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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wunde und stoppte den Angriff.
    Der Wolf heulte schrecklich. Er war aus dem Konzept gekommen und seinem Artgenossen in den Weg geraten. Dicht vor mir klatschten die beiden Körper zusammen. Es entstand ein Durcheinander, das ich eiskalt ausnutzte. Ich hatte mich nicht einmal bewegt und stand wie auf dem Schießplatz. Wohl zielend.
    Die zweite Kugel schmetterte in den Kopf des Wolfes. Sie zersprühte und zerriß ihn. Er fiel über die Reste des ersten, die zischend verdampften und sich dabei auflösten. Qualm wehte mir entgegen. Er biß in meine Nase, er war widerlich, er vernebelte mir auch die Sicht. Ich wußte ja, daß es noch einen dritten Wolf gab und natürlich Tom Hayer, den Veränderten.
    Der Rauch nahm mir einen Teil der Sicht. Ich mußte meinen Standort wechseln, es war leider zu spät.
    Jemand wuchtete sich in meinen Rücken. Ich schrie sogar auf, denn dieser Aufprall hatte mich überrascht. Ich wurde nach vorn katapultiert, ich konnte mich nicht mehr halten, landete aber nicht nur auf dem Boden, sondern auch in dem Wirrwarr von zwei vergehenden Wolfskörpern, deren jetzt gläserne Knochen unter meinem Gewicht zusammenbrachen.
    Jemand trat gegen meinen Kopf.
    Ich hatte die Bewegung glücklicherweise rechtzeitig gesehen und rollte mich aus der Gefahrenzone. Leider streifte mich der Tritt, und er war verdammt hart. Mein Ohr schien plötzlich in Flammen zu stehen, aber ich machte weiter.
    Der Wolf kam. Rote Augen, ein struppiges, altes, graues Fell. Ein Maul, das gierig offenstand.
    Ich wollte meinen rechten Arm anheben, um zu schießen, der Druck eines Fußes nagelte ihn fest.
    Tommy lachte neben mir.
    Ich schaute nicht hin, der Wolf war wichtiger. Dieses widerliche Tier stieß sich ab. Das offene Maul zielte auf meine Kehle, und es gab für mich nur eine Abwehrmöglichkeit. Ich riß die Beine an, wartete den bestimmten Moment ab und stieß sie dann wieder nach vorn.
    Beide Füße erwischten den Wolfskörper. Er schüttelte sich, warf den Kopf von einer Seite zur anderen. Für einen Moment sah es so aus, als würde er auf meinen Füßen kleben, dann kippte er zur Seite, überrollte sich, und ich warf meinen Oberkörper zusammen mit dem ausgestreckten Arm nach links, um das Bein des Blutsaugers zu erwischen.
    Damit hatte er nicht gerechnet. Wahrscheinlich war er erstarrt gewesen in seiner eigenen Faszination, jedenfalls riß ich ihn einfach um, und der Druck von meinem Handgelenk verschwand.
    Hayer kippte über mich hinweg. Er landete auf dem Bauch, brüllte wütend, und für mich stand fest, daß ich keine Rücksicht auf ihn nehmen konnte. Ich mußte ihn erledigen wie jeden anderen Vampir. Ob er nun Hayer hieß oder Smith. Nur mußte ich meine Gefühle zurückschieben und nicht mehr daran denken, daß wir einmal Schicksalsgenossen gewesen waren. Tommy Hayer stemmte sich hoch.
    Auch ich stand breitbeinig und hatte hinter ihm meinen Platz gefunden.
    Er bewegte sich langsam, ich hörte ihn sogar knurren, und als er in den Liegestütz gegangen war, schüttelte er den Kopf.
    »Tommy!« sagte ich.
    Hayer stand jetzt auf seinen Beinen. Er drehte sich langsam nach links.
    Aus seinem Mund flössen blubbernde Geräusche, dann drückte er seinen Rücken durch und reckte den Kopf, wahrscheinlich die Augen gegen den dunklen Himmel gerichtet.
    Ein wenig kam er mir vor wie der unheimliche Hulk, wenn er kurz vor der Verwandlung stand.
    Hayer hatte sich bereits verwandelt.
    Ich sah ihn endlich, als er herumfuhr.
    Sein Gesicht war das gleiche geblieben, aber irgendwo stimmte nichts mehr bei ihm. Seine großen Augen, der offene Mund, in dem noch die beiden Vampirhauer schimmerten, und ich sah sogar die dunklen, dicken und irgendwie auch klobigen Bißstellen an seiner linken Halsseite.
    Wer ihn auch immer angefallen hatte, dieser Jemand hatte genau die richtige Stelle erwischt.
    Blut befand sich auch in seinem Gesicht. Nahe der Lippen hatte es eine Kruste gebildet, über die er hinwegleckte.
    Dann kam er vor.
    »Tommy!« sagte ich. Meine Stimme klang verdammt heiser. Etwas steckte in meiner Kehle, das ich einfach nicht wegbekam. »Verdammt, Tom, es tut mir leid!« Das Sprechen fiel mir schwer, der Druck wurde zu einem Würgen. Ich war auch nur ein Mensch und keine Maschine.
    Aber ich mußte es tun! Ich konnte ihn nicht in dieser verfluchten Existenz lassen. Er würde mich immer jagen, um mein Blut zu trinken. Tom Hayer war ein noch junger Vampir. Er spürte zum erstenmal den Drang, sich zu sättigen, und in dieser verfluchten

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