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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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nachdem sie fertig gelacht hat.“
    Ben stand vor einem Spiegel und band sich gekonnt eine Fliege um den Hals.
    „Aber im Endeffekt musst du dich wohl fühlen, und Dakota muss sich mit dir auf den Ball trauen.“ Er zwinkerte Rick zu und zog sich das Jackett über, zupfte an dem Kummerbund.
    „Hm …“
    Ryan sah Ben von oben bis unten an und ging langsam um ihn herum. „Mann, du siehst klasse aus. Daniel wird sabbern.“
    „Solange er mich nicht vollsabbert. Das gibt immer so hässliche Flecken.“ Ben lachte leise und sah sich an. „Ja, ich denke, so kann ich gehen.“ Er musterte Ryan. „Und was ist mit dir? Gehst du in Lederhose?“, fragte er grinsend.
    „Klar, mit Peitsche am Gürtel.“ Ryan zog sein Hemd aus und griff zielsicher nach einem Anzug, den er schon die ganze Zeit im Auge gehabt hatte. Während die anderen sich weiter über Rick amüsierten, betrat er eine Umkleidekabine, zog sich um und trat hinaus. „Na, was sagt ihr?“
    Langsam nickten die Freunde.
    „Ryan, du bist nicht mehr wiederzuerkennen.“ Kiron musterte ihn.
    Da standen die vier Jungs, alle in den Anzügen, die sie zum Abschlussball tragen würden.
    „Mann, das wird eine bedeutsame Nacht, oder?“, murmelte Ben.
    Fragend warf Ryan ihm einen Blick zu und sofort wusste er, was Ben dachte. Er würde erst in dieser Nacht den letzten Schritt wagen. „Finde ich gut“, sagte er leise zu ihm.
    Erst sah Ben ihn verwirrt an, dann lächelte er. „Ja?“
    „Auf jeden Fall. Es sollte immer etwas Besonderes beim ersten Mal sein. Und welches Ereignis bietet sich besser an, als die Nacht des Abschlussballs?“
    Die Gespräche um die Prüfungen wurden weniger. In den Köpfen der Jugendlichen schwirrte beständig diese eine Nacht herum.
    „GESCHAFFT!“
    Leon brüllte laut auf, als er die letzte Prüfung hinter sich gebracht hatte und sprang Ben beinahe in den Arm. Ryan saß noch immer in seiner Matheprüfung und diese Tatsache, dass er sich nicht auf ihn stürzen konnte, machte Leon extrem hibbelig.
    „Beruhige dich und atme mal tief durch. Am Samstag ist der Abschlussball, danach geht’s in die Sommerferien. Also … tief durchatmen.“
    Leon holte tief Luft und hielt das Gesicht in die Sonne, dann sagte er trocken: „Klappt nicht!“
    Lachend setzte sich Ben auf eine Bank. “Fällt eine ziemliche Last ab, was?”
    „Das kannst du laut sagen. Ich meine, wir wissen alle, dass das Lernen jetzt kein Ende hat. Auf dem College geht’s weiter, aber erstmal liegen acht Wochen Sommerferien vor uns und offen gestanden beflügelt mich das ungemein.”
    Es dauerte nicht lange, da tauchten Ryan, Michelle und Charlie auf, und das junge Paar fiel sich erleichtert in die Arme, auch wenn Ryan noch einmal betonte, dass er mit der Prüfung definitiv verarscht wurde.
    „Das war doch Kinderkram. Wo war da die Herausforderung?”
    „Für uns war das Herausforderung genug, Schatz. Ich dachte, mir wird schlecht, als ich die ganzen Aufgabenstellungen gesehen habe. Das war zum Teil irre schwer, und die eine Aufgabe ging gar nicht, weil wir das noch nie hatten. Das schwöre ich!”, widersprach Michelle.
    „Welche?”
    „Aufgabe neun.”
    Ryan dachte kurz nach. „Oh Mic, das war Wurzelberechnung. Das hatten wir Hundertmal.”
    „Wurzelberechnung? Da stand doch nichts von einer Wurzel.”
    „Nein, darauf musstest du von allein kommen.” Er legte seinen Arm um die Blondine. „Egal. Nun ist es vorbei, und wir konzentrieren uns jetzt voll auf den Abschlussball.”
    Und der Tag des Abschlussballs kam schneller als gedacht. Die Feierlichkeiten begannen bereits am Vormittag, wo die Seniors ihre Zeugnisse bekamen; kleine Schriftrollen mit weinroten Bändern darum.
    „So geh ich nicht. Ey, das sieht ja zum Fürchten aus!” Leon stand vor dem Spiegel, trug den dunkelroten Satinumhang und den Graduiertenhut mit der Bommel. Skeptisch warf er einen Blick in den Spiegel. „Ich weigere mich!”
    Ryan, der seinen Umhang ebenfalls schon trug, den Hut aber noch in der Hand hielt, lachte auf. „Baby, du hast recht, das sieht beknackt aus!”
    „Los, setz den Deckel mal auf!”
    „Bin ich bescheuert? Den setz ich erst nachher auf und mach ihn gleich wieder ab, wenn es nicht mehr als unhöflich ausgelegt werden kann.”
    Lachend liefen beide die Treppe hinunter.
    „Mein Baby!” Maggie streckte die Arme aus und zog Leon fest an sich. „Gerade erst geboren und nun bekommt er sein Abschlusszeugnis. Ich ... verdammt, ich wollte nicht heulen!”
    „Ich heule auch

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