Vampirjagd: Roman (German Edition)
war.
Obwohl ihr Körper sich im Augenblick nicht danach sehnte, einen Mann in sich zu spüren, begann sie sich auszuziehen. »Ich glaube, heute bist du in der Lage dazu«, sagte sie mit einem schmerzlichen Lächeln.
»Du willst wirklich …?« Martin stand auf und fasste nach ihren Händen.
Wollen? Doch, irgendwie ja, dachte sie. Außerdem war es wahrscheinlich das einzige Mal, an dem sie intim werden würden. Daher nickte Vanessa und strich ihm über die Brust. Diese war leicht behaart, und sie hatte das Gefühl, als würden sie bei ihrer Berührung elektrostatisch aufgeladen, so knisterte es unter ihren Fingern.
»Du bist wunderschön«, flüsterte Martin mit vor Erregung zitternder Stimme.
Schön, aber doch nur ein Ungeheuer!, sagte Vanessa sich und kämpfte mit den Tränen. In diesem Moment hätte sie fast alles dafür gegeben, nur eine ganz normale Frau zu sein, die mit ihrem Geliebten ins Bett ging.
»Du darfst ruhig etwas forscher werden«, forderte sie Martin auf und keuchte, als seine Hände über ihren Busen und ihre Schenkel strichen. Die Lust, die sie verloren geglaubt hatte, kehrte zurück und entflammte sie. Gleichzeitig aber musste sie alle Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht nach seinem Hals zu schnappen und die eine Lust mit der anderen zu verbinden.
Lange durfte sie sich hier nicht mehr aufhalten, fuhr es ihr durch den Kopf, und so legte sie sich hin und spreizte die Beine. Berni wäre jetzt rasch auf sie gestiegen und in sie eingedrungen, Martin hingegen streichelte sie, bis sie glaubte, es nicht mehr aushalten zu können. Erst dann kletterte er zu ihr aufs Bett, glitt zwischen ihre Beine und begann beinahe spielerisch, mit seiner Penisspitze gegen ihre empfindlichsten Teile zu klopfen.
»Nun mach schon!«, keuchte sie und zog ihn zu sich heran.
Jetzt erst schob er sich in sie und begann sie mit langsamen, aber steten Bewegungen zu lieben. Wie lange es dauerte, bis sie das erste Mal zur Erfüllung kam, hätte sie hinterher nicht mehr zu sagen vermocht. Sie spürte jedoch, dass sie Martin nicht zu sehr anstrengen durfte. Es war, als hätte sie einen geistigen Befehl gegeben, denn im selben Augenblick wurde er fertig und blieb einige Augenblicke erschöpft auf ihr liegen.
Da Vanessa spürte, dass sie ihre Gier nach Blut nicht mehr lange würde zügeln können, schob sie ihn von sich, ging ins Bad, um sich zu waschen, und machte sich anschließend fertig zum Ausgehen.
Martin sah ihr mit traurigen Augen zu, versuchte aber nicht, sie aufzuhalten. Er schien zu begreifen, dass das, was sie vorhatte, nicht leicht auszuführen war.
Zuletzt umarmte Vanessa ihn kurz und küsste ihn auf die Wange. »Ich mag dich, Martin. Auch deswegen ist es besser, wenn ich jetzt gehe!« Mit diesen Worten ließ sie ihn los, nahm ihre Handtasche und verließ das Haus.
6
Stela trank gerade Kakao, da hatte sie das Gefühl, als rinne ihr Blut durch die Kehle. Erschrocken blickte sie auf und sah Daniela starr auf ihrem Stuhl sitzen.
»Etwas ist passiert«, flüsterte sie in ihrer Muttersprache. Da sie es auch dachte, verstand Daniela und nickte.
»Ich spüre es auch!« Dabei zitterte sie so, dass die Tasse in ihrer Hand überschwappte und einen Kaffeefleck auf der Tischdecke hinterließ. Rasch stellte sie die Tasse beiseite und sah das Mädchen an. »Was fühlst du?«
»Ich mag den Kakao nicht mehr. Er schmeckt wie Blut!« Noch während Stela dies sagte, begriff sie, dass dies nicht die Antwort war, die Daniela erwartete, und zeigte nach Süden.
»Es ist in der Richtung geschehen!«
Daniela nickte nachdenklich. »Das glaube ich auch. Warte, ich rufe Dilia an. Sie müsste in ihrem Geschäft sein und es dort auch gespürt haben.« Noch während sie zum Handy griff, vernahm sie dessen Klingelton und wunderte sich nicht, dass ihre Freundin sich meldete. Bevor Daniela mehr sagen konnte als ihren Namen, vernahm sie Dilias Frage. »Hast du es auch gespürt?«
»Ja, und Stela ebenfalls. Sie mag ihren Kakao nicht mehr, weil er nach Blut schmeckt.«
Daniela fragte sich, warum sie diese an und für sich überflüssige Bemerkung machte. Doch da erklärte Dilia, dass es ihr ebenso erginge, wenn auch mit ihrem Kaffee.
»Dabei bin ich sicher, dass keiner von uns etwas Verbotenes getan hat, auch die unbekannte Vampirin nicht. Wie es scheint, sind wir mit uns unbekannten Leuten auf eine geheimnisvolle Art und Weise verbunden, die mir Angst macht. Könnte es ein weiterer Versuch unseres Feindes sein, uns in den Wahnsinn
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