergiss nicht, dass es hier drin ist«, warnte sie mich. »Ich will nicht, dass du dich noch einmal verletzt.«
    »Ich werde mich vorsehen.«
    »War's das dann?«
    »Das sollte reichen«, sagte ich.
    »Okay. Dann gehe ich noch schnell aufs Klo, bevor wir aufbrechen.«
    Sie eilte in ein Badezimmer, das der Küche gegenüber auf der anderen Seite der Diele lag. Als sie zurückkehrte, ging ich auch noch mal. In diesem Bad gab es keine Spiegel an seltsamen Orten. Und es duftete frisch und blumig.
    Nachdem ich mich erleichtert hatte, wusch ich mir mit heißem Wasser Gesicht und Hände und benutzte dazu die duftende Seife.
    Im Spiegel über dem Waschbecken hatte ich noch immer zerzaustes Haar und Bartstoppeln. Ich sah aus wie ein Penner in einem sehr schönen Hemd. Ein glücklicher Penner, dachte ich.
    Wirklich glücklich. Du hast einen Kerl ermordet und kannst verdammt froh sein, wenn du nicht den Rest deines Lebens in San Quentin verbringst.
    Aber ich hatte Cat gerettet, erinnerte ich mich. Dieser Bastard würde sie nie wieder anfassen, nie wieder seinen Mund auf sie legen, nie wieder seine Fänge in ihren Hals versenken oder in ihre Brüste oder… sonst wohin.
    Mir wurde plötzlich bewusst, dass ich sie mir beide zusammen vorstellte. Wie ich sie auf dem Bett gesehen hatte, als er an ihr saugte.
    Ich fühlte mich heiß und irgendwie schmutzig deswegen, also verließ ich schnell das Badezimmer und ging

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