Vamps and the City
schritt den roten Teppich entlang. Mit ihrem lila Haar und dem gleichfarbigen Kleid sah sie atemberaubend aus. So weit, so gut.
Lady Pamela war die Nächste. Sie richtete das Leibchen ihres Empire-Kleids aus hellblauer Seide. Das passende Täschchen hatte sie an einer Kordel am Handgelenk hängen. Darcy stöhnte.
Maria Consuela und Prinzessin Joanna schritten in langen mittelalterlichen Kleidern mit Schleiern, die ihr Haar bedeckten, den roten Teppich entlang.
„Ich dachte, du hast ihnen neue Kleider gekauft", murmelte Gregori. Darcy seufzte. „Du weißt ja, was man über alte Hunde sagt."
Cora Lee bemühte sich, aus dem Auto zu steigen, aber ihr Reifrock klemmte in der engen Türöffnung. Maggie schob von hinten, bis sie schließlich auf den Bürgersteig ploppte. Dann sprang Maggie heraus und schlug die Tür zu.
Sie strömten in das Gebäude und äußerten sich bewundernd über den Marmorboden und die vergoldeten Decken.
„Ich muss sagen", rief Cora Lee aus, „dieser Fahrstuhl funkelt wirklich prächtig!" „Ja", stimmte Maggie zu. „Das ist der Fahrstuhl zum Penthouse. Die Türen sind aus massivem Messing." „Wie hübsch." Lady Pamelas hochnäsige Stimme übertönte alle anderen. „Sei ein Schatz und drück den Knopf für uns." „Oh, eigentlich müsst ihr mir folgen", sagte Maggie. „Bitte hier entlang." „Wohin bringst du uns?", wollte Prinzessin Joanna wissen. „Zu einem anderen Fahrstuhl", erklärte Maggie. „Aber dieser Flur ist so nüchtern und abstoßend", nörgelte Cora Lee.
„Warum gehen wir nicht in das Penthouse?", fragte die Prinzessin schneidend. „Wohin führt dieser andere Fahrstuhl?" „Oh, er führt zum Penthouse", versicherte Maggie ihnen. „Aber nur in die Küche und auf die ... Etage der Dienerschaft." „Die Etage der Dienerschaft?", kreischte die Prinzessin.
Darcy und Gregori zuckten beide zusammen, als die schrille Stimme aus den Kopfhörern tönte.
„ Ja“ , antwortete Maggie. „Jede von uns hat ihr eigenes hübsches Schlafzimmer auf der ... Etage der Dienerschaft." „Der Etage der Dienerschaft?" Lady Pamelas Stimme bebte. „Ich bin die Tochter eines Barons, die Witwe eines Visconte. Ich kann nicht beim Gesinde wohnen." „Da wohnen nur wir sechs", versicherte Maggie ihr. „Da sind wir schon. Dies ist der Personalfahrstuhl." „Das ist grauenhaft, einfach grauenhaft!", beklagte sich Lady Pamela schrill. „Ich - ich bekomme schon wieder Hitzewallungen!"
„Dummes Kind", brummelte Prinzessin Joanna. „Wo ist dein Riechsalz?"
Darcy verdrehte die Augen. Lady Pamelas sogenanntes Riechsalz bestand aus einer Phiole mit Chocolood, einer Mischung aus Blut und Schokolade.
„Ich sollte Maggie besser helfen." Darcy ging zur Treppe beim Gewächshaus. Sie warf Gregori und Bernie einen Blick zu. „Wir sehen uns um zehn Uhr im Foyer." Gregori nickte. „Wir sind da."
An der Tür zum Treppenhaus blieb Darcy stehen. „Bernie, kannst du dich um einen Hubschrauber kümmern? Ich hätte gern eine Luftaufnahme von diesem Dach. Es ist so hübsch." „Kein Problem." Bernie legte die Kamera weg und holte ein Handy aus der Hosentasche.
Darcy öffnete die Tür zum Treppenhaus. Der Empfang in den Kopfhörern wurde schwächer, aber sie konnte die kreischenden Stimmen immer noch hören. Arme Maggie. Darcy lief drei Treppenfluchten hinunter und erreichte die Etage der Dienstboten. Aus dem Personalfahrstuhl konnte sie die Damen des Ex-Harems hören.
„Bitte beruhigt euch", flehte Maggie. „Es gibt sechs Schlafzimmer auf der Personaletage. Sie sind klein, aber sehr hübsch. Jede bekommt ein eigenes Zimmer mit Blick auf den Central Park." „Die Aussicht ist unerheblich", fauchte Prinzessin Joanna. „Es ist die Etage für die Bauern. In dieser Hütte schlafe ich nicht." „Es ist keine Hütte", beharrte Maggie. „Das ist wirklich eine bodenlose Unverfrorenheit", erklärte Lady Pamela. „Wir müssten im Penthouse leben." „Im Penthouse gibt es nur fünf Schlafzimmer", erklärte Maggie. „Und die brauchen wir alle für die Kontrahenten. Die müssen sich auch so schon Zimmer teilen."
„Sie könnten sich die Zimmer auf der Etage der Dienerschaft teilen", meinte Cora Lee beleidigt. „Sie sind zu klein für mehrere Leute", widersprach Maggie. „Lächerlich", zischte Prinzessin Joanna. „Die Männer sollten uns ihre Schlafgemächer geben. Haben die noch nie etwas von Ritterlichkeit gehört?"
Die Fahrstuhltür ging auf und Darcy begrüßte alle mit einem Lächeln. „Guten Abend.
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