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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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an. Van Helsing reagierte prompt: Er griff in seinen Umhang und holte das Kruzifix heraus, das im Vatikan geschmiedet und vom Papst persönlich gesegnet worden war. Entschlossen hielt er es Dracula vor die Nase.
    Der Graf schrie auf und schlug das Kreuz wütend fort. Van Helsing hatte Mühe, es festzuhalten. Dracula fasste sich jedoch rasch wieder und tat so, als sei nichts geschehen. »Ich vermute, dieses Gespräch müssen wir ein anderes Mal fortsetzen. Aber bevor du gehst, will ich mich dir noch einmal vorstellen.« Er machte eine übertriebene Verbeugung. »Graf Vladislaus Dragulia. Geboren 1432, ermordet 1462.«
    Van Helsing hielt das Kreuz fest umklammert. Aber selbst wenn es ihm damit gelang, sich den Vampir vom Leib zu halten, hatte er keine Waffe, mit der er ihm ernstlichen Schaden zufügen konnte. Dracula riss den Mund auf, und aus seinen Eckzähnen wurden spitze Vampirfänge. Neue Schreie waren zu hören, diesmal von weiter weg, aus Vaseria. Van Helsing meinte, die Stimmen von Draculas Bräuten zu hören, und auch der Graf wirbelte um die eigene Achse, um in die Richtung des Dorfes zu schauen.
    Van Helsing verlor keine Zeit. Rasch sprang er in den stummen Diener und durchschnitt eins der Seile.
    Als der Aufzug in die Höhe schoss und auf das Laboratorium zuraste, sah Van Helsing noch, wie Dracula sich zu ihm umdrehte und ihm hinterhersah.
    Eine der Bräute Draculas flog über das Dorf hinweg, betrachtete vergnügt das Blutbad und freute sich über die vielen Toten. »Nur zu, meine Süßen! Esst euch satt!«
    Carl lief, so schnell er konnte, und zerrte die Kellnerin hinter sich her. Entsetzt sah er, wie die Braut einen zu Tode erschrockenen Mann packte, der noch einen Augenblick an ihrer Hand baumelte, ehe sie ihn im hohen Bogen hinter das Dorf schleuderte. Kleinere Fledermauskreaturen schossen wie ein Schwarm Piranhas auf ihre Beute zu und rissen sie in Stücke.
    Die Vampirnachkommen griffen die Dorfbewohner nun in Massen an, und Carl wurde von schlimmsten Befürchtungen heimgesucht. Er fürchtete nicht nur um sein eigenes Leben, sondern um die ganze Welt. Wenn sich diese Katastrophe fortsetzte, würde Draculas Brut bald die ganze Erde bevölkern: Das wäre das Ende der Schöpfung.
    Das Fenster im dritten Stock eines Hauses zersplitterte, und eine Frau stürzte heraus. Zwei Feldermauskreaturen flogen hinter ihr her und fingen sie wenige Zentimeter über dem Boden ab.
    Carl änderte die Richtung und zog die Kellnerin um die nächste Ecke, als die Kreaturen mit der Frau in den Himmel stiegen. Sie flogen recht niedrig, und ehe Carl bewusst wurde, was er tat, sprang er auch schon in die Höhe, um die Frau zu retten. Aber er erreichte sie nicht mehr, und die Biester machten sich mit ihr davon.
    Da ertönte hinter ihm ein Schrei. Als Carl herumfuhr, sah er, wie die Kellnerin sich kopfüber in fast zwei Metern Höhe an einen Laternenpfahl klammerte, während eine Fledermauskreatur sie an den Füßen immer weiter in die Höhe zerrte. Eilig schnappte der Geistliche sich einen Stuhl, schwang ihn über den Kopf und schlug das Ungeheuer damit in die Flucht. Die junge Frau fiel ihm in die Arme, aber die Freude währte nur kurz, denn das Biest kehrte zurück und griff die beiden erneut an. Das Mädchen schrie, und Carl schrie unwillkürlich mit.
    Einen knappen Meter vor ihnen kam das Wesen jedoch zum Halt und schwebte auf der Stelle. In seiner eben noch blutrünstigen Miene spiegelte sich Panik. Irgendetwas stimmte nicht. Das Wesen begann sich zu kratzen, und im nächsten Augenblick schien sein ganzer Leib sich zu verändern, er schmolz regelrecht, dann zerplatzte er unvermittelt.
    Carl sah auf. Eine nach der anderen explodierten weitere Kreaturen, dann sogar ein paar gleichzeitig, bis sie schließlich alle verschwunden waren. Einige Unglücksraben unter den Dorfbewohnern, die von den Ungeheuern durch die Luft getragen wurden, als dies geschah, stürzten in den Tod. Die beiden Bräute flatterten aufgeregt umher und stießen hilflose, schrille Schreie aus.
    Als Anna auf das Ende des Seils zukletterte, wurden drei Dwergi auf sie aufmerksam. Sie begann hin und her zu schaukeln, um Schwung zu holen, und sprang dann auf den Steg, der weiter oben an der Turmmauer entlanglief. Schon bei der Landung zog sie das Schwert.
    Sobald sie das Gleichgewicht wieder gefunden hatte, ging sie zum Angriff über. Ihre Klinge prallte scheppernd von der Gesichtsmaske eines Dwergers ab, der rückwärts taumelte und fast hintenüberschlug. Wie

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