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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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einfach so davonkommen lassen.«
    »Ja«, stimmte ich ihr zu. »Da hast du Recht.«
    »Also denke ich nicht…« Sie schniefte und holte dann tief Luft. Nachdem sie ihre Tränen getrocknet hatte, trank sie noch einen Schluck Bier. »Ich glaube nicht, dass es ein Fehler war – die Entscheidung, ihn zu töten, meine ich. Nicht wirklich. Ich musste es tun. Eine Sache kann kein Fehler sein, wenn man keine andere Wahl hat. Jedenfalls sehe ich das so. Einen Fehler macht man dann, wenn man mehrere Möglichkeiten hat und sich für die falsche entscheidet. Also schätze ich, dass Fehler Nummer zwei war, Elliot dafür anzuheuern.« Sie zuckte mit den Achseln und schüttelte angeekelt den Kopf. »Wer hätte denn auch ahnen können, dass der Mistkerl ein Vampir ist? Ich glaube ja nicht einmal an Vampire. Zumindest damals noch nicht.«
    »Das tun nicht viele Leute«, meinte ich.
    »White schon.«
    »Was haben wir doch für ein Glück.«
    Sie lachte kurz und grimmig auf. »Du glaubst, das ist einfach Glück? Ich denke, es ist dieser verdammte Fluch.«
    »Der Fluch des Vampirs.«
    »Genau. Elliot tut uns das alles an, ›weil wir ihn getötet haben‹.« Sie drehte sich leicht, blickte finster nach hinten über ihre Schulter und brüllte: »Hey , Elliot! Verschon uns, ja? Du Mistkerl!«
    Unsere Augen trafen sich und sie ließ wieder dieses eigenartige Lachen hören.
    »Ich drehe durch«, sagte sie.
    »Unsinn.«
    »Wo war ich? Ah, ja. Fehler Nummer zwei. Richtig. Verstehst du, es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass es… ein Nachspiel haben könnte. Ich dachte, ich hätte einen Kerl angeheuert, der erledigt den Job und das war's dann. Nur, dass es ganz und gar nicht das Ende war. Junge, gab das ein Nachspiel. Das Nachspiel nimmt überhaupt kein Ende mehr.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hätte Elliot niemals angeheuert, wenn ich geahnt hätte, dass er ein Vampir ist.«
    »Warum hast du ihn angeheuert?«, fragte ich.
    »Nun, erst mal trug er diese Stahlzähne nicht, als ich ihn getroffen habe. Eigentlich dachte ich sogar, er wäre ein ganz netter Kerl. Er sah zwar etwas unheimlich aus… wie einer dieser Geister aus den Stummfilmen oder so. Nun, du hast ihn ja gesehen.«
    »Er sieht aus wie Nosferatu.«
    »Nun, dann kann man es manchen wohl doch an der Nasenspitze ansehen, wie sie drauf sind?«
    »In diesem Fall schon«, erwiderte ich.
    »Jedenfalls war er sehr nett zu mir.«
    »Wo hast du ihn gefunden?«
    »Er hat mich gefunden. Ich war unten am Strand von Santa Monica und es war circa zwei Uhr morgens.«
    Ich ließ das einen Moment lang auf mich wirken. Denn ich konnte kaum glauben, was sie gerade gesagt hatte. »Am Strand? Um zwei Uhr morgens? Das ist verrückt! Du kannst von Glück reden, dass du nicht umgebracht worden bist.«
    »Komisch, dass du das sagst.« Sie warf mir einen seltsamen Blick zu und hob dabei die Augenbrauen. »In der Tat wurde ich in dieser Nacht beinahe getötet. Ich traf auf diese drei Kerle…«
    »Was zum Teufel hast du um diese Uhrzeit am Strand gemacht?«
    »Was denkst du denn? Ich habe jemanden gesucht, der Bill für mich umbringt. Wenn du so jemanden suchst, gehst du nicht in den Country Club. Du gehst dahin, wo die wirklich schweren Jungs sind.«
    »Aber, mein Gott…«
    »Willst du es nun hören oder nicht?«
    »Ja. Tut mir Leid. Red weiter.«
    »Ich traf also am Strand auf diese drei Kerle. Ich wusste sofort, als ich sie kommen sah, dass sie Ärger machen würden. Also lief ich weg. Beinahe wäre ich ihnen auch entkommen. Ich kann ziemlich schnell sein, wenn ich will. Aber einer von denen war wirklich schnell. Vielleicht ein Highschool-Sportass oder so. Er hat mich eingeholt und mit einem Sprung zu Boden gerissen. Dann haben alle drei… Sie haben mir die Seele aus dem Leib geprügelt und mich vergewaltigt.«
    Sie trank noch etwas Bier, seufzte dann und starrte eine Weile durch die Windschutzscheibe, als würde sie alles noch einmal durchmachen. Nach ein oder zwei Minuten des Schweigens fuhr Cat fort: »Sie waren weg, als ich wieder zu mir kam. Genau wie meine Handtasche und meine Klamotten. Alles.
    Ich fror mir den Arsch ab und blutete am ganzen Körper. Alles tat so weh, dass ich mich kaum bewegen konnte. Und ich fragte mich, wie zur Hölle ich jemals wieder heimkommen sollte.«
    »Wie weit weg stand denn dein Wagen?«, fragte ich.
    »Der stand zu Hause. Ich war gelaufen. Es sind keine drei Meilen von meinem Haus bis zum Strand. Ich dachte, ich hätte bessere Chancen, einen Killer zu

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