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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dich in meiner Welt aufhalten, das wirst du sogar müssen. Wie lange kommst du ohne Nahrung aus? Ohne Wasser, ohne Essen? Fünf Tage, sechs, du sicherlich noch länger, aber du wirst schwach und schwächer werden. Anfangs wirst du dich noch wehren können, aber du wirst irgendwann zusammenbrechen, weil dich deine Kraft verlassen hat. Du wirst dann daliegen und an nichts mehr denken, du wirst keine Kraft mehr haben, und dann, John Sinclair, werde ich sie dir schicken. Dann werden sie die Gräber verlassen und sich auf dich stürzen. Dann wird dein Blut ihre Beute sein. Auch das Blut eines schwachen Menschen wird ihnen munden.« Mallmann lachte.
    Mich überschwemmte die Wut. Ich wollte etwas tun, ich wollte schießen, die Waffe hervorreißen und auf Mallmann anlegen.
    Es ging alles irrsinnig schnell.
    Er bewegte die freie Hand und schlug damit auf den hellen Kristall.
    Innerhalb einer kaum meßbaren Zeitspanne wurde es tintenschwarz im Raum und auch in dem anderen verlosch das Licht.
    Es war vorbei.
    Für mich zumindest, denn ich sah kein Ziel mehr. Dafür hörte ich das Lachen des Vampirs. Es klang in der Nähe auf und war doch so weit entfernt.
    Mein Kreuz hatte mir nicht geholfen, die Beretta würde auch nicht viel bringen, ich zog sie trotzdem und holte auch die Lampe aus der Tasche hervor.
    Der Strahl zielte dorthin, wo Mallmann saß.
    Nein, nicht mehr.
    Er war verschwunden. Verwandelt hatte er sich nicht. Er war nur durch eine sehr schmale Tür im Hintergrund verschwunden, die er nicht einmal geschlossen hatte.
    Und diesen Weg nahm ich auch!
    ***
    Ich hatte den relativ kleinen Raum mit schnellen Schritten durchquert.
    Natürlich wurde ich abgelenkt, denn ich konnte mich einfach nicht von der Vergangenheit loslösen. Mallmanns Erklärungen waren wie eine Säure gewesen, die jetzt in meinem Hirn nachbrannte, und ich merkte, wie mir der Schauer heiß und kalt den Rücken hinablief.
    Aus dieser Welt kam ich nicht mehr weg. Zumindest nicht aus eigener Kraft. Und es war sicherlich niemand da, der mir half, wieder einzutauchen in die Normalität. Man wollte mich fertigmachen, mich verhungern oder verdursten lassen. Ein teuflischer Plan, wenn ich das mal mit den Augen der Gegenseite betrachtete. Man hatte mich nicht getötet, man ließ mich frei umherlaufen, sehr wohl wissend, daß irgendwann alles vorbei war.
    Ich betrat den Fluchtgang noch nicht, sondern blieb vor der Tür stehen.
    Ich dachte an mein Kreuz, an den bisher größten Schutz in meinem Leben. Es hatte in dieser verdammten Schattenwelt nicht einmal reagiert und sich nicht erwärmt. Wahrscheinlich waren die Kraft und die Kälte dieser von Luzifer im Endeffekt gesteuerten Welt dermaßen stark, daß selbst mein Kreuz nicht dagegen ankam. Diese Finsternis war wie ein Mantel, die sich über meinen Talisman gelegt hatte.
    Es war eben das Besondere an dieser Vampirwelt. Die absolute Hoffnungslosigkeit, in der ich steckte.
    Hinter der Tür lag wieder ein schmaler Gang. Schon beim Betreten des windschiefen Hauses war ich davon ausgegangen, daß sich in seinem Innern ein Labyrinth befand, und diesen Eindruck sah ich durch den schmalen Gang bestätigt.
    Wohin führte er?
    Ich nahm wieder die Lampe zu Hilfe. Als ich den Arm bewegte, einmal nach rechts, dann wieder nach links, da huschte der Lichtschein über etwas hinweg, das anfing zu glänzen. Es war finster, aber der Glanz blieb, und ich konnte erkennen, daß es Käfige waren, die übereinander standen und vom Boden bis zur Decke reichten.
    In diesen und ähnlichen Käfigen brachte man Kaninchen unter, doch diese hier waren größer. Jeweils zwei standen übereinander, und ich leuchtete in sie hinein. Leer waren sie nicht.
    Gestalten lagen darin, bleiche Wesen, die sich bemerkbar machten, als ich den schmalen Gang betrat.
    Ich hörte es rascheln, kratzen, und dann vernahm ich ächzende und stöhnende Laute. Ich sah bleiche Finger, gekrümmte Hände. Sie umklammerten den Käfigdraht und zogen sich daran hoch, wahrscheinlich waren sie zu schwach, um von allein aufstehen zu können.
    Der Schock erwischte mich hart.
    Mallmann hatte keine Menschen in diese verfluchten Käfige gesperrt, sondern seine Opfer. So schlimm und ausgemergelt sie auch aussahen, eines war ihnen gemein.
    Der Durst nach Blut.
    Der eigene Schrecken hielt mich so stark umfangen, daß ich mich nicht mehr rühren konnte. Um meinen Körper hatte sich ein Gitter aus Eis gekrallt. Ich war viel gewohnt, hatte die schlimmsten Monstren gesehen, aber dieser

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