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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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allerwichtigsten macht, dass du ihn ja nicht heiratest! Heiliger Himmel, Kind, bedenke nur, was man sagen würde! ,Wie die Mutter, so die Tochter.' Wie oft habe ich dir eingeprägt, dass es deine Situation geradezu gebieterisch verlangt, dass du dich mit dem größten Anstand beträgst! Der Himmel weiß, es ist schwierig genug - obwohl dein Onkel sagt, er sei überzeugt, dass du sehr taugliche Anträge bekommst, denn er ist der Meinung, und auch Lord Damerei, zweifellos, wenn man sieht, dass du ein unvergleichliches Mädchen bist - überhaupt nicht wie deine Mutter, sosehr du ihr auch ähnlich sehen magst, was, wie ich zugeben muss, geradezu ein Jammer ist -, wird kein vernünftiger Mann zögern -obwohl, je mehr ich an Mr. Foxcott denke, umso mehr zweifle ich, was ihn betrifft, weil ..."
    „Verschwenden Sie keinen einzigen Gedenken mehr an ihn!", sagte Veneria.
    „Verschwenden Sie überhaupt keinen einzigen Gedanken mehr an irgendeinen passenden Bewerber, den Sie für mich gefunden haben, liebe Ma'am! In mir steckt mehr von meiner Mama, als Sie nur im Geringsten ahnen, und der einzig passende Gatte für mich ist - ein Wüstling!"

19. KAPITEL
    Wenn sich Mrs. Hendred in London aufhielt, wurde ihr das Frühstück immer auf einem Tablett ins Schlafzimmer hinaufgebracht. Venetia hingegen pflegte wie viele andere Damen energischeren Wesens, als Mrs. Hendred es besaß, beizeiten aufzustehen und auszugehen, entweder um langweiligere Einkäufe zu erledigen oder in einem der Parks einen Spaziergang zu machen. Das Frühstück wurde ihr nach ihrer Heimkehr in einem Salon auf der Rückseite des Hauses serviert, und die Dienerschaft schätzte sie derart hoch, dass Worting persönlich sie bediente, statt sein Amt dem zweiten Butler zu übertragen. Worting hatte ebenso wie Miss Bradpole auf den ersten Blick erkannt, dass Mrs. Hendreds Nichte aus Yorkshire kein Fräulein vom Land war, das sich in London bewähren sollte, oder eine arme Verwandte, die sich keinerlei außergewöhnliche Höflichkeit erwartete. Miss Lanyon war Klasse, und man merkte gut, dass sie in einem aristokratischen Haus zu herrschen gewohnt war. Außerdem war sie eine sehr angenehme junge Dame, der zu dienen ein Vergnügen war, denn sie war weder zu vertraulich noch hochgestochen. Sie konnte ein freches Londoner Stubenmädel mit einem einzigen Blick bändigen, aber Worting hatte so manchen Plausch mit ihr im Frühstückszimmer genossen. Sie besprachen so interessante Themen wie häusliche Wirtschaftswissenschaft, das Stadtleben im Gegensatz zum Landleben und die Veränderungen, die sich im Lauf der Jahre vollzogen hatten, seit Worting seine vornehme Laufbahn eingeschlagen hatte. Er war es, der Venetias wichtigster Führer durch London wurde, denn sie hielt es durchaus nicht unter ihrer Würde, ihn um seinen Rat zu fragen. Er sagte ihr, welche Stätten eines Besuches würdig und wie sie zu erreichen waren und wie viel Trinkgeld für Sesselträger oder Droschkenkutscher angemessen war.
    An dem Morgen nach Edward Yardleys missglücktem Theaterabend ging Venetia nicht schon vor dem Frühstück aus, noch wünschte sie sich über irgendeine historische Stätte zu informieren. Sie wollte wissen, welches die elegantesten Hotels der Stadt waren, und hätte sich da kaum an jemand besser Unterrichteten wenden können. Worting konnte ihr über alle etwas erzählen, er war nur zu glücklich, es zu tun, und zählte ihr mit einer Menge Einzelheiten eine fürchterlich lange Liste auf, die von Herbergen wie Osborne's Hotel in der Adam Street -vornehme Unterkunft für Familien und alleinstehende Herren - bis zu Unternehmen wie The Grand im Covent Garden - vortrefflich - reichte, und - falls Miss eines der ersten Häuser benötigte - Grillon's, The Royal, The Clarendon, The Bath und The Pulteney, die alle - neben einer großen Zahl anderer - ausschließlich der Hocharistokratie und der Aristokratie zur Verfügung standen. Worting selbst neigte dazu, The Bath zu begünstigen, auf der Südseite des Piccadilly, neben der Ar-lington Street - ein weitläufiges Haus, konservativ geführt und von Persönlichkeiten von Geschmack und Noblesse bevorzugt, aber falls Miss etwas im Sinn hätte, das höchst modern war, würde er empfehlen, sich um Zimmer für ihre Freunde im Pulteney zu erkundigen.
    Miss hatte genau dies im Sinn. Und als sie noch dazu erfuhr, dass während der etwas verfrühten Friedensfeiern, die 1814 in London abgehalten worden waren, das Pulteney keine geringere

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