Vamps and the City
Gewand sah sie wie eine Königin aus, die ihr Reich begutachtet.
Gregori verbeugte sich abermals. „Senora Maria Consuela Montemayor, ich begrüße Sie." Als zweitälteste Vampirin durfte Maria Consuela als Nächste die Treppe herabsteigen.
„Lady Pamela Smythe-Worthing, ich begrüße Sie." Gregori verbeugte sich vor der Vampirin aus der Epoche des Klassizismus. Sie hob den Rocksaum hoch, als sie die Treppe herabschritt.
„Miss Cora Lee Primrose - willkommen."
Und schließlich verbeugte sich Gregori vor der letzten und jüngsten Jurorin. „Vanda Barkowski, ich heiße Sie willkommen."
„Danke, Kumpel." Vanda lächelte schief in die Kamera, während sie die Treppe herunterkam.
„Hier entlang, meine Damen." Gregori führte sie in den Westflügel zu einer Doppeltür. Sie traten ein und nahmen ihm gegenüber auf zwei Ledersofas Platz. „Dies ist das Porträtzimmer." Gregori zeigte auf die Wand hinter ihnen.
Darcy schaltete die Lichter ein, worauf alle fünfzehn Porträts von Scheinwerfern angestrahlt wurden. Sie hatte die Porträts eigenhändig aufgehängt, sieben in der obersten Reihe, acht darunter. Ihr Blick wanderte automatisch zu ihrem Lieblingsporträt.
Der Künstler hatte seine Sache ganz gut gemacht, allerdings fand sie, dass Adams blaue Augen dunkler waren. Aus irgendeinem Grund hatte er nicht gelächelt, sodass man seine Grübchen nicht erkennen konnte. Aber selbst angesichts der ernsten Miene stockte ihr der Atem und schlug ihr Herz schneller. In den letzten zwei Wochen hatte sie jeden Abend beim Einschlafen seinen Mund gespürt, seine Lippen geschmeckt, die Wärme seines Körpers genossen. Aber sie musste stark sein und auf Distanz zu ihm bleiben. Andernfalls würde er eine Verlockung bieten, der sie nur schwer widerstehen konnte.
„Der schärfste Mann der Welt wird nach den von Ihnen selbst erstellten Kriterien ausgewählt", erklärte Gregori. „Wichtigstes Argument für eine Qualifikation war, dass er reich sein muss. Am Ende dieser Sendung wird der Gewinner reich sein. Zweiter Punkt war, dass er hübsch anzuschauen ist. Heute Abend können Sie das Aussehen der Männer anhand dieser Porträts begutachten. Maggie wird jeder von Ihnen fünf schwarze Orchideen geben. Unter jedem Porträt befindet sich ein schmaler Sims. Sie legen eine Orchidee unter das Porträt jedes Mannes, den Sie ausschließen möchten. Fünf Männer müssen noch heute Nacht gehen."
Cora Lee betrachtete stirnrunzelnd die schwarzen Orchideen, die Maggie ihr in den Schoß legte. „Wir müssen heute Nacht eine Entscheidung treffen? Fünf Entscheidungen?" „Ja", antwortete Gregori. „Wer soll als Erster gehen?"
Die Damen sahen einander an.
Prinzessin Joanna stand langsam auf und nahm die fünf schwarzen Orchideen in die Hände. „Als Älteste entscheide ich zuerst."
Darcy hatte die Prinzessin noch nie so aufgeregt gesehen. Die Vampirin aus dem Mittelalter schritt die Reihen der Porträts ab. Sie presste die Hände zusammen und zerquetschte die Blumen. Dann bat sie die anderen Damen mit Blicken um Beistand.
„Also", meldete sich Cora Lee zu Wort. „Es liegt doch auf der Hand, dass wir den Afrikaner hinauswählen. Ich kann unmöglich einen schwarzen Meister haben. Mein armer Papa würde sich im Grabe umdrehen." „Und wir müssen die Mauren hinauswerfen", fügte Maria Consuela hinzu.
„Schnitt!" Darcy ging zu den Frauen. „Meine Damen, ich dulde keine rassistischen Vorurteile in dieser Sendung. Bitte vergessen Sie Ihre alten Vorbehalte. Wir schreiben das einundzwanzigste Jahrhundert, um Gottes willen!" „Wirklich?" Cora Lee legte den Kopf schief. „Mir kommt es so vor, als wäre ich gestern erst hundert geworden. Wo bleibt nur die Zeit?" „Deine Zählweise ist ohne Bedeutung für uns." Prinzessin Joanna sah Darcy hochnäsig an. „Nur Sterbliche messen die Zeit, weil sie so wenig davon haben." „Ich kann nicht tun, worum du mich bittest", wandte sich Maria Consuela an Darcy. „Du hast ja keine Ahnung, wie wir Spanier gelitten haben, um unser Land von diesen verfluchten Mauren zu befreien."
„Ich bedaure die Härten, die du früher sicher erleiden musstest, aber das ist schon lange her", beharrte Darcy. »Offen gesagt ist es höchste Zeit, darüber hinwegzukommen. Ich lasse nicht zu, dass ihr diese Männer nach Rasse oder Religionszugehörigkeit beurteilt. Ihr sollt eure Entscheidung heute Nacht einzig und allein auf Grund des Aussehens treffen. Und Bemerkungen, die mir nicht gefallen, werden aus der Sendung
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