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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Leder?«
    »Schon möglich.« Clarke zuckte die Achseln. »Wenn er genügend Spuren hinterlassen hat, damit sie es ihm anhängen können.«
    »Und, hat er?«
    »Nein, nur diese Bolzenspitzen – und die deuteten statt auf ihn auf uns hin. Der Polizei war nämlich bekannt, dass es einer unserer Agenten war, der damals dieser Bande von Autoschiebern in die Suppe spuckte!«
    Trask neigte den Kopf zur Seite und schürzte die Lippen. Darcy Clarke sagte die Wahrheit, das war ihm klar, doch er verriet noch immer nicht alles. Und das war bitter. »Also«, sagte Trask nachdenklich, »wenn du bereits wusstest, dass der Necroscope etwas mit diesen Tibetern zu tun hatte – nämlich dass er derjenige war, der sie außer Gefecht setzte –, warum hast du dann von mir verlangt, ihn noch einmal zu überprüfen? Was bereitete dir Sorgen, Darcy? Damals, und jetzt immer noch?«
    Darcy sackte hinter seinem Schreibtisch ein wenig zusammen. »Ist es so offensichtlich?«
    »Für mich, ja. Seit über drei Jahren schon, seit Harry damals hier herausspazierte – beziehungsweise einfach verschwand. Aber ganz besonders in den vergangenen drei Monaten, seit dem Vorfall mit diesen Hare-Krishna-Typen. Ich meine, weshalb kannst du nicht darüber reden? Geht es wieder um die Abteilung für schmutzige Angelegenheiten?«
    Noch bevor Clarke etwas erwidern konnte, verriet sein Gesichtsausdruck alles. Ja, natürlich, genau darum handelte es sich.
    Trask nickte. »Erzähl’ mir alles darüber! Ich muss es wissen. Ich muss wissen, dass ich für die richtige Seite arbeite. Oder doch wenigstens für die beste!«
    Clarke straffte sich. »Na gut, Ben«, seufzte er, »ich werde es dir sagen. Aber da du offene und ehrliche Antworten von mir erwartest, lass mich zuerst dir eine Frage stellen! Glaubst du wirklich, dass du oder ich oder sonst irgendjemand das Dezernat so ohne Weiteres verlassen könnte? Einfach so, mit einem Fingerschnippen? Glaubst du, die würden uns so mir nichts, dir nichts hier hinausspazieren lassen? Die wissen doch, was wir alles getan haben und wozu wir in der Lage sind, was wir an Merkwürdigkeiten gesehen und mitbekommen haben. Und da sollte keiner irgendwelche Fragen stellen?«
    Trask begriff. »Ihr habt ihn ›manipuliert‹«, sagte er und schob den Unterkiefer ein wenig nach vorn. »Wie habt ihr das angestellt?«
    »Ben«, sagte Darcy. »Denk’ doch mal nach, ja? Und zwar ohne dich zu sehr aufzuregen! Wir reden hier nicht über irgendeinen normalen Mann von der Straße oder irgendein ganz gewöhnliches Talent. Es gibt keine gewöhnlichen Talente, nicht hier beim E-Dezernat. Wir reden vom außergewöhnlichsten aller Talente – von dem Necroscopen Harry Keogh. Er vermag sich innerhalb von ... Augenblicken überallhin zu begeben! Herrgott noch mal, er spricht mit den ... mit den Toten! Und die Große Mehrheit würde so gut wie alles für ihn tun. Da sollen wir ihn einfach so ziehen lassen? Nun, vielleicht könnten wir das; aber es gibt andere, höhere Stellen, die würden so etwas niemals zulassen.«
    »Wie habt ihr es angestellt?«
    »Ben!« So langsam war Darcy mit seinem Latein am Ende. »Ich bin derjenige, der damit leben muss. Weshalb lässt du es nicht dabei bewenden? Sieh es doch einmal von der Seite: Das war die sanfte Tour ...«
    Sekundenlang herrschte Schweigen. Dann platzte es aus Trask heraus: »Ich kann es nicht glauben!« Doch das Dumme daran war, dass er ebendies tat, denn wenn jemand die Wahrheit kannte, dann er.
    »Wir haben ihn rekrutiert, erinnerst du dich? Genauer gesagt: Keenan Gormley. Er machte es auf die nette Art; die anderen hätten es auf hässlichere Weise getan. Außerdem ist es ja kaum der Rede wert.« Darcy kam sich vor wie ein Lügner, aber ihm blieb keine Wahl. »Harry hat damit nichts verloren, er vermag lediglich nicht mehr darüber zu sprechen. Er kann sein Talent immer noch ausüben, aber niemand wird je davon erfahren.«
    Nun verstand Trask. »Hypnose!«, sagte er.
    Darcy nickte. »Die sanfte Tour! Aber trotzdem mache ich mir seither Sorgen deshalb, das hast du ja selbst gesehen.«
    Trask erkannte, dass er die Wahrheit sagte. »Du trägst eine ganz schöne Bürde auf deinen Schultern!«
    »Eine zusätzliche Bürde! Nur ein paar Gramm extra auf die Tonne gepackt, die ich ohnehin schon mit mir herumschleppe.«
    »Du wusstest, dass es falsch war – oder jedenfalls nicht richtig – und das habe ich dir angesehen. Du glaubst, du hast Harry belogen ...«
    »... Nein«, entgegnete Darcy. »Eher nicht

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