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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Lambert geheiratet - und das Wunder ist, dass er sie tatsächlich geheiratet hat, wo es doch ein offenes Geheimnis war, dass sie seine Geliebte war und ihn außerdem ein Vermögen kostete! -, kaum heiratete er sie, als sie auch schon überhaupt ausgesprochen unverschämt wurde! Nichts war ihr gut genug, dass wir alle rot wurden und alles sie anstarrte. Sie pflegte jeden Nachmittag einen Phaeton im Park zu kutschieren, mit vier cremefarbenen Pferden, das Geschirr in Blau und Silber, das Sir Lambert angeblich von Astley kaufte, ganz als wäre sie überhaupt nicht seine Frau, sondern etwas sehr anderes!"
    „Heiliger Himmel!", sagte Venetia und mit einem kleinen Gelächter. „Wie todschick von ihr! Ich sehe natürlich ein, dass das bei Papa nie gegangen wäre. Der Arme! Der Allerletzte in der Welt, den sie hätte nach ihrer Pfeife tanzen lassen können!"
    „Sehr richtig, meine Liebe, obwohl ich sehr bitte, dass du dich keiner so ungehörigen Sprache bedienst! Aber du siehst
    doch ein, wie peinlich das war? Und besonders, als die Zeit kam, dass du debütieren solltest, worauf dein Onkel bestand, dass ich deinen Papa um die Zustimmung bedrängen müsste. Und niemand kann sagen, dass ich mich nicht angeboten hätte, dich bei Hof vorzustellen, aber als dein Papa es ablehnte - nun, denke bloß, was für eine Katastrophe das für mich gewesen wäre, denn sie lebten damals in der Brook Street ... die Steeples, meine ich -, und Aurelia war immer so kapriziös, dass nur der Himmel weiß, was sie sich nicht alles in den Kopf gesetzt hätte, anzustellen! Sie hat doch sogar die Unverschämtheit gehabt, dir heute Abend mit der Hand zuzuwinken!
    Ich werde ewig dankbar dafür sein, dass niemand da war, den ich kenne, der das gesehen hat! O Himmel, was in aller Welt hat die beiden nach England zurückgeführt, möchte ich wissen?"
    „Sie leben jetzt nicht hier, Ma'am?"
    „Nein, nein, schon seit Jahren nicht, obwohl ich mir vorstelle, dass Sir Lambert immer wieder hie und da herkommt, denn er hat einen sehr großen Besitz im Staffordshire. Ich glaube, Aurelia bildete sich ein, weil sie den Prinzregenten bei sich zu Gast hatte und diese ganze Clique, würde die gute Gesellschaft sie wieder empfangen, aber davon war natürlich keine Rede, und daher verkaufte Sir Lambert das Londoner Haus -oh, schon vor sechs oder sieben Jahren -, und ich glaube, sie gingen nach Lissabon oder so irgendwohin. Seit Kurzem - seit dem Frieden, meine ich - leben sie in Paris. Warum sie ausgerechnet in diesem Augenblick nach London kommen müssen - dein Onkel weg von daheim -, und ich weiß überhaupt nicht, was da zu tun ist."
    „Meine liebste Ma'am, nichts!", sagte Venetia. „Selbst von meinem Onkel kann man nicht erwarten, dass er sie aus dem Land vertreibt!" Sie stand auf und ging im Zimmer herum. „In meinem Kopf wirbelt es nur so!", sagte sie und presste die Hände an die Schläfen. „Wie ist es nur möglich, dass ich nie auch nur darüber flüstern gehört habe? Sie müssen es doch bestimmt gewusst haben? Jeder daheim - Miss Poddemore, Nurse, die Leute im Dorf!"
    „Dein Papa hat allen verboten, davon zu sprechen, meine Liebe. Außerdem ist nicht anzunehmen, dass die in Under-shaw alles wussten, denn es wurde sehr geheim gehalten - da hat dein Onkel schon darauf gesehen! -, und auf jeden Fall bin ich überzeugt, dass Miss Poddemore - eine ganz ausgezeichnete Frau! - keiner Seele gegenüber je darüber den Mund aufgemacht hätte!"
    „Nein. Noch Nurse, noch - aber die Mädchen - nein, sie hatten alle eine solche Ehrfurcht vor Papa - sie hätten es nicht gewagt, nehme ich an. Aber später, als ich erwachsen war ..."
    „Du vergisst, dass du seit Sir Francis' Tod nur die Dennys und meine Mutter und mich gekannt hast", sagte Edward. „Außerdem waren da schon mehrere Jahre vergangen. Ich sage nicht, dass der Skandal vergessen worden sei, aber er war zu alt, als dass man im Yorkshire länger daran gedacht hätte. Es war ganz unwahrscheinlich, dass du ihn je erwähnt hören würdest."
    „Habe ich auch nie. Guter Gott, warum konnte es mir nicht Papa erzählen? Von allen infamen ... weiß es Conway?"
    „Ja, aber Conway ist ein Mann, liebes Kind! Und natürlich musste er es erfahren, als er nach Eton geschickt wurde, aber Papa hat ihm verboten, je davon zu sprechen!"
    „Barbarisch! Absolut barbarisch!", sagte Veneria. Sie sah Edward an. „Das also ist der Grund, warum mich Mrs. Yard-ley nicht mag!", rief sie aus.
    Er hob die Hand. „Ich versichere

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