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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Persönlichkeit als den Zaren von Russland beherbergt hatte - nicht zu erwähnen seine eindrucksvolle Schwester, die Großherzogin von Oldenburg -, beschloss sie, es an die Spitze ihrer Liste der Hotels zu setzen, in denen sie Sir Lambert und Lady Steeple am wahrscheinlichsten entdecken würde.
    Nachdem sie Worting aufgetragen hatte, seiner Herrin mitzuteilen, dass sie gezwungen war, eine dringende Einkaufstour zu absolvieren, machte sie sich gleich darauf auf den Weg, reizend gekleidet in eine blaue Samtpelisse, mit Chinchilla verbrämt, und ein bezauberndes Samthütchen mit drei gekräuselten Straußenfedern und einer hoch aufgeschlagenen Krempe, mit gefältelter Seide ausgeschlagen. Dazu trug sie einen großen Chinchilla-Muff und bot alles in allem einen so entzückenden Anblick, dass der Wettstreit um ihre Kundschaft, als sie den Droschkenstand in Oxford Street erreichte, unter den versammelten Wagenlenkern wütend und äußerst lärmend wurde.
    Als sie beim Pulteney ankam, das an der Nordseite des Piccadilly lag und mit Aussicht auf den Green Park, sah sie, dass ihr Instinkt nicht geirrt hatte - Sir Lambert und Lady Steeple bewohnten dieselbe Zimmerflucht, die vor vier Jahren Seine Kaiserliche Majestät innehatte.
    Venetia sandte ihre Karte hinauf. Kurz darauf wurde sie in einen pompösen Salon im ersten Stock geführt, wo Sir Lambert, gar prächtig in einen Morgenmantel mit Schnurbesatz gehüllt, soeben - und ziemlich hastig - den letzten Bissen eines ausgiebigen und reichhaltigen Frühstücks hinuntergeschluckt hatte.
    Die Liebenswürdigkeit, mit der er sie empfing, hätte nicht erfreulicher sein können.
    Sie war sogar vielleicht um eine Spur zu freundlich, denn nachdem er Venetia sehr schnell mit dem Auge des Connoisseurs überflogen hatte, beanspruchte er das Recht des Stiefvaters für sich, sie mit einem Kuss zu begrüßen. Venetia akzeptierte dies zurückhaltend und unterdrückte die starke Neigung, sich aus dem Kreis seiner Arme zurückzuziehen, lächelte ihn aber verwirrend süß an.
    Er war entzückt. Er drückte ihre Taille ganz leicht und sagte: „Ei, ei, ei, wer hätte gedacht, dass ein so trüber grauer Morgen eine so wunderschöne Überraschung bringen würde? Ich behaupte, die Sonne ist heute trotzdem aufgegangen! Und du bist also meine Tochter! Lass dich einmal anschauen!" Er hielt sie auf Armeslänge von sich ab, schaute sie von Kopf bis Fuß abschätzend an und in einer Art, die ihr das unbehagliche Gefühl verursachte, dass sie sich zu leicht gekleidet hinausgewagt hätte. „Auf mein Wort, ich hätte nie gedacht, dass ich ein derart liebliches Mädel als Tochter habe!", sagte er. „Aha, da wirst du rot - und verteufelt hübsch siehst du dabei aus, meine Liebe! Aber du brauchst gar nicht rot zu werden, weißt du! Wenn dein Stiefpapa dir nicht ein Kompliment machen darf, dann möchte ich gern wissen, wer sonst! Und da bist du uns also besuchen gekommen! Ich wundere mich nicht. Nein, denn ich habe erst gestern Abend zu Aurelia gesagt, dass du ganz danach aussiehst, dass du ein liebes Mädel bist, und das bist du auch. Als sie dich mit Maria Hendred zusammen sah, erriet sie sofort, wer du bist, aber ... .Verlass dich drauf!', sagte sie, .Maria wird schon aufpassen, dass sie sie nicht in Hörweite an mich heranlässt!'"
    „Hat ... hat meine Mutter gewünscht, mich zu sehen?", fragte Venetia.
    „Wer würde das nicht, meine Liebe? Jaja, ich wage zu behaupten, dass sie sogar verteufelt froh sein wird, dass du gekommen bist. Sie hat nicht davon gesprochen, weißt du, aber ich bilde mir ein, dass es ihr durchaus nicht gleichgültig war, als dieser Bruder da von dir sie nie besuchen kam. Ein schöner junger Mann - aber trägt die Nase viel zu hoch."
    „Conway!", rief sie aus. „Wo war das, Sir - in Paris?"
    „Nein, nein, in Lissabon! Der dumme Schlingel hat nicht mehr getan als gerade nur sich verbeugt - genauso hoch hinaus wie sein Vater! Tja, und einen schönen Mist hat er da mit seiner Heirat angerichtet, was? Himmel, meine Liebe, wie ist der in diese Falle geraten? ,Na', hab' ich gesagt, als ich hörte, dass ,die Witwe' ihn geschnappt hat, ,das ist jetzt der Sturz aus einer luftigen Höhe!' ... Und was bringt dich nach London, mein hübsches Töchterchen?"

    Sie erzählte ihm, sie sei bei ihrer Tante auf Besuch, und als er erfuhr, dass es ihr erster Londoner Aufenthalt war, rief er aus, er wünschte, er hätte sie ausführen können, damit sie alle die großen Gesellschaftslöwen

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