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Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Titel: Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney (Alfred Bekker) Gardner
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miteinander.
    Später fuhren wir zu Toms Wohnung in der Ladbroke Grove Road. Ich wollte in dieser Nacht einfach nicht allein sein.

    *
    Michael T. Swann erhob sich hinter seinem völlig überladenen Schreibtisch und reichte mir eine dünne Mappe. Unser Chefredakteur hatte Tom und mich in sein Büro gerufen, noch bevor sich einer von uns an seinen Schreibtisch hatte setzen können. Es mußte sich um etwas Dringendes handeln. Und Swann war ziemlich ein Eile. Er verzichtete sogar auf ein "Guten Morgen", so ohne Umschweife kam er zur Sache.
    "Der Industrielle Ray Waters ist auf sehr mysteriöse Weise gestorben", erklärte er. Der Name Waters war mir ein Begriff.
    Er war nicht nur ein wichtiger Industriekapitän, sondern auch eine bekannte Jet-Set-Größe. In den letzten Jahren war er darüberhinaus als Kunstmäzen hervorgetreten, der auf zahlreichen Auktionen als Käufer von sich reden gemacht hatte.
    Swann deutete auf die Mappe.
    "Alles, was ich an Informationen habe, ist da drin. Eine dürre Pressemitteilung der Polizei und der Waters Industrial Holding Group... Ja, und dann war da noch ein Anruf der Witwe, Mrs. Grace Waters."
    Ich hob die Augenbrauen und strich mir mit einer beiläufigen Handbewegung eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. "Hier bei den LONDON EXPRESS NEWS?" vergewisserte ich mich etwas überrascht.
    Swann nickte.
    "Mrs. Waters wollte Sie sprechen, Patricia. Ich habe vereinbart, daß Sie so schnell wie möglich bei ihr vorbeischauen. Die Adresse der Waters liegt der Mappe bei..."
    Swann atmete tief durch. Er umrundete den Schreibtisch. Wir standen ihm direkt gegenüber. An diesem Morgen hatte er uns nicht einmal einen Sitzplatz angeboten. Er tickte mit dem Zeigefinger auf die Mappe, die er mir gegeben hatte. "Es geht im Kern darum, daß Mr. Waters durch die Hand einer unbekannten Kreatur erwürgt worden sein soll... Sie sehen, daß fällt in Ihr Spezialgebiet, Patricia."
    "Eine unbekannte Kreatur?" echote ich.
    Swann nickte.
    "Ja, jedenfalls nach Aussage des Hausmädchens. Die Polizei gibt sich bedeckter. Aber auch sie kommt um die Tatsache nicht herum, daß die Würgemale am Hals von ungewöhnlich großen Händen stammen. Von Händen, die Krallen gehabt haben müssen..." Swann zuckte die Achseln. "Wie auch immer...
    Versuchen Sie Ihr Glück bei Mrs. Waters!"
    Zehn Minuten später saßen wir in Toms Volvo und quälten uns durch den Londoner Stadtverkehr. Eine graue Dunstglocke hing über der Stadt und sorgte dafür, daß man zwischendurch auf die Uhr schauen mußte, um nicht auf den Gedanken zu kommen, daß dies vielleicht schon die hereinbrechende Dämmerung war.
    Während der Fahrt versuchte ich per Handy Mrs. Waters zurückzurufen.
    Vergeblich.
    Der Anschluß war laufend besetzt.
    "Wahrscheinlich wird die arme Frau jetzt von der Presse geradezu gejagt", vermutete Tom. "Jetzt will doch jeder ein Foto der Trauernden auf Seite 1...."
    Ich seufzte.
    "Ich fürchte, du hast recht", gestand ich ein, während ich zum vierten Mal auf die Wahlwiederholungstaste drückte. Auch diesmal wieder ohne Erfolg. Ich legte den Apparat zurück in meine Handtasche.
    "Um so seltsamer ist, daß sich Mrs. Waters von sich aus an die NEWS wendet", hörte ich Tom sagen.
    Die Waters-Villa befand sich in der Templeton Street. Sie wurde von einem hohen gußeisernen Zaun umgeben. Wir hatten Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden, denn die Templeton Street war bereits durch die Fahrzeuge mehrerer Reporterteams von Radio, Fernsehen und den Printmedien zugestellt. Wir ernteten jede Menge böser Blicke, als wir durch die lauernden Journalisten hindurchmarschierten, die Gegensprechanlage am Tor betätigten und sofort hereingelassen wurden, als ich meinen Namen nannte.
    Ein stummer Leibwächter in dunklem Sakko holte uns vom Tor ab. Die giftigen Kommentare der Kollegen hatten wir im Nacken. Jemand vermutete einen Exklusivvertrag und empörte sich darüber, daß Mrs. Waters offenbar selbst den Tod ihres Mannes finanziell auszuschlachten hoffte.
    Die Witwe empfing uns dann wenig später in einem weitläufigen Raum, der an eine Kunstgalerie erinnerte. Die Wände waren mit Ölgemälden unterschiedlichster Epochen vollgehängt. Werke der Moderne waren hier ebenso zu finden wie naturalistische Landschaftsbilder des 19. Jahrhunderts.
    Ein Bild fiel mir sofort ins Auge.
    Es zeigte nicht mehr als eine schlammfarbene Farbgrun-dierung und die Signatur des Malers.
    Allan Brennan.
    Für Sekundenbruchteile hatte ich eine Vision.
    Ich sah vor

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