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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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an. Ich fuhr langsam in die Richtung, in die wir vor dem Zwischenfall gefahren waren.
    Wir holperten durch Furchen und über Felsen.
    »Ganz ruhig«, sagte Schneewittchen.
    »Ich versuche es ja. Aber es ist schwer, wenn man nicht sieht, was kommt.«
    »Mach die Scheinwerfer an.«
    »Das würde ich lieber nicht tun, sie werden uns…«
    »Tu es.«
    Ich gehorchte.
    Schneewittchen sagte: »Es wird nichts schaden.«
    Mit Hilfe der Scheinwerfer konnte ich sehen, was vor uns lag und viele Hindernisse umfahren, die ich sonst unweigerlich getroffen hätte. Die Fahrt war dennoch recht holprig, aber wir konnten wenigstens dem Schlimmsten aus dem Weg gehen. Und ich beschleunigte.
    »Gleich sind wir da«, sagte Schneewittchen. »Werd lieber etwas langsamer.«
    »In welche Richtung sollen wir fahren, wenn wir darauf sind?«, fragte Cat.
    »Nach links, schätze ich.«
    »Hört sich gut an«, sagte Cat.
    Bald tauchte im Scheinwerferlicht eine ungepflasterte Straße auf. Es waren eigentlich nur zwei Spurrillen, wie man sie oft in so einer Gegend fand. Die Straße war schmal und an beiden Seiten türmte sich die Erde auf. Sie sah beinahe aus, als wäre sie von einem Schneepflug aus dem Wüstenboden geformt worden.
    Ich steuerte in spitzem Winkel darauf zu. Der Wagen erklomm langsam die Böschung, dann drehten die Vorderräder durch und wir scherten zur Seite aus. Ich trat aufs Gas. Der Wagen machte einen Satz nach vorn, der uns über den Erdwall brachte, und schlitterte an der anderen Seite wieder hinunter auf die Straße.
    Nachdem wir seit Verlassen des Highways so viel raues Terrain durchquert hatten, fühlte es sich richtig angenehm an, wie der Wagen auf der Waschbrettoberfläche der Straße sanft hin und hergeschüttelt wurde.
    Das Waschbrett machte mir nichts aus. Ich hatte Schlimmeres erlebt in den letzten Stunden.
    Ich dämpfte das Rütteln, indem ich etwas beschleunigte. Es wäre vielleicht völlig weggegangen, wenn ich den Mumm gehabt hätte, fünfzig zu fahren. Aber das war mir im Dunkeln zu gefährlich – selbst mit eingeschalteten Scheinwerfern. Also hielt ich uns bei fünfundvierzig. Bei dieser Geschwindigkeit wurden wir nicht übermäßig durchgeschüttelt und kamen gut voran.
    »Ich hoffe, die bringt uns irgendwohin«, sagte Cat nach einer Weile.
    »Straßen führen nicht ins Nirgendwo«, meinte Schneewittchen hinter uns.
    »Nein, das machen sie nicht«, stimmte ich ihm zu. »Aber einige führen an Orte, an denen es nicht weitergeht. Besonders nicht, wenn man keinen Allradantrieb hat.«
    »Wie wir zum Beispiel«, fügte Cat hinzu.
    »Wenn uns diese Straße nirgendwohin bringt«, sagte Schneewittchen, »dann drehen wir die Karre einfach und fahren in die andere Richtung. Mir egal. Ich habe es nicht eilig. Ihr vielleicht?«
    »Nicht wirklich«, entgegnete ich. »Es wäre einfach schön, wieder auf eine richtige Straße zu kommen, das ist alles.«
    »Was habt ihr mit Dracula vor?«
    »Sein Name ist Elliot«, stellte Cat richtig.
    »Von mir aus. Also, was macht ihr mit ihm? Ihn vergraben?!«
    »Ich schätze schon«, antwortete sie.
    »Ihr habt hier hinten eine Hacke und eine Schaufel.«
    Cat warf einen Blick über ihre Schulter. »Vielleicht möchtest du uns beim Graben helfen?«
    »Was springt dabei für mich raus?«
    »Die Befriedigung, einen Job gut erledigt zu haben.«
    Er lachte. Dann sagte er: »Angenommen, ich mache da mit. Ich habe nichts dagegen, ein wenig zu schwitzen, aber nicht für nichts und wieder nichts.«
    »Du willst Geld?«, fragte Cat.
    »Vielleicht.«
    Dazu wollte ich auch etwas sagen und warf ein: »Ich glaube, wir kommen auch klar, ohne dass wir jemanden zum Graben anheuern.«
    »Es wäre weitaus leichter, wenn uns Mr. White helfen würde.«
    »Mr. White«, murmelte er. »Das gefällt mir.«
    »Ich dachte, wir sollten Mr. White in die nächste Stadt bringen«, erinnerte ich, »damit er die entsprechenden Vorkehrungen treffen kann, um sein Motorrad zurückzuholen.«
    »Ich habe es wirklich nicht eilig«, erwiderte er.
    Er hörte sich die ganze Zeit über irgendwie amüsiert an.
    »Es ist schon okay«, sagte ich. »Das macht überhaupt keine Umstände.«
    »Du willst mich immer noch loswerden.«
    »Nur zu deinem Besten«, erklärte ich. »Wir haben einen ermordeten Mann im Kofferraum. Willst du wirklich weiter mit uns fahren, bis wir vielleicht von der Highway Patrol rausgewunken werden?«
    »Das Risiko gehe ich ein.«
    »Je eher du von uns weg kommst, desto besser für dich.«
    »Ne. Ich bleibe bei

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