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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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Es kam ihm unmöglich vor.
    Er schulterte die Armbrust und kroch weiter. Plötzlich sprang die Haustür auf, Marishka rannte heraus, packte Van Helsing und schleuderte ihn zwanzig Meter durch die Luft. Beim Aufprall in einiger Entfernung flog seine Waffe in hohem Bogen davon. Carl warf sich zur Seite, als Van Helsing wieder auf die Beine kam und sah, wie die Kreatur sich Armbrustbolzen aus Brust und Gesicht zog. Sie flog in die Höhe, landete dann auf einem Balkon und verwandelte sich in eine wunderschöne dunkelhaarige Frau, die ein weißes Gewand trug. Dann, fast genauso schnell, heilten ihre Wunden an Brust und Gesicht und verschwanden.
    Carl sprang auf und rief: »Das sollte helfen!« Der Mönch warf Van Helsing eine Stahl- und Glasflasche zu. »Weihwasser!«, erklärte er.
    Van Helsing griff danach, aber schon war eine der Kreaturen herabgestoßen und fing sie auf. Gezielt ließ sie sie in den Brunnen fallen und rief den anderen zu: »Erledigt ihn.«
    »Zu schade. So traurig«, rief jene namens Marishka in einem Singsang und drehte sich in der Luft zu ihm um. Verzweifelt suchte Van Helsing seine Umgebung ab. Irgendetwas musste es doch geben, das er benutzen konnte ...
    Dann entdeckte er auf der anderen Seite des Platzes die Kirche und davor ein Weihwasserbecken. Die Vampirbraut hatte mittlerweile ihre menschliche Gestalt angenommen und beobachtete ihn wachsam. Misstrauisch blickte sie von ihm zu dem Weihwasser hinüber. Als Van Helsing loslief, stellte er fest, dass sie dasselbe tat. Es würde ein Wettrennen werden, auf Leben und Tod.
    Anna stürzte in das erste Gebäude, das sie finden konnte – eine Taverne –, und blieb im Innern abrupt stehen. Aleera befand sich dort, in ihrer menschlichen Gestalt, und nippte lässig an einem Glas mit einer verdächtig roten Flüssigkeit. Reflexartig wirbelte Anna herum, nur um festzustellen, dass Verona ihr den Weg versperrte.
    Sie waren zu zweit – Anna steckte in Schwierigkeiten.
    »Hallo, Anna, meine Liebe«, sagte Verona und stürzte sich sofort auf sie, um sie zu töten. Die Prinzessin stolperte rücklings gegen eine Wand: Sie saß in der Falle!
    »Du kriegst mich nie«, war alles, was ihr einfiel.
    Die Vampirin lächelte zufrieden und leckte sich die Lippen. »Die Letzte der Valerious«, bemerkte sie und entblößte Eckzähne, die sich zu schrecklichen Fängen verlängert hatten.
    Anna zögerte nicht. Beherzt schlug sie der Kreatur ins Gesicht. Mit lichtschneller Geschmeidigkeit packte Verona ihre Faust. Anna spürte die schiere Kraft in der Hand der Vampirin, die einem eisernen Schraubstock glich. Verona zwang Anna auf die Knie.
    Da trat Aleera vor und schob ihre Gefährtin zur Seite. »Ich will zuerst beißen.«
    Verona nickte mürrisch, und gierig beugte sich Aleera hinunter, um zu töten.
    Es tut mir Leid, Velkan, ich hab's versucht, ich hab's wirklich versucht, dachte Anna.
    Van Helsing wurde klar, dass er das Weihwasser nicht rechtzeitig erreichen würde – dafür aber vielleicht seine Armbrust, die mitten auf dem Platz lag, auf halbem Weg zwischen ihm und der Vampirin. Auf dem Geländer, auf dem sie hockte, hob Marishka die Arme, als würde sie fliegen wollen, und schien ihn förmlich dazu aufzufordern, sie auszutricksen.
    Van Helsing rannte los und warf sich nach seiner Waffe. Als er wieder auf die Beine kam, hatte sich Draculas Braut in die Fledermauskreatur verwandelt. Sie schoss über seinen Kopf hinweg und erzeugte einen heulenden Wind, doch als er seine Armbrust hob, scheute sie den Angriff und flog vorbei.
    Van Helsing stob über den Platz zur Kirche. In seinem Rücken konnte er die Kreatur wild lachen hören. Er wagte nicht, den Kopf zu drehen, und hetzte weiter, bis er die Frontseite der Kirche erreichte. Überzeugt, dass es jeden Moment zu einer Attacke kommen konnte, bewegte er sich so schnell wie möglich und tauchte die Spitzen der Pfeile in das Weihwasser. Er spürte die Kreatur näher kommen, wirbelte herum und feuerte in einer einzigen fließenden Bewegung.
    Die Fledermaus raste direkt auf ihn zu und war nur noch ein paar Meter entfernt, als die Armbrustbolzen ihr Ziel trafen. Die Vampirin kreischte entsetzlich, und Van Helsing konnte das Zischen verschmorenden Fleisches hören. Fast sofort änderte die Kreatur die Richtung, stieg spiralförmig in die Luft und prallte nur einen Moment später gegen den Kirchturm.
    Der Biss der Vampirin würde das Letzte sein, was Anna spürte, ehe sie starb – ihr blieben jetzt nur noch Sekunden. Nichts

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