Vampirjaeger
an.
Ich war noch auf dem Weg, schrie gerade »Bastard!« und machte mich bereit, ihn auseinanderzunehmen, als er sich drehte und mir in den Magen trat. Ich klappte zusammen. Meine Knie knallten auf den Boden, aber ich fing mich noch mit den Händen ab und schaffte es, mir nicht das Gesicht aufzuschlagen.
Kapitel 18
Ich hockte auf allen vieren und schnappte nach Luft. Meine Lungen fühlten sich platt und leer an.
Mir klingelten die Ohren.
Ich konnte deswegen (und wegen der Geräusche, die meine eigenen kläglichen Versuche, nach Luft zu schnappen, verursachten) kaum verstehen, wie Cat rief: »Sam! Sam, geht es dir gut?«
»Halt deine Klappe«, sagte Schneewittchen.
»Halt du deine«, entgegnete sie. Ich hörte ein scharfes Klatschen.
»Friss Scheiße und stirb.« Trotz der harten Worte, war ihre Stimme zu hoch. Sie weinte.
»Sam geht es gut«, verriet ihr Schneewittchen. »Ich habe ihn nur ein bisschen getreten, okay? Ich musste mich verteidigen. Aber ich habe ihm nicht so sehr wehgetan, wie ich es gekonnt hätte, also beruhige dich.«
»Lass mich hier raus.«
»Ich möchte niemandem wehtun. Aber ihr werdet mir sagen, was hier vor sich geht. Ich meine, ihr habt hier hinten drin eine verdammte Leiche.«
Es gelang mir, meinen Kopf weit genug anzuheben, um zu sehen, wie Cats Füße aus dem Kofferraum ragten und wie Schneewittchen sie noch immer mit einer Hand runterdrückte.
»Seid ihr zwei Hobby-Killer?«, fragte er.
»Lass mich raus!«
»Rede mit mir, Süße.«
»Er hatte einen Unfall.«
»Das sieht für mich aber gar nicht nach einem Unfall aus. Sieht eher so aus, als würde ein Stock in ihm stecken.«
»Es ist ein Pflock«, korrigierte Cat.
»Ein Pflock? Er hatte einen Unfall mit einem Pflock?«
»Er wurde getötet, als er ein Zirkuszelt aufstellen wollte.«
»Das ist wirklich richtig witzig«, sagte er und schlug sie noch einmal. Als der Schlag auf ihrem Hintern landete, schlug sie mit den Beinen aus.
»Hör auf!«, keuchte ich.
»Halt's Maul und bleib, wo du bist, oder ihr beide habt gleich einen Unfall. Ich will ein paar Antworten, und ich will sie jetzt.«
»Wir haben es getan«, sagte ich. »Lass sie raus.«
»Kein Unfall?«
»Nein!«
»Dann habe ich hier also zwei Mörder gefasst. Wann habt ihr es getan?«
»Heute Nacht.«
»Und dann habt ihr das arme Schwein in den Kofferraum gestopft und seid abgehauen, wie? Wolltet ihn wohl irgendwo rauswerfen. Nur, dass ihr 'nen Platten hattet und hier gelandet seid.«
»Das stimmt«, gab ich zu. Ich stützte mich ab und kam langsam auf die Knie.
»Versuch keine Dummheiten.«
»Keine Sorge.«
»Hab ich dir den Schneid abgekauft, ja?«
Ich machte mir nicht die Mühe, ihm zu antworten.
»Jetzt muss mir noch irgendwer sagen, was ihr da eben mit dem Kofferraum vorhattet.«
»Sie wollte etwas rausholen.«
»Und was?« Er schlug sie noch einmal, aber nicht so hart wie zuvor. »Cathy? Warum bist du hier herumgeschlichen, was wolltest du holen?«
»Nichts.«
Diesmal schlug er richtig zu. Cat schrie auf und ihre Füße flogen in die Höhe. Ich wollte aufstehen, aber Schneewittchen schlug mir die Taschenlampe gegen den Kiefer. Der Treffer warf meinen Kopf zur Seite, und ich flog auf den Rücken.
»Also: Was wolltest du holen?«, verlangte er zu wissen.
»Ich wollte ihn einfach bloß zudecken«, stieß Cat hervor, ihre Stimme war schrill und schwankte. »Okay? Er rutschte aus der Plane, als… als wir den Reifen gewechselt haben. Das ist alles. Wir… wir hatten Angst, dass du… in den Kofferraum sehen und ihn entdecken könntest. Ich dachte, wenn ich… einfach die Plane über ihn ziehe…«
»Das hört sich nach einem Haufen Eselscheiße an.«
»Es ist die Wahrheit!«
»Denk noch mal gut nach!» »Sie hat die Wahrheit gesagt«, mischte ich mich ein und hob den Kopf vom Boden.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stopfte sich Schneewittchen die große Taschenlampe in eine Tasche seiner Wildlederjacke. Dann packte er plötzlich Cat an beiden Fußgelenken, hob ihre Beine an, drehte sie zur Seite und warf sie in den Kofferraum.
Er knallte den Deckel zu.
Dann zog er das Messer aus der Scheide an seiner Hüfte und kam auf mich zu. Ich kroch rückwärts.
»Ganz ruhig«, sagte er. »Ich habe nicht vor, dir weh zu tun.«
Ich versuchte nicht länger, von ihm fortzukommen. Dicht vor meinen Füßen hielt er an.
Ich konnte Cat im Kofferraum schreien hören, ihre Stimme klang gedämpft.
»Was willst du?«, fragte ich.
»Nichts als die
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