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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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war er diesmal nervös. Zuerst wunderte er sich darüber, dann aber nahm er an, dass es an seinen beiden Freunden lag, denen er zeigen wollte, was für ein cooler Typ er war.

4
    Diesmal hatten sie sich für Vösendorf, einen der südlichen Vororte von Wien, entschieden. Ferdinand kannte die Gegend und hatte den Zwillingen vorgeschlagen, mit dem Fluchtauto auf dem Parkplatz des Postamts in Siebenhirten zu warten. Das zweite Auto wurde nur für den Überfall gebraucht und sollte hinterher in der Donau landen.
    Das erklärte Ferdinand seinen Freunden. Beide nickten, und dann fragte Florian, der immer wieder zu Erwins Sporttasche hinäugte: »Was habt ihr für Knarren?«
    »Tschechische Pistolen mit Kaliber 7,65«, erklärte Erwin. »Aber wie gesagt, die setzen wir nur im Notfall ein. Wird jemand verletzt oder gar erschossen, dürften die Bullen alles dransetzen, um uns zu erwischen.«
    Ferdinand war die ewigen Belehrungen des Banditen leid, und Florian gingen die Worte zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus. Anders als seine Freunde hatte Toni genug damit zu tun, den Angaben des Navigationsgeräts zu folgen, das ihn über die Südautobahn und die A21 zur Ausfahrt Brunn am Gebirge leitete. Dort folgte er der Perchtoldsdorfer und Brunner Straße bis zur Ketzergasse und bog anschließend in Richtung Vösendorf ab. Im Rückspiegel sah er, dass Jonny und Rainer ihnen folgten. Die Zwillinge bogen schließlich zum Postamt in Siebenhirten ab, während sie selbst nach Vösendorf hineinfuhren.
    Etwas seitlich von dem Bankgebäude trat Toni hart auf die Bremse. »Da wären wir!« Seine Stimme klang dünn, und er empfand trotz der Pillen eine fürchterliche Angst.
    Erwin wäre es lieber gewesen, wenn der Wagen direkt vor dem Eingang der Bank geparkt worden wäre, denn so würden sie einige Sekunden brauchen, bis sie ihn erreicht hatten. Allerdings stand das Fahrzeug an dieser Stelle unauffälliger, und das konnte ihnen einen entscheidenden Vorsprung sichern.
    »Also noch einmal! Wir warten, bis die Bankfiliale geöffnet wird, gehen dann ganz normal hinein und ziehen die Waffen erst, wenn wir wissen, wie viele Leute dort sind. Auch reden wir nur, wenn es nötig ist, und dann perfekt auswärts, habt ihr mich verstanden?«
    »Wie meinst du das?«, fragte Toni verwirrt.
    »Ihr sollt wie ein Tschusch reden, klar?«
    Die beiden jungen Männer nickten.
    Ferdinand hatte diese Belehrung bei jedem Überfall über sich ergehen lassen müssen und wusste, wie er sich zu verhalten hatte. Für Florian war es das erste Mal, und er freute sich bereits auf den Kick, den er nun erleben würde.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihnen, dass die Bank jeden Moment öffnen konnte. Daher griff Erwin in seine Sporttasche und zog vier Pistolen heraus. Zwei davon reichte er Ferdinand und Florian, die dritte steckte er selbst ein und die letzte schob er Toni hin.
    »Damit du uns im Notfall Feuerschutz geben kannst«, erklärte er und stieg aus.
    Ferdinand folgte ihm, während Florian noch einmal Toni zuzwinkerte. »Mach dir nicht in die Hose, Kleiner, sonst stinkt es nachher im Auto.«
    Mit dieser Bemerkung verließ auch er den Wagen und ging mit den staksigen Schritten eines schlechten Westerndarstellers auf den Bankeingang zu.
    Dort war eben eine Angestellte dabei, die Türen zu öffnen. Als sie aufblickte, sah sie die drei Männer auf sich zukommen. Zuerst dachte sie sich nichts dabei, dann aber stutzte sie und sah genauer hin. Zwar konnte sie nicht erkennen, dass sie Gesichtsmasken trugen, doch sie glaubte nicht daran, Jonny Depp in eigener Person vor ihrer Filiale zu sehen. So rasch sie konnte, bückte sie sich, um die Tür wieder zu verschließen.
    Erwin begriff, was sie vorhatte, und war mit zwei Sätzen am Eingang. Noch während die Bankangestellte mit zittrigen Fingern versuchte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken, rammte er die Tür auf und stürmte an der Frau vorbei in die Bank. Er achtete nicht einmal darauf, ob die beiden anderen ihm folgten, sondern zog seine Pistole und richtete sie auf eine Angestellte, die eben herbeigekommen war, um ihn zu bedienen.
    »Pénz átat!«, keuchte er und hielt der Frau einen Zettel hin, auf dem geschrieben stand: »Gelt här, sonsd tod!«
    Bis jetzt hatte dies immer geklappt. Allerdings war auch immer einer der Zwillinge dabei gewesen. Erwin warf einen kurzen Blick über die Schulter. Ferdinand machte seine Sache gut und hielt die anderen Bankangestellten in Schach. Florian hingegen fuchtelte mit

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