Variationen zu Emily
einem Faible für Dramen ... bedient hier wohl ... hier hat er sie her ... wechseln aber kaum ein Wort miteinander ... na ja, für mich wäre sie gestorben ... nach diesem wüsten Auftritt ... hallo! ja ... Bringen Sie mir bitte einen trockenen Weißwein und einen Grappa ... danke ... sieht schon süß aus, diese Südeuropäerin ... aber keine Klasse ... da ist Martha doch ein anderes Kaliber ... mehr drin, würde ich sagen ... entspannen, Leute ansehen ... das habe ich früher einmal geliebt ... heute ist zu viel Ich darin ... kann mich nicht lösen aus meiner eigenen Bredouille ... finde mich inmitten dieser Leute einfach zum Kotzen ... warum kann ich nicht normal sein ... warum sitze ich nicht mit einer Freundin hier ... oder mit meinem aktuellen Lover ... wenn ich im Sommer manchmal Musik aus dem Park höre ... und weiß, dass sich da Hunderte von Menschen zusammenfinden ... dann will ich dabeisein ... will Teil sein von diesem vergnügten Pulk ... was ist schief an mir ... bin nicht gerade schön ... aber trotzdem ist doch was dran an mir ... was macht mich so anders ... Sex wollen sie alle ... Aktentasche, Mr. X, der Künstler, die Bedienung ... aber sie sind anders als ich ... ah, da kommt es ... erst den Grappa: prost, Sabrina ... und jetzt einen Schluck kühlen Wein ... hier könnte ich bleiben ... eine Weile wenigstens ... oh, keine Ursache ... Aktentasche hat mich auf dem Weg zur Toilette leicht berührt ... wer sagt denn heute noch: Ich bitte um Entschuldigung ... Teufel auch, der ist gut erzogen ... pardon, wenns hoch kommt ... oder moderner: sorry ... aber in neunzig von hundert Fällen gar nichts ... nur ein Blick: du sitzt vielleicht blöd ... jetzt kommt Reggae ... aus den Siebzigern ... Bob Marley ... oder waren das die Achtziger ... keine Ahnung, die Zeit gerät ins Rutschen, wenn man älter wird ... gar nicht übel, der Schreiber ... macht auf unauffällig ... Kleidung und so ... aber ein Charakterkopf ... kein Mensch, der nur an sich denkt ... schreibt wieder ... in ein liniertes Schulheft ... Hausaufgaben für die Kinder ... doch unwahrscheinlich ... zögert zu viel ... streicht aus, fügt ein ... das darf man in der Schule nicht ... ob er allerdings ein interessantes Repertoire in meiner einzigen Disziplin hat ... eher nicht, so wie er aussieht ... schüchtern, intellektbezogen, mit viel Bücherwissen ... so sieht er aus ... von Sex keine Ahnung ... von Frauen auch nicht ... will allenfalls beschützen, zärtlich sein ... na, grundsätzlich auch nicht schlecht ... der Wein schmeckt gut ... der Karte nach ein Chardonnay ... meine Zunge sagt: ein junger Riesling ... einen nehme ich trotzdem noch ... dazu einen weiteren Grappa ... und bevor ich gehe, trinke ich einen Espresso ... dann kann ich noch klar denken ... bin aber angeduselt genug, um nachher zu schlafen ... hallo! das gleiche noch mal, bitte ... eine gute Kellnerin ... aber wie er nach Martha mit ihr ... Martha! ... was mache ich mit ihr ... am besten nichts ... wozu soll ich ihr das Leben schwermachen ... sie hatte vielleicht recht, mich rauszuschmeißen ... ich bin manchmal unmöglich ... warum nur ... ich mag sie doch ... nicht ihren Teddybärenkram ... ihren Wunsch, zu gefallen ... und die offensichtlichen Signale, von denen mir schlecht wird ... angeblich dezenter Lippenstift ... das als Opfer gedachte Verzichten auf den Büstenhalter ... das Parfümieren der gesamten Wohnung, so dass es stinkt wie auf einer Deo-Messe ... diese fürchterlichen Weibchenklischees, die mich zum Briganten werden lassen ... andererseits ist sie so lieb, so einfach ... und sie duftet so schön nach Mädchenblüte ... ach was, ich lasse sie in Ruhe ... was kann ich schon gewinnen, wenn ich mich räche ... soll sie ihren eigenen Weg finden ... ich müsste mich viel mehr um mich selbst kümmern ... mein Weg führt seit Jahren bergab ... dabei bin ich noch jung ... und könnte noch viele schöne Dinge erleben ... wie diesen Abend ... es ist wirklich schön hier ... ich bin jetzt doch entspannt wie früher ... also bin ich froh ... und es gibt so viele Geheimnisse ... was er schreibt, zum Beispiel ... oder was Mr. X erzählt ... oder wie Martha diesen Abend verbringt ... prost, ihr Lebenskünstler ... ich werde aus diesem Scheißclub austreten ... mir das Geld sparen ... das tun, was alle einsamen Frauen tun ... und damit genug ... mit Frank brechen ... hat keine Zukunft ... aber wo ist sie, meine Zukunft ... ich könnte Martha um Verzeihung bitten ... ich
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