Vampirjagd: Roman (German Edition)
zu treiben?«, fuhr Dilia fort.
»Das sollten wir nicht am Telefon besprechen«, mahnte Daniela ihre Freundin. Da der Feind sie bereits ausgespäht haben musste, überwachte er möglicherweise sogar ihre Telefonate.
Dilia begriff und erklärte, dass sie sich sofort auf den Weg machen und zu Daniela kommen würde.
»Pass gut auf dich auf! Nicht, dass es ein Versuch ist, dich aus dem Geschäft zu locken. Nimm Cynthia mit und lass deine Angestellten alleine werkeln«, warnte Daniela sie noch, dann verstummte das Handy.
»Verdammt noch mal, wenn ich nur wüsste, was wir tun sollen«, fluchte Daniela und schob ihre Kaffeetasse noch weiter zurück. Daraus trinken mochte auch sie nicht mehr.
»Vielleicht ist es keine Falle für uns, sondern für die unbekannte Vampirin«, wandte Urban ein.
Daniela wollte schon abwinken, hielt aber mitten in der Bewegung inne. »Wie kommst du darauf?«
»Die Aktionen unserer Feinde passen nicht zusammen, insbesondere, wenn wir sie auf uns beziehen. Wenn wir aber annehmen, dass jemand die andere Vampirin jagen will, wirkt die Sache schon logischer.«
»Das verstehe ich nicht!«
»Nehmen wir einmal an, der uns unbekannte Feind hätte die Vampirin gefangen genommen und töten wollen. Das hat anscheinend nicht ganz geklappt, weil er ihre Selbstheilungskräfte unterschätzt hat. Daher ist es möglich, dass sie inzwischen wieder auf den Beinen ist und ihren Feind sucht. Vor zwei Tagen hat sie ihre erste Blutmahlzeit zu sich genommen, also müsste sie mittlerweile wieder hungrig sein. Denk daran, ihr Körper muss viel Kraft verbraucht haben, um sich wiederherzustellen.«
»Das klingt recht schlüssig«, antwortete Daniela. »Aber wie passt das mit dem versuchten Brandanschlag auf unser Haus zusammen?«
»Das weiß ich noch nicht. Könnte es nicht sein, dass unser Feind seine eigenen Kräfte über- und die unseren unterschätzt? Bei der anderen Vampirin hat er auf jeden Fall einen Fehler begangen. Sie lebt, und sie ist auf der Jagd nach ihm. Damit aber haben wir endlich die Gelegenheit, sie zu finden.« Urban fasste Daniela aufgeregt am Arm und zog sie näher zu sich.
Sie wies mit dem Kopf auf Stela. »Und was machen wir mit ihr? Immerhin hat sie Dilia und mich mit ihrer Ausstrahlung bei unseren früheren Suchaktionen behindert!«
»Da war sie aber auch ein ganzes Stück von euch entfernt. Jetzt könnt ihr euch auf diese Störung einstellen. Das hast du selbst gesagt! Vielleicht kann sie euch sogar dabei helfen, die Vampirin aufzuspüren. Immerhin verfügt sie über Fähigkeiten, die anders sind als die unseren.«
Urbans Worte blieben nicht ohne Wirkung auf Daniela, und sie wünschte Dilia förmlich Flügel, damit diese schneller bei ihr war. Zu ihrer Erleichterung dauerte es nicht lange, da öffnete Anita die Tür und ließ die Modemacherin und ihre Begleiterin ein.
Daniela grüßte Cynthia nur kurz, bat sie, sich zu Istvan zu setzen, und wartete, bis ihre Hausdame gegangen war. Dann packte sie Dilias Arm und bat auch Stela zu sich.
»Wir werden uns an den Händen fassen und uns gemeinsam konzentrieren. Vielleicht können wir unsere Geister so verschmelzen, dass sich unsere Kräfte potenzieren.«
Dilia bezweifelte zunächst, ob es sinnvoll war, Stela mit einzubeziehen. Doch als sie versuchte, sich zu konzentrieren, wurden ihre Sinne sofort auf Stela gelenkt.
»Wir brauchen die Kleine wirklich«, murmelte Dilia verwundert und wies das Mädchen an, sich auf Danielas Schoß zu setzen und mit einer Hand diese und mit der anderen sie selbst festzuhalten.
Kaum war dies geschehen, schwebte sie förmlich in die Höhe. Daniela und Stela waren bei ihr, wirkten aber durchscheinend. Als sie nach unten blickte, sah sie ihre erstarrten Körper auf dem Sofa sitzen, während die drei anderen Vampire sie besorgt anstarrten. Stela keuchte überrascht, und auch Daniela musste mehrmals schlucken. Dann aber strebten sie den Mauern der Villa zu und drangen problemlos durch sie hindurch.
7
Erwin hätte Florian wegen der toten Bankangestellten am liebsten den Kopf abgerissen. Doch vorerst war es wichtiger, ungesehen zu verschwinden und die Spuren zu verwischen. Kaum waren sie vor dem Postamt in Siebenhirten angekommen, winkte er einen der Zwillinge zu sich und wies auf das Auto, mit dem sie den Überfall durchgeführt hatten.
»Der Kasten muss weg, und zwar so rasch wie möglich.«
»Ist etwas passiert?«, fragte Jonny.
»Später! Jetzt haben wir keine Zeit. Fahr die Karre auf schnellstem Weg nach
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