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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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die ganze Wahrheit gesagt.«
    »Dass ich das merkte, liegt daran, dass das nicht mehr du warst. Sobald auch nur Harrys Name fiel, warst du auf einmal anders.«
    »Na gut, dann habe ich mich also schuldig gemacht!«, fuhr Darcy ihn an. »Und was hättest du getan, wenn du den Laden schmeißen müsstest? Vielleicht wirst du das eines Tages ja tun. Glaubst du, für dich wird es leichter sein? Bei deinem Talent? Nein, ganz bestimmt nicht. Es wird die Hölle sein, Ben!«
    Darcy ließ sich das durch den Kopf gehen. »Und wir können nichts daran ändern?«, meinte er dann. »Können wir es nicht wieder in Ordnung bringen?«
    »Nein ... ja! Für Harry nicht, nein. Aber was mich angeht? Das hast du gerade eben getan, Ben. Eine geteilte Last ist nur noch halb so schwer. Jetzt darfst du auch daran tragen. Aber man gewöhnt sich daran. Und wenigstens können wir uns damit trösten, dass Harry noch am Leben ist!«
    Einen Moment lang blickten sie einander wütend an, dann ließ ihre Anspannung allmählich nach ... Knisternd meldete sich plötzlich Darcys Gegensprechanlage: »Sir?«
    Darcy drückte den Knopf, der ihn mit dem diensthabenden Beamten verband. »Ja?«
    »Eine Nachricht vom Zuständigen Minister! Dringend! Soll ich sie auf Ihren Bildschirm legen?«
    »Ja, bitte!«
    Einen Augenblick später erwachte der Schirm auf seinem Schreibtisch erst flackernd, dann mit einem statischen Rauschen zum Leben, ehe er mit einem Mal ein scharfes Bild zeigte:
    Absender: Zust. Min.
    Empfänger: Direktor; E-Dez. intern
    Beamter vom Dienst, E-Dez. intern
    VERTRAULICH! Nachricht wie folgt ...
    Trask hatte den Schreibtisch umrundet und stand nun neben Darcy. »Ich sollte das besser nicht sehen, stimmt’s?« So, wie er dies sagte, bekam Darcy den sarkastischen Unterton sehr wohl mit. »Ach, stell’ dich nicht so an!«, bellte er.
    Die Nachricht lautete:
    Für die Öffentlichkeit (Presse, BBC, ITV etc.) freigegeben: »Schatzsucher mit Metalldetektor entdeckte im Hyde Park eine Fliegerbombe aus dem II. Weltkrieg. Das Gebiet wurde abgesperrt und alle Gebäude in unmittelbarer Nähe evakuiert ...«
    Mr Clarke, in Wirklichkeit sieht die Sache anders aus. Ein Beamter meines Ministeriums verfügt über alle Informationen. Im Moment ist er mit weiteren Experten vor Ort. Nehmen Sie Ihre besten Leute und fahren Sie zum Hyde Park. Ich brauche Ihre ersten Eindrücke und muss wissen, was Sie davon halten.
    Viel Glück,
    Zust. Min.
    »Viel Glück?«, murmelte Trask und »Was zum ...«, als ein Postskriptum unter der Nachricht erschien:
    Mr Clarke, falls Sie mit mir oder einem anderen Minister Kontakt aufnehmen müssen, wenden Sie sich nicht an die üblichen Nummern in Whitehall. Kontaktieren Sie mich unter ...
    Es folgte eine Telefonnummer. Aber irgendetwas daran gefiel Darcy Clarke nicht. Oder falls nicht ihm, so war es zumindest sein Talent, das hier ansprach. Er wartete, bis der Schirm sich wieder klärte, und tippte die Nummer in die Suchanfrage ein. Der Computer verlangte seinen Sicherheitscode, zum ersten Mal überhaupt!
    Er gab auch diesen ein und erhielt schließlich seine Antwort:
    Ein angeblich stillgelegter Atombunker in Uxbridge, gut fünfundzwanzig Kilometer außerhalb der City.
    »Guter Gott!«, stieß Darcy hervor, während sich die Härchen in seinem Nacken aufrichteten. »Ich glaube, ich mache mir gleich in die Hose!«
    »So schlimm?« Der Tonfall, in dem Trask seine Frage stellte, sagte alles: Ihre Auseinandersetzung war vorbei und vergessen, er war wieder Darcys rechte Hand!
    »Schlimmer«, erwiderte Darcy. »Viel, viel schlimmer, Ben!«
    Um allerdings herauszufinden, wie schlimm es wirklich stand, mussten sie sich gedulden, bis sie am Hyde Park anlangten ...

VIERTES KAPITEL
    RADU TRÄUMT WEITER
    Radu träumte seine alten, immer wiederkehrenden, allerdings oftmals verblassenden Träume, in denen er in Blut schwelgte. Wie stets bemühte er sich, sie vor seinem geistigen Auge erstehen zu lassen; doch nach seinem nun schon sechs Jahrhunderte andauernden untoten Schlaf ließ sein Gedächtnis allmählich nach. Er träumte von vergangenen Zeitaltern, von dem Leben, das er damals geführt, und den zahllosen Leben, die er seither genommen hatte. Blutige Träume von seinen Ursprüngen in einer Welt voller Vampire, von seiner Verwandlung in etwas, was nicht mehr menschlich war, und schließlich von seiner Verbannung in eine neue, völlig andere Welt und seinem ewig währenden, schon bald wieder aufflammenden Blutkrieg gegen jene, die es gewagt

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