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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Bradpole, wenn Sie doch sehen können, wie schlecht es mir geht?"
    Bevor noch Worting seine Herrin daran erinnern konnte, dass sie ihrer Kammerzofe bis elf Uhr Urlaub gegeben hatte, schaltete sich Edward ein, der die Damen ins Haus begleitet hatte, und sagte feierlich: „Ich glaube, Ma'am, bedenkt man es richtig, so wäre es jetzt das Klügste, wenn Sie Ihre Nichte von dem Umstand informieren würden, der es unglücklicherweise nötig machte, das Theater vor dem Aktschluss zu verlassen."
    „Du kannst dich darauf verlassen, dass es das Klügste sein wird!", sagte Venetia.
    „Willst du bitte meine Tante in den Salon hinaufbegleiten, während ich für sie eine Dosis Hirschhornsalz mit Wasser mische? Darauf werden Sie sich sofort viel besser fühlen, Ma'am!"
    Während sie noch sprach, lief sie leicht die Treppe hinauf und beachtete das protestierende Stöhnen nicht, das ihr folgte.
    Als sie gleich darauf wieder den Salon betrat, fand sie ihre Tante in einen Lehnstuhl hingegossen, mit dem Ausdruck eines Menschen, der auf die schlimmsten Schicksalsschläge gefasst ist. Edward, mit übernatürlich feierlichem Gesicht, stand vor dem Kamin; und Worting, der die Kerzen angesteckt und das Feuer angeschürt hatte, bereitete sich zögernd vor, sich zurückzuziehen.
    Mrs. Hendred beäugte widerwillig das Getränk, das ihre Nichte zubereitet hatte, nahm aber das Glas mit einem schwachen „Danke" entgegen. Venetia blickte über die Schulter, um auch sicher zu sein, dass sich die Tür fest hinter Worting geschlossen hatte, und sagte dann ohne Umschweife: „Wer war die Dame, Ma'am?"
    Mrs. Hendred erschauerte; aber Edward, der augenscheinlich die Führung der Sache auf sich genommen hatte, antwortete bedächtig: „Es ist Lady Steeple, meine liebe Venetia. Sie war, wie mich Mrs. Hendred informierte, in Begleitung ihres Gatten, Sir Lambert Steeple. Ich bin mir jedoch bewusst, dass dir diese Namen nur wenig sagen können."
    „Milde ausgedrückt, Edward!", unterbrach ihn Venetia. „Sie sagen mir überhaupt nichts, und ich wünschte sehr, dass du meiner Tante erlaubst, selbst zu antworten!
    Ma'am, als ich sie das erste Mal erblickte, hatte ich das seltsame Gefühl ... aber ich wusste, dass es unmöglich ist, und dachte, es sei nur eine jener Ähnlichkeiten, für die es keine Erklärung gibt. Nur starrte sie mich derart intensiv an und lenkte die Aufmerksamkeit ihres Gatten auf mich und hob die Hand, wenn sie mir auch nicht direkt zuwinkte, aber ... aber doch so, als meinte sie es als ein Zeichen des Erkennens! Es kann natürlich nicht sein, aber mich durchzuckte die fantastischste Vorstellung! Ich ... ich dachte, es wäre meine Mutter!"
    Mrs. Hendred stöhnte und nahm einen Schluck Hirschhornsalz. „Oh, mein liebes Kind!"
    „Dein schnelles Erfassungsvermögen, Veneria, hat es mir leichter gemacht, mich der unerfreulichen Pflicht zu entledigen - denn als dies empfinde ich es unter diesen unvorhergesehenen Umständen -, dir zu enthüllen, dass es tatsächlich deine Mutter ist", sagte Edward.
    „Aber meine Mutter ist doch tot!", rief Venetia aus. „Sie ist seit Jahren tot!"
    „Oh, wenn sie das bloß gewesen wäre!" Mrs. Hendred stellte das Glas, das sie gehalten hatte, nieder und fügte bitter hinzu: „Ich habe es schon damals gesagt, und ich werde es immer wieder sagen! Ich wusste doch, dass sie nie aufhören wird, uns Kummer zu machen! Und gerade jetzt, als wir dachten, dass sie sich endgültig in Paris niedergelassen hätte - ich würde mich nicht wundern, wenn sie absichtlich zurückgekehrt wäre, um dich zu ruinieren, mein armes Kind, denn was hat sie je getan, als Wirbel anzurichten, abgesehen davon, dass sie eine höchst unnatürliche Mutter gewesen ist!"
    „Aber wie ist das möglich?!", fragte Venetia, sah völlig verblüfft aus und war es auch wirklich. „Mama ... Lady Steeple? Dann also ..."
    „Ich staune nicht, dass es dir schwerfällt, das zu verstehen", sagte Edward gütig.
    „Dennoch bilde ich mir ein, dass ein Augenblick ruhiger Überlegung dir sagen wird, wie es gewesen sein muss. Lass mich vorschlagen, meine liebe Venetia, dass du dich auf diesen Stuhl setzt, während ich ein Glas Wasser für dich besorge. Es war ein Schock für dich. Das kann auch gar nicht anders sein, und obwohl dir die Wahrheit enthüllt werden musste, war es meine aufrichtige Hoffnung, dass diese Notwendigkeit nicht eingetreten wäre, bevor du im Leben endgültig eingerichtet worden wärst."
    „Nun, natürlich war es ein Schock für

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