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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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vorzügliche Lehrer aufzutreiben, dennoch zweifle ich, dass Aubrey ..."
    „Lassen Sie einen Augenblick lang Aubrey aus dem Spiel!", unterbrach er sie. „Bevor ich Sie mit meiner Meinung über Ihren Plan beglücke, einen Haushalt in London, oder York, oder Timbuktu aufzutun, sagen Sie mir eines!"
    „Schön - aber ich habe Sie nicht gebeten, mir Ihre Meinung darüber zu sagen!", wandte sie ein.
    „Sie sollen Sie trotzdem haben. Was ist geschehen, seit ich Sie das letzte Mal gesehen habe, Venetia, was Sie derart aus der Fassung gebracht hat und Ihnen Ihren Auszug aus diesem Haus plötzlich so dringlich erscheinen lässt?" Sie hob schnell ihre Augen zu ihm auf; er lachte liebevoll spöttisch und fügte hinzu: „Mein Mädchen, ich will keine Geschichten mehr über Mamsellen und Wäschermädchen hören, und wenn Sie glauben, Sie könnten mich beschwindeln, irren Sie sich sehr! Was hat diese Tochter des Teufels angestellt?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht mehr, als ich Ihnen schon gesagt habe. Ich habe nie daran gedacht, Sie zu beschwindeln, aber ich habe vielleicht ein bisschen zu viel über etwas nachgegrübelt, das sie gesagt hat - sehr wahrscheinlich nur zu dem Zweck, mich zu ärgern!"
    „Und was eigentlich hat sie gesagt?"
    Sie zögerte ein bisschen, bevor sie antwortete: „Es betraf Aubrey. Mrs. Scorrier hasst ihn genauso wie mich, bilde ich mir ein - und ich muss gestehen, dass er ihr allen Grund dazu gibt! Er ist wie eine besonders boshafte Wespe, die allen Bemühungen entwischt, sie zu erschlagen. Mrs. Scorrier hat sich das zwar selbst eingebrockt, weil sie mir gegenüber gehässig war, aber ich entschuldige ihn nicht; er sollte es nicht tun - es ist ein höchst unschickliches Benehmen."
    „Oh, verflixter Bursche!", rief Damerei verärgert aus. „Ich hatte gehofft, ich hätte ihm diesen Zeitvertreib ausgetrieben."
    Sie schaute ihn überrascht an. „Haben Sie ihm gesagt, er dürfe das nicht?"
    „Nein, nur dass das, was für ihn eine angenehme Erholung ist, Sie der boshaften Explosion dieses Weibsstücks aussetzt."
    „Das also ist die Erklärung! Sie haben es ihm wirklich ausgetrieben, und ich bin Ihnen so dankbar! In den letzten zwei Tagen hat er in ihrer Gegenwart kaum den Mund aufgetan. Aber entweder ist das Malheur schon passiert, oder es passt ihr nicht, dass er sich in sein Zimmer einschließt und nur beim Dinner mit uns zusammenkommt - wobei ihm ein griechischer Chor derart laut in den Ohren summt, dass man ihn ein halbdutzendmal anreden kann, bevor er einen hört! Sie kann das einfach nicht verstehen und meint, er tue es aus lauter Unhöflichkeit.
    Charlotte mag ihn auch nicht, aber das kommt daher, weil er Dinge sagt, die sie nicht versteht, und sie sich deshalb vor ihm fürchtet. Unglücklicherweise bringt sie sein Hinken in Verlegenheit, und sie schaut immer weg, wenn er von seinem Stuhl aufsteht oder durch das Zimmer geht."
    „Das habe ich schon bemerkt, als ich euch damals im Park getroffen habe, und habe gehofft, dass sie sich das schleunigst abgewöhnt."

    „Ich glaube, sie versucht es. Aber die Sache ist so, dass es Mrs. Scorrier einen Vorwand geliefert hat, mir etwas zu sagen, was, wie ich zugebe, mich sehr mutlos gemacht hat. Sie sagte, Charlotte hätte einen Abscheu vor Missbildungen, und da sie in anderen Umständen ist, wäre Mrs. Scorrier froh über eine Möglichkeit, Aubrey zu Freunden wegzuschicken. Sie hat es nicht so krass ausgedrückt, und vielleicht lasse ich mich in einer stupiden Angst gehen."
    Sein Gesicht hatte sich verfinstert; er sagte mit veränderter Stimme: „Nein, weit davon entfernt! Wenn sie dazu fähig war, es Ihnen zu sagen, möchte ich keinen Pfennig dagegen wetten, dass sie imstande ist, bei der nächsten Gelegenheit, wenn Aubrey sie wütend macht, es auch ihm selbst zu sagen."
    „Das ist es ja, was ich fürchte, aber kann denn ein Mensch wirklich so infam grausam sein?"
    „O Gott, ja! Diese Beißzange würde es zwar kalten Blutes wohl nicht tun, aber ich habe Ihnen, meine kleine Unschuld, schon einmal gesagt, dass Sie diese Sorte Frauen nicht kennen. Frauen von unbeherrschter Leidenschaft sind capable de tout!
    Sowie sie ihre Fassung verlieren, sagen sie etwas - und finden sogar noch eine Ausrede für das, was sie mit aufrichtigem Abscheu verurteilen würden, wenn es aus dem Mund anderer käme!" Er hielt inne und prüfte ihr Gesicht mit einem Blick, der plötzlich hart und düster geworden war. „Was hat sie Ihnen noch gesagt?", fragte er abrupt.

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