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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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Polizeiakten, mit denen er jeden Verdacht von vorneherein ausschalten wollte.
    Ferdinand sah ihm zu und schöpfte trotz seiner Angst wieder etwas Hoffnung. »Von diesem Berni Mattuschek und den beiden Frauen hat die Polizei bis jetzt noch nicht einmal eine Vermisstenmeldung bekommen. Der Rainer hält schon aus eigenem Interesse das Maul, und selbst, wenn sie ihm den Bankraub nachweisen können, wird er …« Er wollte noch mehr sagen, wurde aber von seinem Freund unterbrochen.
    »Eben haben sie den Rainer erwischt! Der Trottel hat bei seiner Verhaftung seinen Beuteanteil samt dem Geld von Jonny und Erwin bei sich gehabt. Da bei hohen Auszahlungen automatisch die Seriennummern einiger Geldscheine gespeichert werden, ist er damit fällig.«
    »Scheiße!« Für Ferdinand war selbst dieses Wort noch zu harmlos, um seine Lage zu beschreiben.
    Nun begriff er, wie viel Glück er bei seinen Geldtransfers auf die Cayman Islands gehabt hatte. Bei dem Sohn ihres obersten Chefs hatten die Angestellten der hauseigenen Bank es nicht für nötig gehalten, die eingezahlten Scheine zu prüfen, ob nicht einer dabei war, der unrechtmäßig den Besitzer gewechselt hatte.
    In Zukunft würde er sich einen solchen Leichtsinn nicht mehr erlauben können. Dann aber dachte er, dass er ohne Erwin und die Zwillinge ohnehin keine Bank mehr ausrauben konnte. Dieses Kapitel lag hinter ihm, und er würde mit Tonis Hilfe dafür Sorge tragen, dass ihm niemand auf die Spur kommen konnte. Doch was war, wenn Rainer nicht den Mund hielt? Vielleicht konnte Toni über dessen Anwalt Kontakt mit ihm aufnehmen. Für das Versprechen einer hübschen Summe würde Rainer seinen und Tonis Namen gewiss aus dem Spiel lassen.
    Noch während Ferdinand überlegte, wie viel Rainers Schweigen ihn kosten würde, erinnerte er sich wieder an Jonnys und Erwins Tod und meinte zu fühlen, wie eine eisige Hand nach seinem Herzen griff und es zusammendrückte. Da Rainer in Untersuchungshaft saß, gab es für jenen unheimlichen Mörder nur noch zwei Opfer, und das waren er und Toni. Hier, in der von modernsten Alarmanlagen und einem halben Dutzend Bodyguards geschützten Villa seines Vaters, fühlte er sich zwar halbwegs sicher, dennoch beschloss Ferdinand, mit dem ersten Flugzeug, das am nächsten Morgen von Wien-Schwechat aus startete, dieses Land zu verlassen.

Neun
    Gerechtigkeit

1
    Daniela sah ihren Mann an und musste trotz ihrer starken Anspannung lachen. »Dich haben sie aber schnell wieder entlassen! Dabei hatte ich das Gefühl, als wollte mich dieser Hafner für den Rest meines Lebens zur Strohwitwe machen.«
    Urban grinste erleichtert. »Wenn du Hafner siehst, tritt bitte nicht darauf herum. Er ist eh schon klein genug. Du hättest ihn sehen sollen, als sein Vorgesetzter mitten im Verhör ins Zimmer geplatzt ist und ihm die Bestätigung des Bundespräsidialamts auf den Tisch geknallt hat, dass ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich angeblich an dem Banküberfall beteiligt war, eine Audienz beim Herrn Bundespräsidenten hatte. Holger hat wirklich ausgezeichnet gearbeitet. Sollte man einem Herrn von hundertsiebzehn Jahren gar nicht zutrauen.« Urban zwinkerte Daniela zu, war er selbst doch noch knapp hundert Jahre älter als der aus Berlin stammende Vampir.
    »Holger hat einen weiteren grandiosen Schachzug unternommen und eine Verleumdungsklage gegen denjenigen eingereicht, der mich als Bankräuber denunziert hat. Am Deutschmeisterplatz ist jetzt der Teufel los! Die haben endlich gemerkt, dass jemand unbefugt in ihren Dateien herumfummelt. Noch während Chefinspektor Cerny sich wortreich bei mir entschuldigt hat, wurden weitere Hackerangriffe gemeldet.«
    Obwohl Urban in einer Zeit aufgewachsen war, in der reitende Boten die schnellste Form der Nachrichtenübermittlung gewesen waren, verstand er mittlerweile genug von der modernen Zeit, um zu begreifen, mit welchen Problemen die Wiener Polizei derzeit zu kämpfen hatte. Auch Daniela war dies klar, und sie fragte sich, ob der unbekannte Feind dahintersteckte – der nun gar nicht mehr so unbekannt war, dachte sie sich, handelte es sich doch offenbar um den Industriellen Rubanter. Sie schob den Gedanken aber erst einmal beiseite und schloss ihren Mann in die Arme. »Ich bin so froh, dass bei der Polizei der Verstand gesiegt hat! Sonst hätte ich mir den zuständigen Richter gekrallt und ihn zum Sklaven meines Willens gemacht, damit er dich umgehend freilässt!«
    Noch während sie es sagte, zuckte sie zusammen und starrte für

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