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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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werden jetzt entwaffnet«, erklärte Anna. Mehrere Dorfbewohner traten näher. Van Helsing funkelte sie an. Das Mädchen hatte die Gleichung geändert: Dies würde keine normale Konfrontation mit einem wütenden Mob sein, weil sie keine gewöhnliche Anführerin war. Es würde womöglich interessant werden.
    »Sie können es versuchen«, sagte er herausfordernd. Die Männer blieben abrupt stehen, und Van Helsing sah, wie ihre Entschlossenheit unter seinem finsteren Blick ins Wanken geriet. Vielleicht wird das Ganze am Ende doch nicht so interessant, sinnierte er.
    »Sie weigern sich, unsere Gesetze zu befolgen?«
    »Die Gesetze der Menschen bedeuten mir wenig.«
    »Schön«, sagte Anna. Sie wandte sich an die Menge. »Tötet sie.«
    Die Dorfbewohner hoben ihre Waffen und rückten näher.
    »Ich bin hier, um Ihnen zu helfen«, erklärte Van Helsing.
    »Ich brauche keine Hilfe.« Noch während sie dies sagte, sah Van Helsing eine Bewegung hinter ihr. Er ignorierte die Menge, riss Carls neu entwickelte Armbrust von seinem Rücken und nahm sich nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit zu zielen.
    Anna sah, wie er seine Waffe auf sie richtete, und duckte sich, was ihm einen besseren Blick auf die drei riesigen weißen Fledermäuse verschaffte, die in einer Formation direkt hinter ihr flogen. Sie hatten die Größe von Männern – oder in diesem Fall Frauen, denn Van Helsing konnte noch immer deutlich drei weibliche Gesichter erkennen. An ihren mächtigen Händen und Füßen besaßen die Fledermäuse gefährlich aussehende Klauen.
    Van Helsing hatte einiges über Vampire gelernt, seit der Kardinal ihm seinen Auftrag erteilt hatte. Sie hatten die Kraft von mindestens zwanzig Männern und die Fähigkeit, die Gestalt von Dämonenfledermäusen anzunehmen. Was seine Studien ihm vorenthalten hatten, war, wie böse und tödlich sie aussahen. Es waren keine Geringeren als Draculas Bräute, seine untoten Dienerinnen. Van Helsing fragte sich, wie es sein mochte, Dracula in einem Kampf auf Leben und Tod gegenüberzutreten.
    Er feuerte drei Schüsse in rascher Folge ab. Carls Erfindung schleuderte die Pfeile mit hoher Geschwindigkeit und Treffsicherheit, aber die Kreaturen bewegten sich mit überirdischer Schnelligkeit und wichen den Projektilen mühelos aus.
    Jetzt zeigten mehrere Dorfbewohner zum Himmel hinauf und schrien: »Nosferatu!«
    Die Hölle brach los. Die Fledermäuse rasten durch die Dorfmitte, rissen Türen und Fensterläden aus den Angeln, kippten Tische und Stühle um und schleuderten die Menschen zu Boden. Diese Kreaturen versuchten die Herzen der Dorfbewohner mit Angst zu erfüllen und hatten, wie Van Helsing sehen konnte, durchschlagenden Erfolg damit. Die Menschen flohen in Panik.
    Anna stand noch immer auf dem Brunnen. Ihre gebieterische Stimme donnerte: »Alle in die Häuser!« Sie stand unerschütterlich da, höher und verwundbarer als jeder andere auf dem Platz.
    Van Helsing feuerte weiter und nahm eine der Bräute ins Visier. Er wählte seine Ziele sorgfältig aus und folgte ihnen, um ihre hohe Geschwindigkeit zu kompensieren, war aber nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Treffer zu landen. Plötzlich stieß eine der Fledermäuse nieder und raste direkt auf Anna zu.
    Die Prinzessin sah sie kommen, sprang vom Brunnen und prallte gegen Van Helsing. Beide stürzten zu Boden, wobei Anna auf ihm zu liegen kam.
    »Eigentlich mag ich keine Frauen, die sich mir an den Hals werfen ...«, bemerkte er. Dann dämmerte ihm, dass er seine Armbrust verloren hatte. Schon sah er etwas Weißes aufblitzen, und Anna wurde von der Fledermaus in die Höhe gerissen. Die Kreatur hielt die Prinzessin mit ihren Klauen fest und schlug dabei heftig mit den Flügeln. Van Helsing rappelte sich auf und war mit einem Satz auf dem Brunnen. Er sprang und packte Annas Beine, als sie nach oben getragen wurde. Er spürte den Wind, den die breiten, flatternden Flügel der Kreatur erzeugten.
    »Ich dachte, Sie brauchen keine Hilfe!«, schrie er. Ohne Vorwarnung ließ die Vampirin Anna los, und die beiden fielen aus zweieinhalb Metern Höhe zu Boden.
    Zum zweiten Mal landete die Prinzessin auf Van Helsing, diesmal mit ihren Oberschenkeln auf seinem Gesicht. Er streckte die Hände aus, packte sie und rollte sie auf den Boden. »Bleiben Sie hier.«
    Sie riss ihn zurück und rollte ihn auf den Boden. »Sie bleiben hier. Sie versuchen, mich zu töten.« Dann löste sie sich von ihm und rannte davon. Van Helsing wollte ihr schon folgen, da entdeckte er

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