Vampirjaeger
ihn langsam ab.
»Soll ich versuchen, ihn wieder zuzukleben?«
Cat machte ein Geräusch, das wir ein Knurren klang. »Das dauert zu lange. Außerdem scheint das Klebeband ja nicht allzu gut zu halten.«
Wenn wir Elliot nicht aus einem Fenster im ersten Stock geworfen hätten…
»Warte hier«, sagte sie. »Ich hole eine Plane. Pass auf, dass du kein Blut auf die Klamotten bekommst.« Sie sah sich auch selbst vor und hielt ihre Hände in die Höhe, während sie am Wagen vorbei den Weg hinauf eilte.
Sie wollte wohl zur Garage.
Ich blieb bei Elliots Leiche.
Eine Weile lang geschah gar nichts.
Dann hörte ich den Motor eines Wagens. Weit entfernt. Langsam wurde das Geräusch lauter. Und lauter.
Ich murmelte: »Oh, scheiße.«
Unten an der Auffahrt wurde der Straßenbelag heller.
Wenn ich so herumstand, war ich noch verdächtiger als das Bündel.
Ich sah mich schnell um und suchte einen Platz, um mich zu verstecken. Auf einer Seite war die Hauswand, auf der anderen der Rotholzzaun. Cats Wagen schien die einzige Deckung zu bieten.
Keine Zeit, drum herumzulaufen.
Keine Zeit, eine Tür zu öffnen und hineinzuspringen. Im Kofferraum verstecken?
Ich sah bereits die Scheinwerfer des herannahenden Autos. Sie warfen kegelförmige Lichtflecken auf den Boden.
»Scheiße!«, keuchte ich und warf mich flach auf den Boden.
Ich behielt den Kopf unten und hörte, wie der Wagen vorbeifuhr. Zusätzlich zu den Motor und Reifengeräuschen hörte ich ein pfeifendes Knistern und Stimmen aus einem Funkgerät.
Weibliche Stimmen.
Die ein Kuddelmuddel an Zahlen und Worten ausspuckten.
»Sehe den Mann…«
Und: »Zwei-elf im Gange…« Und: »Euklid.«
Ich hielt den Atem an.
Die Geräusche wurden leiser und verklangen schließlich ganz.
Ich hob den Kopf und sah erleichtert, dass die Straße wieder leer war. Also stieß ich mich vom Boden ab – mit leichten Schmerzen von den Bisswunden an meinem Unterarm und beachtlichen Schmerzen von dem Loch, das der Pflock in meinem Rücken gestanzt hatte – und drückte mich durch den schmalen Spalt zwischen dem Wagen und der Hauswand.
Ich blieb dort, wo ich von der Straße aus nicht gesehen werden konnte, bis Cat mit der Plane zurückkehrte.
»Stimmt was nicht?«, fragte sie.
»Es kamen ein paar Bullen vorbei.«
»Was?«
»Es ist okay, sie haben nicht angehalten. Ich habe mich auf den Boden geworfen und sie sind weitergefahren.«
»Sie haben dich bestimmt nicht gesehen.«
»Soviel ist sicher.«
»Wir sollten aufbrechen.«
Cat ging voran zum Heck des Wagens. Dort half ich ihr, die Plane zu entfalten und sie im Kofferraum auszubreiten. Sie war viel zu groß und stand über die Kanten hinaus, während sie sich in der Mitte wellte.
Wir stellten Elliot auf die Füße und stießen ihn in den Kofferraum. Er fiel kopfüber hinein. Sein Kopf, seine Schultern und seine Brust klatschten auf die Plane, sodass die Luft darunter entwich und sie ganz auf den Boden des Kofferraums gedrückt wurde.
Er hing von der Hüfte abwärts noch aus dem Wagen, also ergriffen wir seine Beine, schwangen sie hinauf und dann seitlich in den Kofferraum. Als wir fertig waren, lag Elliot mit angewinkelten Knien auf der Seite.
Wir falteten die losen Enden der Plane über ihm zusammen. Dann schlossen wir den Kofferraum.
Cat flüsterte: »Ta-daaah!«
»Mission erledigt«, flüsterte ich.
»Ich hätte nie gedacht, dass das so schwierig werden würde«, sagte sie. »In Filmen ist es nie so schwer, wenn sie eine Leiche beseitigen müssen.«
»So sind Filme nun mal. Man kann ihnen nicht trauen.«
»Dies ist definitiv das letzte Mal, dass ich jemanden in meinem Haus ermordet habe.«
Ich sah sie an. Sie schien zu lächeln. »Hoffentlich«, entgegnete ich.
»Jetzt sollten wir besser reingehen und uns sauber machen.«
»Mal wieder.«
»Mal wieder.«
Sie öffnete die Tür, ließ uns hinein und drehte das Küchenlicht an. Unsere Hände und Unterarme waren mit Elliots Blut beschmiert. Cat hatte einen Klecks auf der rechten Wange, wo sie sich wahrscheinlich mit der Hand gekratzt hatte.
Es gefiel mir, wie sie damit aussah, aber ich sagte ihr dennoch, dass dort akuter Reinigungsbedarf bestand. Sie schien kein Blut auf ihr Hemd bekommen zu haben. Wenn etwas auf ihren Jeans gelandet war, wurde es von den zahllosen anderen Flecken gut versteckt. Nur auf ihrem rechten Oberschenkel prangte ein dicker Fleck.
Sie reinigte sich mit warmem Wasser und Papierhandtüchern im Küchenwaschbecken.
Dann wusch ich mich. Cat
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