Vampirjaeger
euch und helfe, die sterblichen Überreste loszuwerden. Schließlich hab ich darin schon einige Erfahrung.«
»Na großartig.«, murmelte ich.
Cat drehte sich wieder zu ihm um. »Du hast schon Leichen beiseite geschafft?«
»Hin und wieder habe ich das.«
»Leute, die du getötet hast?«, fragte Cat.
Das hatte ich mich auch gefragt, bevor diese Worte ihren Mund verließen. Aber ich hätte mich nie getraut, es tatsächlich laut auszusprechen.
»Einige«, antwortete er.
»Ah«, sagte ich. »Also bist du ein Serienmörder.«
Erfreulicherweise lachte er. »Nicht doch«, entgegnete er. »Es macht mir nun weiß Gott keinen Spaß. Ich töte nur Leute, die es verdienen. Ihr wisst schon, wenn sie versuchen, mich anzugreifen. Oder wenn sie mich verarschen, betrügen, ausnutzen oder mir auf die eine oder andere Weise quer kommen. Ich habe noch nie jemanden getötet, der es nicht verdient gehabt hätte.«
»Ich schätze, wir sollten besser nett zu dir sein«, sagte ich.
»Ja«, sagte er. Diesmal lachte er nicht.
»Dann«, wollte Cat wissen, »hast du also ein paar Vorschläge zum Thema Leichenentsorgung?«
»Sicher. Das Wichtigste ist, niemals jemanden im Dreck zu begraben. Das ist 'ne reine Verschwendung von Schweiß und Zeit.«
»Wir wollen aber nicht, dass jemand die Leiche findet«, hob Cat hervor.
»Deswegen schmeißt man sie besser in eine Erdspalte. Oder in einen Minenschacht, das ist sogar noch effektiver. Ich kenne alle möglichen Minenschächte, Erdspalten, ausgetrockneten Quellen und Bohrlöcher. Es geht eigentlich alles, solange es tief, dunkel und sehr abgelegen ist, damit keine ungebetenen Gäste vorbeikommen. Dann müsst ihr ihn nur noch hineinwerfen und er verschwindet für immer.«
Sie sah mich an. »Das hört sich nach einer guten Idee an.«
»Wenn es mich davor bewahrt, ein Grab schaufeln zu müssen«, sagte ich , »dann bin ich dabei. Die Sache ist nur, dass ich nicht glaube, dass wir Mr. White die ganze Zeit mitschleppen sollten. Er muss zurück zu seinem Motorrad, bevor es von irgendwem dort gefunden wird. Denkst du nicht auch, Mr. White? Ist schließlich eine wertvolle Maschine. Eine Harley, oder? Wenn die falsche Person sie mitten im Nirgendwo entdeckt, war's das und du siehst sie nie wieder.«
»Mach dir deswegen mal keine Sorgen.«
Wenn er keine Angst hatte, dass man sein Motorrad stiehlt, dann hatte er wahrscheinlich auch gar keins. Wie Cat ja von Anfang an vermutet hatte.
»Niemand fasst mein Motorrad an.«
»Darauf würde ich mich nicht verlassen.«
»Der letzte Kerl, der es stehlen wollte, liegt noch immer tief unten in einem Loch. Zumindest nehme ich das an. Ganz in der Nähe im Übrigen. Das könnte ein guter Platz sein, um Dracula verschwinden zu lassen.«
»Elliot«, sagte Cat.
»Der gute alte Brock könnte sicher ein wenig Gesellschaft vertragen. Muss verdammt einsam sein da unten.«
»Nun«, meinte ich, »wir wissen den guten Rat zu schätzen. Vielleicht suchen wir uns irgendwo ein schönes, tiefes Loch. Aber ich finde, wir sollten dich so bald wie möglich absetzen. Es gibt keinen Grund, dich in diese Sache hineinzuziehen.«
»Ich stecke bereits mit drin«, stellte er fest. Er hörte sich fröhlich an.
»Ich glaube, es wäre besser für alle«, versuchte ich es weiter, »wenn du nicht weißt, wo die Leiche versteckt ist.«
»Nope«, sagte er.
»Nope?«
»Ich komme mit euch.«
»Warum?«
»Weil mir danach ist. Wer will mich davon abhalten, du etwa?«
Cat sah mich an. Ich konnte den Ausdruck auf ihrem Gesicht nicht erkennen, aber ich nahm an, dass ihr Blick mir bedeuten sollte, den Mund zu halten.
Bevor ich noch etwas sagen konnte, blickte sie über ihre Schulter und sagte zu Schneewittchen: »Du kannst unter einer Bedingung bei uns bleiben.«
»Eine Bedingung?«
»Wenn wir dort ankommen, wirst du Elliot hineinwerfen.«
»Warum?«
»Sam hat einen kaputten Rücken.«
»Oh, armer Sam.« Er kicherte. »Was springt für mich dabei raus?«
»Wenn du zustimmst, ihn hineinzuwerfen, darfst du weiterhin das Vergnügen genießen, mit uns zu fahren, bis wir dort ankommen.«
»Du bist ein harter Verhandlungspartner, Cat.«
»Ich bin eine harte Frau.«
Das gefiel ihm ganz ungemein, er lehnte sich auf dem Rücksitz zurück und kicherte, als ob er nie wieder aufhören wollte.
Einige hundert Meter vor uns fuhr ein Pickup, der einen Pferdeanhänger zog, vorbei.
Wir hatten eine richtige Straße gefunden.
Kapitel 20
Ich fuhr nach links auf eine gepflasterte,
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