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Variationen zu Emily

Variationen zu Emily

Titel: Variationen zu Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Saarmann
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nicht ... vielleicht, wenn ich mal sehr krank bin ... da werden sie sich freuen ... Weihnachten mit einem fiebrigen, zerfließenden Wrack ... sie werden alle ihre Erwartungen bestätigt finden ... aber natürlich wird ihr Verantwortungsgefühl siegen ... ich bin schließlich die Tochter ... und sie werden heucheln ... wie schön, dass du da bist ... gut, dass du kommst ... wir sind schließlich deine Eltern ... immer für dich da ... besonders, wenn es dir schlecht geht ... hättest früher kommen sollen ... ja, denkste ... wären froh, mich gäbs überhaupt nicht ... misslungen, das denken sie von mir ... so viel Mühe ... so viel Geld ... und dafür eine möglicherweise HIV-Positive ... zu Weihnachten ... ein schönes Geschenk ... ich glaube, da vorne ... die zweite Nebenstraße ... da gibt es eine Kneipe, in der man für sich bleiben kann ... Rule Britannia ... komischer Name ... Frank will mich vorläufig auch nicht sehen ... hat wichtige Seminare vorgeschützt ... war wohl zu viel neulich ... hat sich vielleicht auch in Martha vergafft ... hat ja nicht unrecht ... sie ist einfacher, sauberer als ich ... emotional schöner ... und auch interessanter als meine ewig gelassene Schwester ... die sollte endlich mal ihr Emotionsreservat verlassen ... ihn zurechtstauchen ... recht hätte sie ... wenn das mein Mann wäre ... ja, was dann ... ich kann doch bei ihm nicht nein sagen ... wäre völlig abhängig von dem Verrückten ... aber sie muß etwas gehört haben ... bei diesen Papierwänden ... und wir drei waren nicht gerade vorsichtig ... er schon, er ist ja immer leise ... egal ... dahin kann ich jedenfalls vor dem Frühjahr nicht mehr ... was ist das denn für ein Typ ... um die Zeit mit einer Aktentasche ... zu spät, um von einer Arbeit zu kommen, die zu diesem Aufzug passt ... vielleicht ein Pförtner oder so ... geht in meine Richtung ... scheint schwer zu sein, das Ding ... Thermoskanne, Apfel, Ei und Butterbrot ... Leute laufen hier herum ... da vorn zwei Männer ... wenn die nicht schwul sind ... Kleidung vom Feinsten ... tragen beim Schaufensterbummel Anzug mit Weste und Krawatte ... darüber den offenen Kaschmirmantel ... aber eben der Typ ... Weichmänner, Feinseier ... Kunstfreunde, Frauenrespektierer ... und auf den Schwanz einen feuerspeienden Drachen tätowiert ... jedenfalls der, der sich für einen Mann hält ... oh, Schmuck im Schaufenster ... wenn ich etwas liebe, dann Edelsteine ... im Haar, in den Ohrläppchen ... an den Fingern, am Hals ... das kalte Glitzern ... so sauber, so klar ... wenn mir jemand einen Einkaräter schenken würde ... river, lupenrein ... ich würde mich für ein Jahr als Haremsdame verdingen ... aber wer will mich schon so lange ... so wenig dran ... Nase gebogen, harte Gesichtszüge ... ungeduldig, trotzig, verdorben ... vielleicht eine kleine Operation ... unser Chef kann doch so etwas ... ein wenig Silikon hier, eine Begradigung dort ... große Brüste, mehr Arsch ... Falten weg, die Nase niedlich ... und in zehn Jahren sehe ich aus wie ein weiblicher Frankenstein ... überall Narben und Dellen ... abhängig von Folgeoperationen ... schau dir nur die Ehefrau dieses Gouverneurs an ... in Amerika ... das Lächeln ist einoperiert ... gab es gratis ... selbst kann sie ihre Gesichtsmuskeln nicht mehr bewegen ... außerdem: das Geld ... ah, Aktentasche geht auch in die Kneipe ... doch, eine nette Atmosphäre ... ein paar kleben an der Theke ... einige Nischen ... dunkelgelbe Beleuchtung ... und eine Art von Schonrock ... nicht zu wild, nicht zu sanft ... hey, den kenne ich doch ... das ist doch der Extyp von Martha ... hockt mit einem harmlos aussehenden Künstlertypen an der Bar ... so einer mit Zwirbelbart à la Dali ... allerdings weniger arrogant ... und riesig ... ja, eher ein Looser ... hört zu und streicht sich dauernd über den Oberschenkel ... ein Verklemmter ... und Mr. X redet und redet ... ganz rot im Gesicht vor Eifer ... na egal, ein Winkelchen ... da vorne ... nein, da sitzt schon Aktentasche ... aber daneben ... der Tisch ist frei ... und ich habe freie Sicht ... was macht der da ... zieht mit wichtiger Miene einen Papierstoß aus der Tasche ... zückt einen Füller ... und macht sich Notizen ... Polizei, Zoll ... oder was ... was gibt es von hier zu berichten ... ach nee, beachtet uns gar nicht ... schreibt einfach drauflos ... vielleicht seine Erlebnisse ... aber der Wirt reagiert auch nicht ... ach, und da ist ja auch die Kleine ... die Italienerin mit

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