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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Welt zählte er zu den großen Königen.
    Er trat den Knochen eines Wolfes weg. Dann stampfte er vor. Er war wütend.
    Ich sprach ihn noch einmal an.
    Tom reagierte überhaupt nicht, bis auf das gefährliche Knurren, das durch die Dämmerung wehte.
    Ich steckte die Waffe weg und ging zwei Schritte zurück. Die Kugel wollte ich sparen. Vielleicht würde ich sie noch einmal brauchen, und zwar für mich, wenn es aussichtslos gewesen war. Bevor mich die Blutsauger in ihre Reihen aufnahmen, würde ich lieber den Freitod wählen.
    Ich nahm das Kreuz.
    Tommy sah es.
    Er wollte zurück. Jetzt spürte er die Gefahr, und ich sah wieder Hoffnung.
    Obwohl sich das Kreuz nicht erwärmt hatte, seine Funktion hatte es ebenso behalten wie die geweihten Silberkugeln. Ich warf es ihm zu. In einem Reflex riß er die Arme hoch, die Kette verfing sich an seinen Fingern, das Kreuz selbst baumelte herab. Es berührte seine Hände und hatte somit den Kontakt geschaffen.
    Tom Hayer schrie.
    Es waren fürchterliche Schreie, die in den dunklen Himmel hochjagten.
    Den Kopf hatte er in den Nacken gedrückt, er schüttelte ihn, sein Mund stand offen, die Schreie waren das letzte Aufbäumen in seinem kurzen Vampirleben, dann schaffte er es nicht mehr, auf seinen Beinen zu bleiben.
    Als er zusammenfiel, war ich bei ihm. Das Kreuz war ihm aus der Hand gefallen. Ich nahm es sofort an mich und kreiselte herum, weil ich mit einer weiteren Gefahr rechnete.
    Mallmann ließ sich ebensowenig blicken wie Assunga. Denn auch mit ihr mußte ich rechnen.
    Niemand kam. Die Leere und die Dunkelheit blieben. Keine Gestalt durchschritt die Welt des Todes, in der ich aufgeräumt hatte und mich überhaupt nicht großartig fühlte.
    Ich ging einige Meter zur Seite, blieb stehen und versuchte, wieder die Kontrolle über mich zu bekommen. Ich mußte nachdenken. Irgendwie ging es auch weiter. Es war ein erster Test gewesen, ich hatte ihn bestanden, ich lebte noch. Mallmann hätte mir bestimmt nicht die Zusammenhänge erklärt, wenn er sich nicht sicher gewesen wäre, daß ich irgendwann einmal verlieren würde.
    Mir war übel. Es lag auch an dem verdammten kalten Modergeruch, der die Vampirwelt durchschwebte. Die dunkle Luft war erfüllt davon.
    Schlieren schienen sie zu durchwehen und sich um meinen Körper zu krallen. Ich schüttelte den Kopf, ein trockenes Lachen drang aus meinem Mund, und ich stellte mir die Frage, wie es jetzt weitergehen sollte.
    Wie groß war diese Vampirwelt, in der Mallmann endlich herrschen konnte? Welche Überraschungen hielt er noch für mich bereit? Ich hatte keine Ahnung, mußte aber mit Fallen rechnen, die nicht zu sehen waren.
    Der Boden konnte unter meinen Füßen aufbrechen und mich verschlingen. Tunnels und Schächte warteten auf mich, wenn ich in das Unbekannte hineinschritt. Eigentlich gab es nur einen Platz, an dem ich mich relativ sicher fühlte.
    Auf dem Friedhof.
    Fast hätte ich wieder aufgelacht. Dazu war die Lage zu ernst. Mir fiel auch das Haus ein, aber das wiederum war mir zu unbekannt und auch zu verwinkelt.
    Da ich mich gedreht hatte, konnte ich es auch erkennen. Es stand dort wie ein Schatten, der sich nie zuvor bewegen würde. Es sah überhaupt nicht stabil aus, wie ein Gebäude, das aus Pappe errichtet und dann schwarz angestrichen worden war.
    Aus dieser Welt kommst du nicht weg, John! So sprach ich zu mir selbst.
    Nicht aus eigener Kraft, und es ist niemand da, der dir zur Seite stehen wird.
    Diese Vampirwelt, deren Ausmaße ich nicht kannte, war für mich zu einem gewaltigen Grab geworden, in dem ich als Lebender umherirrte und irgendwann vor Schwäche zusammenbrechen würde.
    Meine Schritte hatten mich in die Richtung gebracht, in der auch der Friedhof lag. Dort hatte sich nichts verändert. An seinem Rand war ich stehengeblieben.
    Doch – etwas war anders geworden. Die Dunkelheit lag nicht mehr so tief und schwarz über dem Gelände. Sie hatte sich etwas erhellt und war zu einem grauen Schleier geworden, der über den Grabsteinen und Särgen schwebte wie feiner Nebel.
    Ich betrat den düsteren Totenacker. Für mich war er so etwas wie eine Zentrale in dieser Welt. Vampire liebten Friedhöfe, mochten Särge, aber dieser hier war anders. Nicht allein deshalb, weil keine Büsche oder Bäume auf ihm wuchsen, er kam mir vor wie ein Gebrauchsgegenstand für Blutsauger.
    Ich stand auf der weichen Erde. Meine Augen bewegten sich. Nichts passierte. In einer bedrückenden Stille lag der Totenacker vor mir. Ich merkte, daß

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