Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
doch dabeibleiben sollen, um eine Hymne darüber zu verfassen. Aber das hat Ihnen nicht die Falten auf die Stirn gebracht."
    „Nein. Wenn ich Falten gezogen habe, war es in dem Bemühen zu entscheiden, was ich am besten tun soll. Wissen Sie, ich glaube nicht, dass wir, Aubrey und ich, imstande sind, bis Dezember hierzubleiben, und es scheint wenig Hoffnung zu bestehen, dass Conway schon früher frei ist, um heimzukommen."
    „Ich habe nie daran geglaubt, dass ihr beide das durchhaltet. Erzählen Sie mir, zu welchem Ergebnis Sie mit Ihren Erwägungen gekommen sind." Er führte sie zum Sofa, während er das sagte, und setzte sich neben sie.
    „Zu keinem, leider! Sowie ich mir irgendeinen Plan ausdenke, schon erheben Einwände ihr hässliches Haupt, und ich sitze wieder in der Tinte. Würden Sie mir netterweise einen Rat geben? Sie geben mir immer so gute Ratschläge, lieber Freund!"
    „Wenn das stimmt, bin ich die verkörperte Widerlegung von Dr. Johnsons Maxime, dass ein Beispiel immer viel wirksamer ist als ein Rezept", sagte er. „Worin besteht Ihr Problem? Ich will mein Bestes versuchen!"
    „Es ist nur das Problem, wohin gehen, sollte ich mich dazu entschließen - wobei zu bedenken ist, dass Aubrcy mit mir gehen wird und gleichzeitig nicht aus Mr.
    Appersetts Unterricht entfernt werden darf. Ich habe immer gesagt, wenn Conway heiratet, dann würde ich ein eigenes Haus führen, und hätte er sich in der üblichen Art verlobt, würde ich unverzüglich meine Vorbereitungen getroffen haben, sodass ich Undershaw hätte verlassen können, bevor er noch seine Frau hergebracht hatte.
    Die sehr wenigen Freunde, die ich habe, wussten von meiner Absicht und hätten sich nicht darüber gewundert. Aber so, wie sich die Dinge herausstellen, hat sich der Fall geändert - oder es scheint mir zumindest so. Was meinen Sie dazu?"
    „Ich stimme zu, dass sich der Fall geändert hat, in dem einen Punkt nämlich, als man, falls Sie Undershaw vor der Heimkehr Ihres Bruders verlassen, allgemein annehmen würde, Sie seien von Ihrem Heim vertrieben worden, da es ja weithin bekannt sein dürfte, dass er die Leitung seiner Besitzungen Ihnen anvertraut hat.
    Und diese Annahme wäre die reine Wahrheit."
    „Genau das ist es. Und gerade das macht es mir unmöglich, ein Haus in diesem Distrikt zu mieten."
    „Stimmt - falls Sie meinen, Sie sind es Ihrem Bruder schuldig, den Schein zu wahren, auf den er persönlich allerdings nicht viel Wert zu legen scheint!"
    „Mein lieber Freund, das fällt mir erst gar nicht ein, verziehen Sie daher Ihren Mund nicht so verächtlich über mich!"
    „Nicht über Sie, Dummköpfchen!"
    „Uber Conway? Ach so ...! Die Wahrheit ist, dass ich ihm nichts schuldig bin."
    „Im Gegenteil!"
    „Nicht einmal das, falls Sie meinen, dass er mir etwas schuldet. Ich habe den Auftrag, den er mir aufgehalst hat, übernommen, weil mir das selbst sehr in den Kram passte. Wenn ich nicht an Aubrey hätte denken müssen, dann hätte ich es nicht getan, genauso wenig, wie ich auch nur einen Tag länger hiergeblieben wäre, sowie ich großjährig wurde."
    „Dann also wollen Sie den unbescholtenen Namen Lanyon schützen?", erkundigte er sich.
    „Quatsch! Nein, im Ernst, Damerei! Sie müssen doch wissen, dass ich mich keinen Deut um unbescholtene Namen schere - wie das mein Vergnügen an ausgerechnet Ihrer Gesellschaft bezeugt! Meine Skrupel gelten Charlotte. Aubrey nennt sie
    ,süßlich fade', und das ist sie auch, aber sie verdient es nicht, in eine noch unangenehmere Lage gebracht zu werden, als es ohnehin schon der Fall ist, arme kleine Kreatur! Conway hat alles getan, um die Leute gegen sie einzunehmen, und wenn ich seinem Werk noch den i-Punkt aufsetzen wollte, dann wäre das wirklich zu viel! Sie hat mir nichts getan - ja, sie ist geradezu krankhaft bestrebt, sich mir unterzuordnen! In einem solchen Grad, dass ich, wenn Mrs. Scorrier hors concours wäre, unfehlbar ihre Rolle spielen und die meiste Zeit Charlotte daran erinnern würde, dass jetzt sie die Herrin in Undershaw ist. Wenn ich daher Undershaw verlasse, muss ich mir unbedingt eine einwandfreie Ausrede dafür verschaffen, und ich darf nicht in der unmittelbaren Nachbarschaft bleiben. Ich habe schon immer vorgehabt, nach London zu gehen, aber das war für die Zeit gedacht, wenn Aubrey einmal in Cambridge sein wird. Bis dahin dauert es aber noch ein ganzes Jahr, und was ich bis dahin tun soll, ist mir ein großes Rätsel. Es sind zwar in London bestimmt

Weitere Kostenlose Bücher