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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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schlüpfen konnte, bevor der Bus anfuhr.
    »So fit wie Sie möchte ich auch sein«, meinte ein Mann mit einem leichten Bauchansatz neidisch.
    Vanessa wunderte sich selbst, denn sie war nie besonders sportlich gewesen. In der Schule hatte man sie sogar zwei Jahre lang vom Sportunterricht befreit, weil der Arzt ihr Blutarmut bescheinigt hatte. Bei der Erinnerung an all die Eisenpräparate, die sie damals hatte einnehmen müssen, schüttelte es sie immer noch. Selbst jetzt musste sie noch Tabletten schlucken, die ihr der Arzt verschrieben hatte. Angesichts ihrer häufigen Schwächeanfälle war sie gewiss nicht so schnell gerannt, wie der dickliche Mann meinte. Wahrscheinlich war der Bus ein paar Minuten vor seiner normalen Zeit angekommen und hatte gewartet.
    In Gedanken versunken übersah sie die Haltestelle, an der sie hätte aussteigen sollen, und musste ein paar hundert Meter in die Gegenrichtung laufen, bis sie die Fleischhauerei erreichte. Als sie drei Paar Frankfurter bestellte, fiel ihr Blick auf die frischen Blutwürste im Kühlregal, und sie verspürte plötzlich einen heftigen Appetit darauf.
    »So, das macht jetzt drei Euro vierzig«, erklärte die Verkäuferin, die ihr die Frankfurter reichte.
    Vanessa wies auf die Blutwürste. »Von denen hätte ich gerne auch eine.«
    »Bitte sehr!« Die Verkäuferin holte eine Blutwurst aus dem Regal und packte sie ein. »Dann hätten wir vier Euro achtzig!«
    Auf dem ganzen Heimweg quälte Vanessa ein so starkes Hungergefühl, wie sie es noch nicht erlebt zu haben glaubte, und der Duft der Blutwurst stieg ihr so verführerisch in die Nase, dass sie all ihre Selbstbeherrschung aufbringen musste, um nicht auf der Stelle darüber herzufallen.

7
    Etwa um dieselbe Zeit, in der Vanessa vor Gier nach Blutwurst fast verging, saß Daniela mit Dilia in ihrem Arbeitszimmer. Sie hatten je ein Glas guten Marillenlikörs vor sich und tauschten ihre Empfindungen während der letzten Tage aus.
    »Es fühlt sich so ähnlich an wie früher, wenn ein neuer Vampir in meiner Nähe aufgetaucht ist. Aber gleichzeitig fühlt es sich falsch an – wie verwischt oder unfertig. Wenn du nicht die gleichen Eindrücke empfangen hättest, wäre ich wahrscheinlich nicht auf den Gedanken gekommen, ich könnte auf einen von uns gestoßen sein«, sagte Dilia.
    Daniela schüttelte den Kopf. »Noch ist es keiner von uns, sondern eine potenzielle Zeitbombe, die wir finden und rechtzeitig entschärfen müssen. Wenn dieser Vampir erst einmal auf die Jagd gegangen ist, haben wir kaum mehr eine Chance, ihn zu zähmen.«
    »Du tust so, als hätten wir es mit einem wilden Tier zu tun«, antwortete Dilia empört.
    »In gewisser Weise ist jeder Vampir ein Raubtier – ein außerordentlich gefährliches sogar. Außerdem weiß ich von Urban, dass einige der Vampire, die erst dann zum Club gestoßen waren, nachdem sie bereits Menschen gebissen und deren Blut getrunken hatten, rückfällig wurden, sodass sie gepflöckt werden mussten.«
    Dilia nickte seufzend und trank ihr Glas leer, um Zeit zum Nachdenken zu finden. »Deswegen werden wir alles daransetzen, um diesen Vampir rechtzeitig zu finden. Dafür müssen wir systematisch vorgehen.«
    »Was heißt das?«
    »Ich werde mich jetzt in Trance versetzen und schauen, ob ich auch am helllichten Tag eine verwertbare Spur von ihm finde. Ist das der Fall, müssen wir herausfinden, wo er sich aufhält, und ihn dort einkreisen. Dazu brauche ich deine Hilfe.«
    »Gerne! Was muss ich tun?«, fragte Daniela gespannt.
    »Als Erstes mir noch einmal ein Glas von dem Likör einschenken und mich dann eine halbe Stunde in Ruhe lassen. Am besten ist es, wenn du ebenfalls meditierst. Vielleicht kannst du die Ausstrahlung des Vampirs fühlen. Wenn wir einen Anhaltspunkt haben, können wir beide morgen von unterschiedlichen Plätzen aus spähen. Dann wären wir in der Lage, seinen Standort wie bei einer modernen Kreuzpeilung auszumachen. Wenn ich allein bin, weiß ich nicht, ob er jetzt zwei Kilometer weg ist, zwanzig oder vielleicht noch weiter. Wo genau sich ein Vampir aufhält, kann ich erst bei einer Entfernung von unter tausend Metern bestimmen.«
    Während Dilia ihr diesen Vortrag hielt, schenkte Daniela ein Likörglas voll und stellte es ihrer Freundin hin. Dann setzte sie sich im Lotussitz auf den Boden, um eins mit sich selbst und ihren besonderen Fähigkeiten zu werden.
    Dilia trank den Likör, stellte das Glas ab und lehnte sich auf der Couch zurück. Als sie die Augen

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