Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken
Ernährung der Durchschnittsbevölkerung abweichende Ernährungsweise betrachtet werden. Das Praktizieren einer vegetarischen Ernährung ist vielmehr eingebettet im gesamten Lebensstil ihrer Anhänger, denn sie haben sich, von wenigen Ausnahmen (z.B. ärztliche Anordnung oder religiöse Vorschriften) abgesehen, bewuÃt dafür entschieden, weder Fleisch noch Fisch oder daraus hergestellte Produkte zu verzehren.
Umfragen zeigen, daà Vegetarier sich nicht nur intensiv mit der eigenen Ernährung auseinandersetzen oder zumindest anfangs auseinandergesetzt haben, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen ihr Verhalten kritisch hinterfragen, um ihr Leben bewuÃter zu gestalten. Die Beschäftigung mit körperlicher, geistiger und seelischer Gesunderhaltung führt beispielsweise dazu, daà der Konsum von Alkohol, Nikotin und koffeinhaltigen Getränken bei Vegetariern weit unter dem Bevölkerungsdurchschnitt liegt. AuÃerdem halten sich überdurchschnittlich viele vegetarisch lebende Menschen durch körperliche Aktivität fit. Viele Vegetarier praktizieren darüber hinaus verschiedene Entspannungsmethoden wie beispielsweise autogenes Training, üben sich regelmäÃig in unterschiedlichsten Meditationsmethoden oder betreiben Yoga.
Tatsache ist, daà es nicht
die
typische Vegetarierin oder
den
typischen Vegetarier gibt. Zu vielfältig sind die Beweggründe, die Menschen veranlassen, sich für eine vegetarische Ernährungsweise zu entscheiden. Diese Entscheidung basiert auf unterschiedlichenErfahrungen, Erwartungen, Lebensumständen und Ãberlegungen. Die Motive von Vegetariern sind nicht immer dauerhaft fixiert, sondern können sich mit der Zeit ändern. Dennoch wird aus Umfragen deutlich, daà der häufigste Grund für eine vegetarische Ernährung ethisch-philosophischer Natur ist: Bis zu 80 % der Befragten gaben an, hauptsächlich aus diesen Gründen den Verzehr von Fleisch und Fisch zu meiden.
An zweiter Stelle der Motive für eine vegetarische Ernährung werden gesundheitliche Gründe genannt. Zusammen mit der ethischen Motivation sind diese beiden Beweggründe für den gröÃten Teil der befragten Vegetarier die Hauptmotive, um die eigene Ernährungsweise zu verändern. Die verschiedenen Leitgedanken gehen ineinander über und können nicht strikt voneinander getrennt werden. Oftmals zeigt sich auch, daà Vegetarier, die anfangs überwiegend gesundheitliche Beweggründe für ihre Ernährungsumstellung anführten, mit der Zeit immer mehr ethische Ãberlegungen einbeziehen.
Sozialpsychologische Erkenntnisse sprechen dafür, daà die Hinwendung zu einer vegetarischen Lebensweise schrittweise erfolgt. Die häufiger werdenden Medienberichte über nicht tiergerechte Zustände bei Haltung, Transport und Schlachtung bringen viele Menschen dazu, das Verhältnis des Menschen zum Tier neu zu überdenken. Ethiker fordern für Tiere Rechte ein, die bislang ausschlieÃlich Menschen vorbehalten waren, etwa das Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Zahlreiche Lebensmittelskandale wie die Beimischung von Klärschlamm in Tierfutter, die Diskussion über die potentielle Ãbertragbarkeit von BSE auf den Menschen, Dioxin, Salmonellen oder Parasiten in Lebensmitteln betreffen überwiegend Nahrungsmittel tierischer Herkunft.
Viele Menschen haben heute ein, im Vergleich zu früher, deutlich gesteigertes GesundheitsbewuÃtsein entwickelt. Diese Entwicklung wird durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt, die belegen, daà zahlreiche Erkrankungen wie Ãbergewicht, Bluthochdruck, Atherosklerose und verschiedene Krebsarten durch eine falsche Ernährung hervorgerufen oder zumindestmaÃgeblich mitverursacht werden. Ernährungswissenschaftler und Mediziner empfehlen daher, den Verzehr pflanzlicher Nahrung aus krankheitsprophylaktischen Gründen deutlich zu erhöhen oder gar pflanzlichen Lebensmitteln generell den Vorzug vor tierischen Nahrungsmitteln zu geben.
Informationen dieser Art führen zu einer Sensibilisierung der Menschen, die sich schlieÃlich in einer verstärkten Hinwendung zu vegetarischen Ernährungsweisen äuÃert. Allerdings gibt es auch zahlreiche Beispiele für eine spontane und abrupte Ãnderung der EÃgewohnheiten nach einem Schlüsselerlebnis. Dies erfolgt beispielsweise, wenn Menschen zum ersten Mal Zeuge von Vorgängen auf
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