Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renwick Sophie
Vom Netzwerk:
vergangenen Jahr Probleme mit dem Betäubungsmittelgesetz. Wissen Sie irgendetwas darüber?«
    Â»Man muss nicht zwingend in einem Krankenhaus arbeiten, um an Betäubungsmittel zu kommen. Außerdem sind die Zeiten vorbei, da es einen Schrank voller Medikamente und einen passenden Schlüssel dazu gab. Die Verteilung läuft mittlerweile gänzlich über den Computer. Da hab ich keine Chance, einfach nur unterschreiben zu müssen und mir eine Ladung Schmerzmittel mitnehmen zu können, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Er nickte, doch Mairi wusste genau, dass er nur bluffte und sie reinzulegen versuchte. Arschloch. »Sie sind also einmal in der Woche im Mater Dolorosa. Warum ausgerechnet dort? Warum nicht in einem anderen Heim, in einem schöneren Stadtviertel?«
    Sie zuckte die Achseln. »Die Schwestern dort waren vor langer Zeit sehr gut zu mir und meiner Mutter. Daher zeige ich mich ihnen nun erkenntlich.«
    Sein wachsamer Blick huschte zu ihrem linken Arm, an die Stelle, wo ihre Finger immer noch den Ärmel ihres Laborkittels umklammert hielten. Er hat sie gesehen – die Narben. »Waren Sie auch einmal eins von diesen notleidenden Mädchen, Miss MacAuley?«
    Verdammt. Sie wollte das nicht noch einmal mitmachen.
    Â»Ich wüsste nicht, was das mit Ihrem Fall zu tun haben sollte.«
    Sein Blick wanderte zu der Trage hinüber. »Vielleicht wäre sie ja der Meinung, dass es von Bedeutung ist.«
    Mairi versuchte überallhin zu sehen, nur nicht auf den wächsernen Körper neben ihr, doch es war ungefähr so schwierig, wie einen verunglückten Zug zu ignorieren. Gott, warum nur tat jemand etwas so Krankes?
    Â»Miss MacAuley?«
    Mairi schüttelte sich und versuchte sich auf Detective Morris zu konzentrieren, und nicht auf die satanischen Symbole, die man Lauren in den Leib geritzt hatte, oder auf die Narben, die ihre eigenen Handgelenke verunstalteten. »Meine Mutter hat hier früher als Köchin gearbeitet, und als mein Vater plötzlich dachte, er müsse sie verprügeln, da haben uns die Nonnen Unterschlupf gewährt, bis er wieder zur Besinnung kam und um Vergebung bettelte.«
    Der Detective sah sie mit wissender Miene an. »Hat er das oft getan?«
    Â»Nur manchmal. Bisweilen vergingen Monate, und wir hegten schon die Hoffnung, er könnte sich gebessert haben. Aber dann traf es uns jedes Mal wieder wie ein Schlag mit dem Hammer.«
    Noch einmal wanderte sein Blick zu ihrer linken Hand. »Und jedes Mal ist eine Welt für sie zusammengebrochen, nicht wahr?«
    Sie hasste Cops, sie hasste sie wirklich. Und ganz besonders hasste sie Detectives. Sie durchschauten einfach alles. »Sehen Sie, die Nonnen haben uns zu essen gegeben, sie haben uns mit Kleidung versorgt und sind für meine Ausbildung aufgekommen. Ich denke doch, dass ich ihnen dafür getrost einen Tag in der Woche opfern darf, Detective, finden Sie nicht auch?«
    Er nickte und ließ sein Notizbuch auf den Nachttisch fallen. »Haben Sie sie letzte Woche untersucht?«
    Â»Ja. Und da trug sie diese Zeichen noch nicht. Daran würde ich mich ganz bestimmt erinnern.« Ihr Blick wanderte über die blasse Haut, die auf so grausame Weise entstellt worden war. »Wer zum Teufel tut so etwas?« Während ihrer Laufbahn als Krankenschwester in der Notaufnahme war ihr ja schon so manches untergekommen, doch dies hier war definitiv der Gipfel der Grausamkeit.
    Â»Jemand, der sehr viel Zeit und einen Ort zur Verfügung hatte, an dem er ungestört war und sichergehen konnte, dass man ihn nicht überraschen würde.«
    Â»Wo haben Sie sie gefunden?«
    Â»Auf der Sanctuary, mitten auf der Straße. Der Typ, der mit seinem Minivan fast über sie drübergefahren wäre, hat sofort angehalten und den Notarzt verständigt.«
    Â»War sie bekleidet, als man sie fand?«
    Â»Nein. Sie lag mit gespreizten Armen und Beinen auf dem Boden, und zwar auf einem umgedrehten Pentagramm, das mit Kreide auf den Asphalt gezeichnet war. Ihre Habseligkeiten lagen am Straßenrand.«
    Mairi presste die Augen fest zu. »Und sie war noch am Leben.«
    Â»Tja, zumindest ein wenig.«
    Sie stieß den Atem aus und betrachtete den Körper der jungen Frau. »Jedes Mal, wenn ich mit einem der Mädchen ein Beratungsgespräch führe, verfasse ich im Anschluss einen Bericht. Diese Unterlagen finden Sie im Heim.«
    Er nickte dankbar, griff in

Weitere Kostenlose Bücher