Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
möglicherweise die Zeit davonlief. Wenn Donatelli die Wahl gewinnen sollte, würde Corbin nicht länger in Las Vegas bleiben dürfen. Vielmehr würde er nach Alaska geschickt oder an einen anderen gleichermaßen schrecklichen Ort, wo er sein Blut von Rentieren oder Bären bekäme oder einem anderen pelzigen Wesen.
Allein der Gedanke beleidigte seine Empfindungen. Dabei gefiel es ihm nicht einmal so gut in Vegas mit seinem Glamour und den grellen Lichtern, aber es war zivilisiert, es gab gewisse Annehmlichkeiten und ordentliche
Schneider. Kein Vergleich zum Paris des neunzehnten Jahrhunderts, gewiss, aber doch angenehm und voller verführerischer Frauen.
Bei einem Showgirl Blut zu saugen oder bei einem Elch. Es war wirklich kein Vergleich.
Corbin seufzte. Kletterte vom Garagendach.
Und machte sich auf, durch Brittanys Schlafzimmerfenster einzubrechen.
15
A lexis hätte müde sein müssen. Sie hatte von den letzten vierundzwanzig Stunden nur drei geschlafen. Aber sie konnte nicht einschlafen, und nach einem erfolglosen Versuch, sich dazu zu zwingen, hatte sie aufgegeben, den Fernseher eingeschaltet und die M&M-Vorräte der Minibar geplündert. Das Problem beim Daten mit einem Vampir war, dass er nie Hunger hatte.
Sie hingegen überstand keine fünf Minuten, ohne an Essen zu denken. Sie warf ein blaues in den Mund, kaute und griff nach ihrem Sidekick. Ethan hatte gewollt, dass sie in seiner Suite schlief, während er irgendein Treffen mit Seamus abhielt. Aber sie zog es vor, ihren eigenen Freiraum zu haben. Diese Sache mit den nebeneinanderliegenden Suiten war aus ihrer Sicht perfekt - in Ethans Nähe, aber doch mit einer abschließbaren Tür zwischen ihnen, wenn sie Zeit für sich allein brauchte.
Es gab eine Reihe neuer Nachrichten von den Vampirjägern, als sie ihre privaten E-Mails überprüfte. Sie hatte nicht aktiv am Chat teilgenommen, sondern nur gelesen, was die anderen so schrieben, aber der Moderator wusste, dass sie da gewesen war, und wahrscheinlich auch alle anderen, die sich den Mitgliederbereich genauer angesehen hatten. Sie hatte ihre private E-Mail-Adresse verwendet, nicht die an der Arbeit, und sich unter dem Namen Shorty1994 registrieren lassen. Doch
jeder mit einigermaßen Grips könnte ihn auf sie zurückführen.
Wahrscheinlich war das nicht gut. Aber sie musste herausfinden, was das für eine Gruppe war, ob sich da einfach ein paar Übergeschnappte zusammengefunden hatten oder ob sie tatsächlich über Ethan und die anderen Vampire hier in Las Vegas Bescheid wussten.
Ihr Anwaltsgehirn mahnte sie, nicht zu früh irgendwelche Schlüsse zu ziehen, aber ihr natürlicher Skeptizismus ließ sie annehmen, dass es sich um einen Haufen Irrer handelte. Aber sie hatten von ihr gewusst, was bedeutete, dass sie über einen gewissen Grad an Organisiertheit verfügten, und irgendjemand von ihnen kannte sie.
Message 16532 … Was für Pfähle empfehlt ihr, um die Untoten zu töten? Danke, Vamphexe.
Alexis steckte sich drei M&Ms in den Mund. »Kann man Vampire wirklich mit Pfählen umbringen? Ich muss dran denken, Ethan um Details zu diesem ganzen Killerzeugs zu bitten.«
Der Mann, mit dem sie ausging, war ein Vampir. Sie bildete sich das alles nicht ein, es war auch kein Film oder Folge eines Aneurysmas. Ethan war steinalt, und sie schlief mit ihm. Alexis schüttete sich die halbe Tüte M&Ms auf die Zunge. Deshalb würde sie auch nie heiraten.
Die ganzen tollen Männer waren entweder vergeben, schwul, einen halben Meter größer als sie oder Vampire. Es war zum Kotzen.
Nicht dass sie sich je selbst als verheiratete Frau gesehen hätte. Das war mehr Brittanys Art. Aber einen netten
Freund für längere Zeit, einen Wegbegleiter und hin und wieder überirdischen Sex, sicher, das wollte sie. Doch sie würde nicht mehr bekommen als diese eine Woche mit Ethan. Dann würde er sich um seine präsidialen Pflichten kümmern, und sie würde zu ihrem Job zurückkehren. Er würde weitere tausend Jahre leben, während sie schwach und schlaff und dement werden würde.
Viel Spaß.
Antwort für Vamphexe wegen der Pfähle … Ich benutze handgeschnitzte aus transsilvanischer Eiche, fünfzig Zentimeter lang und fünf Zentimeter im Durchmesser. Sie sind teuer, aber höchst wirksam. Man kann sie portofrei übers Internet beziehen.
Oooo-kay. Danke. Werd’s mir merken.
»Als Nächste kommt Kitty … Kitty?« Alexis verdrehte die Augen. »Kitty und Vampirjäger, das passt einfach nicht
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