Vamps and the City
einlassen." Sie machte die Tür auf und spähte hinaus. „Die Luft ist rein."
Aber Adam griff über sie hinweg und schloss die Tür. „Ist dir unsere Beziehung peinlich?" „Nein." Sie sah ihn mit dem Rücken zur Tür an. Sie ist einfach nur unmöglich. Unmöglich verlockend und unmöglich zu haben. „Warum versteckst du mich dann?"
Ihr Auge zuckte.
„Süße." Er berührte sie am Augenwinkel und massierte die Haut behutsam in kleinen Kreisen. „Du musst keine Angst mehr haben. Du kannst mir vertrauen." „Ich - ich habe keine Angst." „Warum wehrst du dich dann gegen mich?" Er strich mit den Fingern über ihre Wangen. Dann beugte er sich vor und küsste sie auf die Lippen. „Sagst du es mir?" „Hmm?" Sie konnte nicht klar denken, wenn sein Mund auf ihrem Hals lag.
„Warum hast du Angst, dass mich hier jemand sehen könnte?"„Oh." Weil die wissen, dass du lebendig bist? Das konnte sie nicht sagen. „Die Juroren der Doku-Soap sind hier, und die dürfen keinen der Kandidaten vorher sehen. Das würde echt alles verderben." „Das ist der Grund?" Eindringlich sah er sie an. „Sonst nichts?" „Nein, ich möchte dich einfach nur geheim halten. Vorerst." „Sonst noch irgendwelche Geheimnisse?"
Hitze durchströmte sie; sie begann an den Schläfen, wanderte den Hals hinab, wärmte ihr Herz und erfüllte ihren Unterleib mit brennender Glut. Sie sackte gegen die Tür. Großer Gott, er fasste sie nicht einmal an, und dennoch wurde sie so heiß? Wie konnte er ihr das antun? In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie einen Mann so sehr gewollt.
Er trat zurück und schaltete die Taschenlampe aus. In der Dunkelheit konnte sie sein Gesicht nicht erkennen, wusste aber, dass er sie ansah. Sie spürte die Wärme seines Blicks.
Langsam verschwand die Hitze aus ihrem Körper und ließ sie abermals kalt und leer zurück. „Komm." Sie sah zur Tür hinaus. Es war niemand zu sehen, aber sie konnte helles Kreischen aus Slys Büro hören. Corky heizte ihm ordentlich ein.
„Hier entlang." Sie winkte Adam, dass er ihr folgen solle. Hastig gingen sie durch den dunklen Flur zum Hinterausgang. Darcy stieß die schwere Tür auf. Adam blieb stehen. „Wann kann ich dich wiedersehen?" „In zwei Wochen. Bitte versprich mir, dass du nicht mehr hierherkommst."„Na gut." Stirnrunzelnd holte er einen kleinen Notizblock und einen Stift aus der Innentasche seines Jacketts. Er schrieb etwas darauf. „Ruf mich an, wenn du etwas brauchst. Oder schau selbst vorbei."
Sie nahm den Zettel. Er hatte ihr seine Adresse und Telefonnummer aufgeschrieben.
Als er sich zu ihr beugte, strich er ihr mit einer Fingerspitze über die Wange. Sanft glitt er an ihren Lippen entlang. „Danke für die Führung." Dann schlüpfte er zur Tür hinaus in die Dunkelheit.
Eine kühle Brise wehte in den Flur und vertrieb die Wärme an den Stellen, wo er sie berührt hatte. Seufzend ließ Darcy die Tür ins Schloss fallen. Das würden zwei lange Wochen werden.
Austin musste erst kalt duschen, bevor er sich wieder auf die Arbeit konzentrieren konnte. Er schlurfte mit den Sponge-Bob-Schleichern, die seine jüngste Schwester ihm zu Weihnachten geschenkt hatte, in die Küche. Als er an seine Familie dachte, fragte er sich wieder, warum Darcy bei den Untoten lebte. Aus seinen Recherchen wusste er, dass ihre Eltern und zwei jüngere Schwestern in San Diego lebten. War sie völlig von ihrer Familie abgeschnitten? Hielten die Vampire sie in ihrer Welt gefangen, weil sie zu viel wusste? Hatten sie ihre Familie bedroht, damit sie mitspielte?
Das musste es sein, denn andernfalls, davon war er überzeugt, hätte sie gewiss einen Fluchtversuch unternommen. Da er ihre Reportagen gesehen hatte, wusste er, dass sie tapfer und erfinderisch war. Die Vampire mussten eindeutig etwas gegen sie in der Hand haben, damit sie blieb.
Was zum Teufel war vor vier Jahren mit ihr passiert? Austin hatte eine Kopie des Polizeiberichts, doch der war wenig aussagekräftig. Sie hatte einen Vampirclub in Greenwich Village besucht um eine Halloweenreportage über Kids zu machen, die sich als Vampire ausgaben. Irgendwie war sie in die Gasse hinter den Club geraten. Die Blutlache und das blutige Messer hatte man zu ihr zurückverfolgen können. Die Polizei vermutete, dass sie tot war, aber niemand wusste wirklich, was sich in dieser Gasse abgespielt hatte.
Am Tag zuvor hatte Austin ihren alten Kameramann Jack Cooper gefunden. Jack kam gerade so über die Runden und hauste in einem möblierten
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