Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
zusammen.«
Ich kaufe einfache Holzpflöcke bei Home Depot, Vix. Sie kosten um die fünfzig Cent das Stück und tun’s auch. Pass auf dich auf. Küsschen, Kitty.
Der Gedanke, dass irgendjemand diese ganze Pfählerei mit Ethan oder einem der anderen Vampire, die sie kennengelernt hatte, versuchen könnte, regte sie fürchterlich auf. Ob diese selbsternannten Jäger nun wussten, was sie da taten, oder auch nicht, so wollte Alexis doch nicht sehen, wie dem Mann, den sie l… sehr mochte, ein Stück Holz in die Brust gerammt wurde.
Ihre Rolle in diesem Spiel, das nicht länger ein Spiel war, war nicht die des Vampirjägers, sondern die des
Vampirbeschützers. Na ja, vielleicht nicht die des Beschützers. Aber des Wachhunds. Nein, sie wollte auf keinen Fall mit einem Hund verglichen werden. Besonderer Vampirfreund. Aber das klang wie eine übersinnliche Folge von Barney und seine Freunde.
Es gab also keine Bezeichnung für das, was sie war. Schön. Aber sie wollte, dass Ethan lebte und dass es ihm gut ging, und der Grund hierfür bedurfte keiner näheren Überprüfung.
Ein Geräusch ließ sie sich nach rechts umdrehen. Das kam nicht vom Fernseher. Es kam von der Tür. Jemand benutzte gerade eine Schlüsselkarte. Sie sprang auf, warf ihren Sidekick aufs Sofa und eilte in die Dunkelheit neben der Tür, wobei sie sich fragte, wo zum Teufel ihre Handtasche und ihr Handy abgeblieben waren. Verdammt, sie hoffte wirklich, dass das kein Vampirjäger war, um sie persönlich anzuwerben. Das könnte merkwürdig werden.
Sie beschloss, dass es besser war, die Person zu überraschen, deshalb versetzte sie ihr einen Tritt, als die Tür sich öffnete und jemand in den Raum trat.
Als sie jedoch keinen Körper, sondern nur Luft traf und der Durchgang plötzlich leer war, wurde ihr klar, dass es Ethan gewesen war.
»Weißt du, die meisten Frauen begrüßen ihren Liebhaber mit einem Kuss, nicht mit einem Tritt.«
Er stand hinter ihr, der Klugscheißer. Sie wirbelte herum und bemühte sich, ihr Herz wieder an seinen angestammten Platz rutschen zu lassen. »Klar. Aber die meisten Frauen gehen nicht mit Vampiren. Warum zum Teufel kommst du mitten in der Nacht mit einem Schlüssel in mein Zimmer?«
Diese Tatsache schmälerte ihr Gefühl der Unabhängigkeit
definitiv. Und hatte sie es nicht auch vertraglich festgehalten? Dass er ihre Privatsphäre respektierte? Aber war ein Vertrag mit einem Vampir vor einem Zivilgericht überhaupt gültig?
»Du hättest ein Serienmörder sein können, ein Vergewaltiger, Stalker, Einbrecher. Ich habe mich nur selbst verteidigt, Ethan.«
»Natürlich hast du das. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin, dass du nötigenfalls selbst auf dich aufpassen kannst. Aber nächstes Mal würde ich wirklich einen Kuss vorziehen.«
Er ließ sich auf ihr Sofa fallen, als gehöre es ihm. Einen Moment. Es gehörte ja ihm. Wie nervtötend.
»Und ich hatte gedacht, du schläfst, und wollte dich nicht mit meinem Klopfen stören.«
Alexis verschränkte die Arme und starrte ihn an. Es stimmte so vieles nicht bei dem, was er gerade gesagt hatte. »Wenn du dachtest, ich würde schlafen, warum zum Teufel bist du dann in mein Zimmer gekommen? Wolltest du mich im Schlaf beißen, oder was? Das geht ja nun schon mal gar nicht. In dieser Beziehung gibt es nur einvernehmliches Beißen.« Und sie war sich noch nicht einmal sicher, wie oft sie es ihn machen lassen würde. Das war genau das Gleiche wie mit Sexspielzeug. Wenn man einem Kerl erst einmal erlaubte, es zu benutzen, konnten sie nicht mehr ohne.
Ethan schlug die Füße auf dem Couchtisch übereinander und wirkte ungerührt. »Ich wollte dich nicht beißen. Oder dich mit irgendwelchen Sexspielchen wecken, obwohl das gar keine so schlechte Idee wäre. Ich wollte nur nach dir sehen, mich vergewissern, dass mit dir alles okay ist, dass du friedlich schläfst. Ich hatte vor, ein wenig deine engelsgleiche Schönheit zu bewundern, zufrieden
zu seufzen und mich dann gestärkt an eine weitere Runde mit Seamus zu machen.«
Er lächelte. Seine babyblauen Augen waren voller Unschuld und Ernsthaftigkeit.
Alexis steckte sich den Finger in den Hals und gab Würgelaute von sich. »Hoffentlich hast du einen Redenschreiber, Mr President. Denn das war ziemlich lahm.«
»Schlecht ausgedrückt, aber nichtsdestotrotz wahr. Und ich bin aus noch einem anderen Grund hierhergekommen.«
Große Überraschung. »Oh, jetzt kommt also die Wahrheit ans Licht.«
Weitere Kostenlose Bücher