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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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gewesen sein.«
    »War Elliot nach Hause gegangen?«
    »Nein, er hat gewartet.« Sie zog eine Schulter hoch und schenkte mir ein halb verlegenes Lächeln, bevor sie sagte: »Er war bei mir im Badezimmer.«
    »Während du ein Bad genommen hast?«
    »Sicher. Es hat mir nichts ausgemacht. Ich meine, ich war nackt gewesen, als er mich gefunden hatte. Er war nett zu mir gewesen. Er hatte nicht versucht , meine Situation auszunutzen oder so. Ich hatte immer noch Angst wegen allem , was geschehen war und starke Schmerzen. Ich dachte, wenn er mir Gesellschaft leisten will, soll es mir recht sein. Außerdem war er so hässlich, dass er mir Leid tat. Er hatte wahrscheinlich nur selten Gelegenheit zu so etwas. Und ich war froh, dass jemand da war.«
    »Wie schön für ihn.«
    »Nimm's leicht, Sam.«
    »Na hör mal.«
    »Vielleicht sollte ich lieber nicht weitererzählen.«
    »Nein, ist schon in Ordnung. Tut mir Leid. Es ist nur…« Ich schüttelte den Kopf.
    »Du hast keinen Grund, eifersüchtig auf Elliot zu sein.«
    »Ich weiß«, sagte ich. Ich wusste es ganz und gar nicht.
    Ich beneidete ihn, dass er Cat in dieser Nacht am Strand gefunden hatte, dass er sie in sein Cape wickeln und zu seinem Wagen tragen konnte, dass er eine Stunde lang bei ihr sein durfte, während sie ein Bad nahm.
    Ich beneidete ihn noch um vieles mehr.
    »Es ist nichts passiert«, fuhr sie fort. »Ich habe gebadet, er saß auf dem Toilettensitz und wir haben uns unterhalten. Er schien… sich große Sorgen um mich zu machen. Nachdem ich fertig war, sind wir nach unten ins Wohnzimmer gegangen, ich habe uns was zu trinken geholt und dann haben wir weiter geredet.«
    »Was…?«
    »Ich trug sein Cape. Er hatte es mir nach dem Bad umgelegt und…«
    »Ich wollte fragen, was er getrunken hat.« Das war nicht ganz die Wahrheit. Ich hatte tatsächlich vorgehabt, sie zu fragen, was sie angehabt hatte.
    »Ah.« Sie lächelte. »Wodka Martini.«
    Die Antwort überraschte mich. »Er hat Alkohol getrunken?«
    »Er hatte drei Martinis.«
    »Vampire trinken Martini?«
    »Er hat es getan. Und ich hatte noch keine Ahnung, dass er ein Vampir ist.«
    »Und stattdessen hast du ihn für James Bond gehalten?«
    »Genau. Für einen überaus hässlichen James Bond. Aber er war höflich und aufmerksam und schien sich ernsthaft Sorgen um mich zu machen. Wir redeten und redeten… fast nur über mich. Er blieb sehr vage und geheimnisvoll, was seine Person betraf.«
    »Aus gutem Grund«, bemerkte ich.
    »Ja. Wie sich herausstellen sollte. Irgendwann habe ich ihm dann erzählt, was ich vorhatte. Es fing damit an, dass er wissen wollte, was ich so spät in der Nacht allein am Strand gemacht hatte. Ich habe lange um den heißen Brei herumgeredet… ich hatte noch nie jemandem tatsächlich gesagt, dass ich einen Killer suchte. Ich hatte immer nur… den Kandidaten auf den Zahn gefühlt und versucht, mich zu entscheiden, ob ich ihnen trauen kann… und bis zu dieser Nacht jedes Mal entschieden, dass ich das besser nicht sollte. Aber Elliot und ich redeten und redeten und tranken und tranken, irgendwann habe ich ihm dann die Wahrheit gesagt: Dass ich da draußen nach jemandem gesucht hatte, der meinen Ehemann ermorden soll. Er hat mir tief in die Augen gesehen, meine Hände gehalten und gefragt: ›Warum solltest du so etwas vorhaben?‹ Also habe ich es ihm gesagt.«
    »Das mit der Abtreibung?«
    »Nein! Nein. Das konnte ich ihm nicht erzählen. Ich wollte es… dachte, ich sollte es, aber…« Sie schüttelte den Kopf. »Es tat zu weh, darüber zu reden. Was ich Elliot erzählt habe war, dass Bill mich betrog und ich Angst hatte, er würde mich mit AIDS anstecken, und dass er mich immer schlug. Was übrigens alles wahr war. Vielleicht hatte er mich nicht buchstäblich immer geschlagen, aber es hatte gereicht. Elliot schien mir zu glauben. Er hörte mir genau zu und bekam diesen Blick. Diesen wilden, begierigen Blick. Das ganze schien ihn richtig zu fesseln. Ich wusste, dass ich ihn an der Angel hatte, also legte ich richtig los. Ich erzählte ihm einige hässliche Einzelheiten über Sachen, die mir Bill angetan hatte. Sexuelle Details. Blutige Details. Elliot geriet ganz außer Atem und langsam wurde er mir unheimlich. Ich hatte immer noch keine Ahnung, dass er ein Vampir war, aber ich dachte, er sei ein kranker Perverser oder so, da ihn das alles so offensichtlich anmachte. Ein Sadist vielleicht. Was mir gar keine schlechte Eigenschaft für jemanden zu sein schien, der für mich

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